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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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diese Weise können wir das Mordmotiv finden und damit den Täter.«
    »Oder die Täterin? Denn es kann doch wohl auch eine Frau gewesen sein.« Fregne sah sie trotzig an, und beide nickten zustimmend.
    »Richtig, es kann auch eine Frau gewesen sein. Wir können nichts ausschließen«, antwortete Rebekka ruhig. »Erzählen Sie uns, wie Sie in die Familie gekommen sind.«
    Fregne richtete sich auf ihrem Stuhl auf, das enge Hemd und der locker sitzende Rock betonten ihren athletischen Körper. Ihre Finger waren lang und schlank mit vielen Ringen in einer sonderbaren Mischung: mit Totenköpfen, Bernsteinbrocken, Perlen und dem Hammer des Thor.
    »Thomas und ich haben uns an einer Sommerakademie in Jütland kennengelernt. Er hat eine der Gruppen in Ölmalerei unterrichtet, und nein, er hat mich nicht unterrichtet, weil ich an dem Autorenworkshop teilgenommen habe. Ich hatte zu dem Zeitpunkt den Journalismus irgendwie satt und spielte mit dem Gedanken, Romane zu schreiben.«
    Sie lachte kurz auf, als wäre das eine verrückte Idee.
    »Also, wir sind in der Kantine aufeinander aufmerksam geworden. Mir war er schon früher aufgefallen, muss ich zugeben, ich fand, dass er super gut aussah. Groß und stark, mit dunklen, zerzausten Haaren und wunderschönen blauen Augen. Er hat etwas von einem Wilden an sich, das aufregend ist, und er malt phantastisch. So ausdrucksvoll. Anfangs haben wir geflirtet, und eines Tages war es einfach da. Die Glut war zu einer großen, lodernden Flamme geworden. Das war glücklicherweise zum Ende der Akademie hin. Unsere Beziehung entwickelte sich. Ich komme aus Århus und habe immer dort gewohnt, und es endete damit, dass ich meinen Job bei Stiften gekündigt habe und zu ihm in diese Wohnung gezogen bin. Ein paar Monate hatten wir es gut miteinander, dann wurde ich mit Nelly schwanger.«
    Der Wasserkocher klickte, und Fregne goss kochendes Wasser in einen großen orangefarbenen Becher. Sie sah sie mit einem nachdenklichen Ausdruck an.
    »Wie hat Thomas darauf reagiert, dass er Vater werden sollte?«, fragte Reza.
    Fregne setzte sich wieder.
    »Er war außer sich vor Freude. Das war er wirklich. Ich bin schließlich einige Jahre älter als er, ich war damals neununddreißig, und wir hatten mehrmals darüber gesprochen, dass es höchste Zeit für mich sei, wenn ich noch Mutter werden wollte. Es ist nicht so, dass ich mich da-nach gesehnt habe, überhaupt nicht, doch als ich schwanger wurde, fand ich es aufregend, es zu versuchen.«
    »Was ist dann passiert?«
    Fregne trank einen Schluck von dem heißen Tee und zuckte mit den Schultern. Sie sah Rebekka und Reza traurig an.
    »Unsere Beziehung hat das nicht verkraftet. Nelly hatte Koliken, in den ersten Monaten hat sie ununterbrochen geschrien, und wir sind beinahe verrückt geworden – von dem Krach, dem Schlafmangel und allem. Unsere Beziehung hat sich abgenutzt, sehr abgenutzt, und schließlich konnten wir nicht mehr – zusammen.«
    »Wie hat Thomas darauf reagiert?«
    »Er war gestresst, und es hat ihm leidgetan. Mir ging es nicht anders. Es war schon ärgerlich, dass wir so enden sollten, so wie all die anderen Paare, die zusammen Kinder bekommen und der Aufgabe doch nicht gewachsen sind.«
    Fregne blickte einen Augenblick gequält vor sich hin, dann richtete sie sich auf.
    »Wann haben Sie sich getrennt?«
    »Wir hatten mehrere Krisen, aber richtig getrennt haben wir uns vor etwas über einem Jahr – im Mai. Ich bin einfach mit Nelly ausgezogen. Habe den Zug nach Hause nach Århus genommen, zuerst ein paar Tage bei meiner Mutter gewohnt, aber das ging gar nicht, sodass ich zu ein paar Freundinnen gezogen bin, bis ich die Wohngemeinschaft gefunden habe, in der ich jetzt wohne.«
    »Waren Thomas und Sie sich einig, dass Sie getrennte Wege gehen?«
    »Nun ja, das kann man nicht sagen. Ich habe mich entschlossen auszuziehen, und das hat er mir anfangs sehr übel genommen. Er war völlig außer sich, hat ununterbrochen angerufen, gebrüllt, dass wir zurückkommen sollen. Nun ja, er war zu der Zeit auch super gestresst. Er hat eine große Ausstellung vorbereitet und rund um die Uhr gearbeitet, um den Termin einzuhalten.«
    »Wie ist Ihre Beziehung heute?«
    In dem Augenblick, in dem Reza die Frage stellte, ging die Tür auf, und Thomas trat mit einem kleinen Mädchen an der Hand ein. Er starrte sie erst mit großen Augen an, dann breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
    »Sie haben meine Nachricht bekommen?«
    Rebekka

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