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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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schließen. Es war Michael.
    »Hey, Bekka, ich wollte nur hören, wann du kommst, um alles besser timen zu können.«
    »Was willst du denn timen?«
    »Die Überraschung.«
    »Welche Überraschung?« Eine sonderbare Verzagtheit breitete sich in ihrem Körper aus. Sie fühlte sich plötzlich müde, resigniert und begriffsstutzig.
    »Das wirst du schon sehen.«
    »Michael, ich hoffe, du hast dir nicht zu viel Mühe gemacht, ich bin total k.o., wir arbeiten hier wie die Irren …«
    »Mach dir keine Gedanken, Bekka, ich habe nur ein kleines Essen geplant, eine Massage im Bett und so etwas.« Klang er enttäuscht? Sie unterdrückte ein Seufzen und sagte ihm, dass sie unterwegs sei, packte ihre Tasche und löschte das Licht.
    Sie ging auf dem dunklen Parkplatz zu ihrem kleinen, silbergrauen Citroën und fuhr Richtung Valby, während langweilige Popmusik aus den Lautsprechern dröhnte. Doch egal, wie laut sie das Radio auch aufdrehte, die Musik konnte ihr das missmutige Gefühl nicht nehmen.

DONNERSTAG, 7. JULI 1988
    Liebes Tagebuch
    Charlotte ist heute in der Kirche in Fredriksberg beerdigt worden.
    Überall waren Blumen und Kerzen, und der Pfarrer hat so schön über sie gesprochen.
    Die Kirche war proppevoll, wir konnten sehen, wie beliebt sie war, und ich spüre, dass ich stolz und ein klein wenig neidisch bin. Wie viele wohl gekommen wären, wenn ich in dem Sarg gelegen hätte?
    Die Polizei war auch da, man erkennt sie immer, selbst wenn sie ganz gewöhnliche Sachen anhaben.
    Sie haben uns angestarrt, als hätten wir sie umgebracht.
    Der Sarg stand direkt vor mir, und ich musste einfach daran denken, wie sie jetzt aussieht, ob sie verwest ist, ob die Haut sich zersetzt hat und abgefallen ist, ob sie stinkt.
    Ich habe versucht, mich auszuruhen, nachdem wir nach Hause gekommen sind, doch das Bild von ihr im Sarg lässt mich nicht los.
    Ich habe Angst.
    Søs

SONNTAG, 22. JUNI
    Rebekka hob vorsichtig Michaels schweres Bein von ihrem. Er grunzte leicht und drehte ihr den Rücken zu, wobei er die Decke von ihrem nackten Körper zog. Es war warm im Schlafzimmer, und sie blieb einen Augenblick liegen und betrachtete seinen hellbraunen Rücken, fuhr mit dem Zeigefinger langsam die Wölbung der Wirbelsäule entlang, während seine Haut durch die Berührung eine leichte Gänsehaut bekam. Michael atmete noch immer schwer und regelmäßig, und Rebekka schloss die Augen und lauschte dem fernen Zwitschern einer Amsel. Dann klingelte drüben im Wohnzimmer das Telefon, sie sprang aus dem Bett, lief hinüber und suchte hektisch danach, bis sie es zwischen den Sofapolstern fand. Es war Brodersen, und einen Augenblick war sie peinlich berührt, dass sie nackt im Wohnzimmer stand und mit ihrem Chef telefonierte.
    »Jerome Lefevre hat angerufen. Er möchte gerne noch einmal mit dir reden. Er klang sehr angespannt.«
    »Was ist passiert?«
    »Das habe ich ihn auch gefragt, aber er hat nur sehr ausweichend geantwortet und darauf bestanden, so schnell wie möglich mit dir zu sprechen. Du fährst also besser sofort zu ihm.«
    »Okay.« Rebekka biss sich fest auf die Lippe. Das war also das Wochenende mit Michael, konnte sie gerade noch denken, bevor das Pflichtgefühl die Oberhand gewann. Wer weiß, was Kissis Exmann so zu schaffen machte, dass er an einem frühen Sonntagmorgen die Polizei anrief?
    »Ich habe versucht, Reza zu erreichen. Weißt du, wo er ist? Es sieht ihm nicht ähnlich, nicht zu erscheinen.«
    »Keine Ahnung.«
    »Nun gut, dann fahr einfach. Er wird schon noch auftauchen«, sagte Brodersen und legte auf.
    Rebekka blieb einen Augenblick im Wohnzimmer stehen. Michael würde enttäuscht sein, das wusste sie, aber sie konnte es nicht ändern. Sie schlich sich zurück ins Schlafzimmer. Sonnenstrahlen fielen durch die weißen Lamellen der Jalousie, und die Wollmäuse bewegten sich über die Bodendielen, als würden sie tanzen. Sie hielt einen Moment inne und betrachtete Michael, der noch immer tief und fest schlief. Die weiße Bettdecke lag nur über seinem Hintern, und sein nackter Oberkörper hob und senkte sich ruhig. Sie küsste ihn zärtlich auf die Wange.
    »Hmm.« Michael öffnete ein Auge und lächelte sie verschlafen an.
    »Guten Morgen.« Rebekka streichelte seine Wange.
    »Brodersen hat gerade angerufen. Ich muss los. Der Exmann der Ermordeten will mit mir reden.«
    Michael rollte sich auf den Rücken und sah sie mit gerunzelter Stirn an.
    »Sag, dass das nicht wahr ist, ja?« Er zog sie zu sich heran und drückte sie

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