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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Brief. Da haben sich die Dinge wieder eingerenkt …«
    »Wir machen’s also? Prima! Wann willst du ihn haben?«
    »Der, hm, Kunde hätte ihn gern innerhalb der nächsten zwei Wochen, aber wenn das zu knapp für euch ist, kann ich wahrscheinlich …«
    »Zwei Wochen? Wunderbar. Schick uns die letzte Version der Pläne, und wir erledigen das. Hast du meine Faxnummer noch?«
    Er hatte sie. Wir besprachen noch ein paar letzte Details, dann legte ich auf und drehte mich strahlend zu Clay um.
    »Kommt nicht in Frage«, sagte er. »Du brauchst gar nicht erst zu fragen.«
    »Fragen? Seit wann brauche ich deine Erlaubnis?«
    Ich stürmte an ihm vorbei zur Tür.
    »Er wird das Gleiche sagen«, rief Clay mir nach.
    Das würden wir ja sehen.
     
    Jeremy die Erlaubnis zu entlocken … das würde etwas Taktik erfordern.
    Seit man mir die Schwangerschaft ansah, wollten Clay und Jeremy nicht mehr, dass ich das Territorium des Rudels verließ oder einen Paranormalen traf, der nicht zugleich ein guter Freund war. So überfürsorglich das jetzt klingen mag, es hatte seine Berechtigung. Sie wollten, dass meine Schwangerschaft der Werwolfgemeinschaft möglichst lang verborgen blieb.
    Der einzige weibliche Werwolf zu sein, hat mich immer zu einer Zielscheibe gemacht. Clays Gefährtin zu werden steigerte meinen »Wert« in dieser Hinsicht noch. Es gab genug Mutts, die ihm gern eins ausgewischt hätten und die auch nichts dagegen gehabt hätten, es über mich zu tun. Wir hatten gelernt, damit umzugehen … oder jedenfalls hatte ich gelernt, damit umzugehen, und Jeremy und Clay hatten gelernt, darauf zu vertrauen, dass ich damit umgehen konnte.
    Aber jetzt trug ich Clays Kind in mir, und mein schwellender Bauch behinderte mich jetzt schon beim Kämpfen oder beim Davonrennen. Also hatten die beiden Regeln für mich aufgestellt. Ich würde mich nicht aus dem Staat New York entfernen, der Rudelterritorium war. So gern ich auch widersprochen hätte, ich wusste, wozu manche Mutts in der Lage waren. Vielleicht war ich willens, das Risiko für mich selbst einzugehen, aber ich hatte nicht das Recht, mein ungeborenes Kind zu gefährden.
    Aber Xavier brauchte mich ja nicht zu Gesicht zu bekommen. Ich konnte alle Arrangements über das Telefon und die beiden anderen treffen. Außerdem ging es ja nur um einen Einbruchdiebstahl – Gewalt und persönliche Bedrohung kamen dabei nicht vor.
    »Der Plan, auf den wir uns vor zwei Monaten geeinigt haben, bleibt bestehen«, sagte ich. »Gegen den sage ich kein Wort. Jeremy besorgt den Brief. Clay steht Schmiere. Meine Aufgabe ist es, Jeremy ins Haus zu begleiten, damit er sich keine Gedanken wegen irgendwelcher Türen zu machen braucht, die er in Wolfsgestalt nicht öffnen kann.«
    »Und was, wenn …«, begann Clay.
    »… die Türen mit tödlichen Gammastrahl-Alarmanlagen ausgerüstet sind?« Ich schluckte den Sarkasmus hinunter. »Entschuldigung, ich meine, wenn es nicht ungefährlich für mich sein sollte, das Haus zu betreten? Dann lasse ich’s bleiben. Jeremy, du wolltest die Pläne von Karl überprüfen lassen. Ich bin sehr dafür. Wenn er irgendwelche Bedenken hat, gehe ich nicht mit rein.«
    »Das bedeutet
irgendwelche
Bedenken«, sagte Clay. »Nicht nur, wenn es ein ernsthaftes Risiko oder ein mittleres Risiko gibt. Wenn Karl auch nur ein potenzielles Risiko sieht, gehst du nicht, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Und wenn irgendwas schiefgeht, machen wir, dass wir wegkommen.«
    »Unbedingt.«
    »Und wir fahren hin, und dann wieder nach Hause, bleiben nur eine Nacht.«
    »Keine Einwände.«
    »Und du bleibst die ganze Zeit entweder in meiner oder in Jeremys Sichtweite, während des gesamten Auftrags.«
    »Außer wenn ich ins Bad muss.«
    Er zögerte. Ich starrte ihn an.
    »Abgemacht«, sagte er. »Außer wenn du ins Bad musst.«
    Wir sahen Jeremy an.
    »In Ordnung«, sagte er. »Bringen wir’s hinter uns. Elena? Ruf Karl an und frag ihn, wie bald er sich diese Pläne ansehen kann.«
     
    Karl Marsten erschien zwei Tage später. Schnell für Marsten angesichts der Tatsache, dass er die letzten drei Jahre für eine andere Entscheidung gebraucht hatte – seine Zugehörigkeit zum Rudel. Vor fünf Jahren hatte Jeremy ihm ein Territorium zugesprochen, weil er uns unterstützt hatte, als eine Gruppe von Mutts versucht hatte, das Rudel zu eliminieren. Weil er selbst zu der Gruppe gehört hatte, brachte ihm sein Seitenwechsel im letzten Moment nur ein Territorium in Wyoming ein. Ich bin mir sicher,

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