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Blut ist dicker als Schminke

Blut ist dicker als Schminke

Titel: Blut ist dicker als Schminke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ganz einfach zu Tode langweilen .«
    Etwa
dreißig Minuten später tauchte am Horizont eine Wellblechbaracke auf. Als wir
näherkamen, konnten wir das große Schild sehen, das Benzin und kalte Getränke
anbot. Ich parkte vor der Baracke, und wir gingen hinein. Zwei Flaschen
Limonade später fragte ich den Mann hinter der Theke, ob er Anderson kenne.
    »Klar«,
sagte er. »Er wohnt ungefähr dreißig Kilometer von hier. Sie müssen nach einem
Pfad Ausschau halten, der nach rechts abzweigt. Da ist kein Schild und nichts,
weil Anderson — «, er zuckte ausdrucksvoll die Achseln, »- na ja, er mag keine
Leute sehen .«
    Wir
gingen zum Wagen zurück, bewältigten noch einmal dreißig Kilometer und fanden
den Pfad. Anderthalb Kilometer von der Straße stand eine große Hütte. Ich hielt
den Wagen an und schaltete den Motor aus. Es blieb nur noch die glühende Hitze
und ein großes Schweigen.
    »Das
klingt wahrscheinlich blöde«, bemerkte ich, »aber ich will mal sehen, ob
Anderson zu Hause ist .«
    »Ich
komme mit«, bestimmte Isobel. »In dem Dach ist ein Wasserkühler. Drinnen muß es
einfach kühler sein .«
    Drei
Holzstufen führten auf die breite Veranda. Ich hämmerte mehrmals mit der Faust
an die Tür. Nichts geschah.
    »Vielleicht
ist er zum Einkaufen gefahren«, bemerkte Isobel spöttisch. »Wenn wir Glück haben, wird er übermorgen zurück sein .«
    »Jetzt
sind wir so weit gefahren, da können wir auch eine Weile warten«, sagte ich. »Ich
kann den Ruf des Wasserkühlers hören. Ich gehe einmal nach hinten und sehe, ob
ich hineinkomme .«
    »Ist
das erlaubt ?« fragte sie mit Unschuldsmiene. »Oder ist
so etwas bei euch Polizeibeamten gang und gäbe ?«
    Ich
ging um das Haus herum zur Hintertür. Sie öffnete sich, als ich den Knauf
drehte. Die Küche war sauber aufgeräumt, doch es war beinahe so heiß wie
draußen. Der Wasserkühler war also nicht in Betrieb. Noch etwas anderes fiel
mir auf. Angeekelt krauste sich meine Nase, als sie den Geruch schaler Luft
aufnahm, die mit etwas noch übler Riechendem geschwängert war.
    Die
Leiche lag auf dem Boden des spartanisch eingerichteten Wohnraums: ein Mann,
der etwa Anfang Fünfzig gewesen sein mußte. Er hatte dichtes, graues Haar und
einen buschigen Schnurrbart. Er war auf die gleiche Art getötet worden wie
Chase. Jemand hatte ihm die Kehle durchgeschnitten, und er war schon eine ganze
Weile tot. Das satte Brummen der fetten Fleischfliegen und der widerliche
Geruch in dem heißen, ungelüfteten Raum waren kaum zu ertragen. Ich hielt mir
ein Taschentuch vor die Nase und sah mich in aller Eile um. Im Wohnraum fand
ich nichts von Belang und im Schlafzimmer nur Kleidung und private Dinge. Das
Badezimmer war leer. Ich konnte das Schlachtfeld ruhig Ed Sanger und Dr. Murphy
überlassen, sagte ich mir. Das einzige, was mir zu schaffen machte, war die
Tatsache, daß ich keinerlei Unterlagen über Andersons Erfindung aufstöbern
konnte, und auch keinerlei Versuchsgeräte oder Modelle.
    Ja,
da hatte ich mich wieder einmal geschickt angestellt, dachte ich bitter. Hatte
Isobel extra anrufen lassen, um allen anderen mitzuteilen, daß wir vorhatten,
Anderson zu besuchen, weil ich gehofft hatte, daß das den Schuldigen zu einer
Unvorsichtigkeit verleiten würde. Großartig! Der Schuldige hatte sich
wahrscheinlich ins Fäustchen gelacht, als er die Neuigkeit erfuhr, denn er
hatte ja schon gewußt, daß Anderson tot war.
    Isobel
stand noch auf der Veranda vor dem Haus, als ich zurückkehrte.
    »Du
hast es nicht einmal fertiggebracht, die Tür aufzubrechen ?« Sie verdrehte dramatisch die Augen. »Was bist du nur für ein nutzloser
Polizeibeamter .«
    »Der
Wasserkühler funktioniert nicht«, erwiderte ich. »Drinnen ist es noch heißer
als hier draußen .« Ich blickte flüchtig zum Dach
hinauf. »Keine Drähte, kein Telefon«, stellte ich fest.
    »Wie
scharfblickend!« Sie musterte mich zornig. »Und was tun wir jetzt? Lassen wir
uns von der Sonne braten ?«
    »Wir
fahren zu unserem freundlichen Limonadenausschank zurück«, erklärte ich.
»Vielleicht gibt es da ein Telefon .«
    »Was
ist denn los mit dir, Al? Hat dich plötzlich das Verlangen überkommen, deiner
lieben, alten Mutter mitzuteilen, daß du bei guter Gesundheit und mitten in der
Wüste bist ?«
    Ich
packte ihren Arm und schleppte sie zum Wagen.
    »Ich
will den Sheriff anrufen, damit er ein paar Leute herausschickt«, sagte ich,
während ich sie ins Auto schob.
    »Du
fühlst dich wohl einsam ?«
    »Da
könntest

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