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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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wiederholt auf den Kopf und geht sehr brutal vor. Er beschimpft sie und zieht ihnen den Slip aus, und auch der sexuelle Modus ist gleich.« Niclas trank einen Schluck Kaffee, bevor er weiterlas: »Wir haben es höchstwahrscheinlich mit einem Mann in den Dreißigern zu tun, er lebt in einer Beziehung oder hat mehrere Beziehungen hinter sich, und nach außen hin geht es ihm gut. Er ist attraktiv, berufstätig und körperlich fit. Falls er früher schon einmal verurteilt wurde, dann vermutlich wegen Gewalt gegen die Partnerin.«
    Niclas hing den Worten nach und lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
    »Besteht eigentlich irgendeine Verbindung zwischen den Frauen, entweder zwischen den dänischen oder zwischen den schwedischen?« Rebekka sah Niclas an, der den Kopf schüttelte.
    »Keine, die ins Auge fällt. Die Frauen haben einander nicht gekannt, sie haben nicht im selben Viertel gewohnt, sie hatten weder den gleichen Studien-noch den gleichen Arbeitsplatz. Die einzige Gemeinsamkeit ist ihr Aussehen: Sie sind jung und schlank und haben langes, dunkles Haar.« Er zögerte und fügte leise hinzu: »So wie du.«
    »Sag so was nicht.« Sie klang härter, als sie es beabsichtigt hatte, doch seine Worte machten ihr Angst. Seit der Geschichte mit dem Schatten im Garten verspürte sie eine gewisse Unsicherheit, obwohl sie sich immer noch nicht im Klaren war, was sie eigentlich gesehen hatte. Sie griff nach dem Bericht, überflog die übrigen Bemerkungen und kam zum Fazit: »Die Profilergruppe kommt zu folgender Schlussfolgerung: Der Täter ist Däne. Allen Verbrechen ist gemeinsam, dass sie von Rachsucht geprägt sind. Der Täter wählt junge Frauen vom nordischen Typ, alle mit langen Haaren. Die Opfer stehen stellvertretend für jemanden, der ihn in der Vergangenheit verletzt hat. Der Täter zeigt starke verbale und physische Aggressionen. Er zeigt sexuelle Erfahrung. Da er auch weiterhin seinen Rachegelüsten an diesem Typ Frau nachgehen muss, um wenigstens vorübergehend Erlösung zu empfinden, wird er mit dieser Art Verbrechen fortfahren.«
    Rebekka schauderte und trank einen Schluck Kaffee.
    »Ich frage mich, wie er in Kontakt mit ihnen kommt.«
    »Per Zufall. Bis auf Trine Rasmussen waren die meisten in der Stadt unterwegs und hatten etwas getrunken, als sie überfallen und vergewaltigt wurden. Er kann in derselben Bar gesessen oder in derselben Disco gewesen sein, sie dort gesehen haben. Irgendetwas an diesem Typ Frau macht ihn an, provoziert ihn, weil er ihn an jemanden erinnert, mit dem er früher einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat.«
    Rebekka biss sich auf die Lippe und ließ den Blick über die Papiere mit den Aufzeichnungen über die Vergewaltigungen schweifen.
    »Ja, Trine Rasmussen unterscheidet sich von den anderen. Sie war nicht beschwipst. Sie hatte sich mit ihren Eltern gestritten und wütend das Haus verlassen. Hat er sie beobachtet, oder handelt es sich nur um einen zufälligen Überfall?«
    Niclas streckte sich auf dem Stuhl, er sah müde aus, die Ringe unter den Augen waren dunkel und tief, die Narbe auf dem Nasenrücken trat deutlicher hervor. Er richtete sich auf und sah sie direkt an.
    »Das wissen wir nicht, Rebekka, aber ich frage mich gerade, ob es jetzt für den Rotwein zu spät ist?«
    Er lächelte, und ihre Blicke blieben für ein paar Sekunden aneinander hängen.
    »Sicher nicht. Natürlich können wir noch ein Glas Rotwein zusammen trinken. Bleib einfach sitzen.«
    Sie stellte die Flasche und zwei Gläser auf den Tisch, und sie vertieften sich wieder in die Unterlagen. Kurz darauf klingelte das Handy in ihrer Tasche. Sie ignorierte das Klingeln, beugte lediglich den Kopf tiefer über die Akten.
    »Willst du nicht drangehen?« Niclas sah sie fragend an.
    »Es ist nicht wichtig.«
    »Es ist fast Mitternacht, glaubst du wirklich, dass es nicht wichtig ist?«
    Sie stand widerwillig auf, fischte das Telefon aus der Tasche und ging ins Wohnzimmer nach nebenan. Es war Michael.
    »Hallo, Bekkaschatz, ich wollte nur anrufen und dir Gute Nacht sagen.«
    Rebekka wurde rot, sie hatte plötzlich das Gefühl, auf frischer Tat ertappt worden zu sein, obwohl das lächerlich war. Dann spürte sie, wie Ärger in ihr hochkam, und musste sich zusammennehmen, um nicht sauer zu klingen.
    »Ich dachte, du schläfst längst. Müsst ihr nicht morgen früh raus, du und Amalie?«
    »Ja, das müssen wir. Wir müssen um sechs am Flughafen sein, aber es hat länger gedauert zu packen, als ich gedacht hatte. Kennst du das

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