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Blut ist dicker als Schminke

Blut ist dicker als Schminke

Titel: Blut ist dicker als Schminke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Wo
denn?«
    »Ach,
in so einem kleinen Laden in der 3. Straße.« Er verzog säuerlich das Gesicht.
»Ich möchte wissen, wo, zum Teufel, die ihre Kunden hernehmen. Der alte Knabe,
der den Laden führt, war einfach unverschämt .«
    »Sie
mieteten das Kostüm unter Chases Namen ?«
    »Nein.«
Sein Gesicht verfärbte sich leicht. »Der alte Knabe war dermaßen unhöflich, daß
ich — das mag albern klingen — nur den einen Wunsch hatte, möglichst nie wieder
etwas mit ihm zu tun zu haben. Deshalb machte ich ihm weis, ich hieße Smith .« Er zuckte die Achseln. »Das war wahrscheinlich ziemlich
kindisch .«
    »Ein
Impuls«, meinte ich generös. »So etwas überkommt von Zeit zu Zeit jeden einmal .«
    »Es
freut mich, daß Sie Verständnis haben, Leutnant .« Das
Lächeln kroch wieder auf sein Gesicht. »Mr. Janos erzählte mir, daß der arme
Alton ein Clownskostüm trug, als man ihn tot auffand, und wenn ich auch nur
einen Moment überlegt hätte, dann wäre mir klar gewesen, daß Sie über die
Herkunft des Kostüms Nachforschungen anstellen würden. Es tut mir leid, wenn
ich Ihnen überflüssige Arbeit gemacht habe .«
    »Es
war nicht so schlimm«, erwiderte ich. »Aber jetzt könnten Sie mir vielleicht
helfen .«
    »Gern,
Leutnant«, versicherte er mit großer Aufrichtigkeit in der Stimme. »Gern.«
    »Die
Firma Janos betreibt doch in erster Linie eine Art Vermittler- und
Maklertätigkeit, nicht wahr ?«
    »So
könnte man es ausdrücken, ja. Mr. Janos hat eine Nase für gewinnträchtige
Unternehmungen, mit denen die Firma sich dann befaßt. Ich persönlich bin für
die Buchhaltung zuständig. Mit dieser Tätigkeit ist natürlich ein Haufen
monotoner Kleinarbeit verbunden, aber gerade von dieser Kleinarbeit hängt es
häufig ab, ob ein Unternehmen sich als Gewinn- oder Verlustgeschäft entpuppt .«
    »Natürlich«,
meinte ich. »Und Chase war eine Art Geschäftsführer ?«
    »Er
war der Mann, der die Vorstellungen von Mr. Janos in die Realität umsetzte .« Er breitete die Hände aus. »Mr. Janos neigt dazu, das
Interesse zu verlieren, wenn eine Sache läuft. Alton pflegte diese
Angelegenheiten dann weiterzuführen, so daß Mr. Janos frei war, sich nach neuen
Projekten umzutun. Die beiden waren ein sehr gutes Team .«
    »Keine
Reibungen oder Auseinandersetzungen?«
    »Keine.«
Er schüttelte entschieden den Kopf. »Jedenfalls nicht daß ich wüßte .«
    »Und
wohin gehört David Shepley ?«
    »Shepley?«
Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Er hat mit der Firma gar nichts
zu tun. Ich glaube, er und Mr. Janos haben in der Vergangenheit verschiedentlich
zusammengearbeitet, aber das war vor meiner Zeit .«
    »Und
seit wann sind Sie bei der Firma ?«
    »Seit
— «, er überlegte, »- seit achtzehn Monaten .«
    »Kennen
Sie einen Mann namens Anderson ?«
    »Persönlich
nicht. Aber ich weiß natürlich von ihm. Mr. Janos hat gegenwärtig geschäftlich
mit ihm zu tun .«
    »Wissen
Sie Einzelheiten ?«
    »Wenig.«
Er zuckte wieder die Achseln. »Anderson ist Erfinder, soviel ich weiß. Er hat
eine Erfindung gemacht, die auf dem Gebiet der Tonaufnahme einen großen
technischen Fortschritt darstellt. Das ist leider alles, was ich Ihnen darüber
sagen kann, Leutnant. Ich bin ein Zahlenmensch. Von technischen Dingen verstehe
ich herzlich wenig .«
    »Hm.
Können Sie sich vorstellen, warum jemandem daran gelegen haben sollte, Chase zu
töten ?«
    »Nein,
überhaupt nicht. Allerdings weiß ich über sein Privatleben nicht Bescheid .«
    »Und
er und Janos sind immer gut miteinander ausgekommen ?«
    »Ja,
sehr gut.« Er zögerte einen Moment. »Ich glaube nicht, daß sie einander sehr sympathisch
waren aber auf ihre Zusammenarbeit wirkte sich das nicht störend aus .«
    »Kennen
Sie Mrs. Janos ?«
    »Nur
flüchtig.« In seinen Augen sah ich Vorsicht. »Nach allem, was ich über sie
gehört habe, scheint sie — ganz unumwunden gesagt — so etwas wie ein Flittchen
zu sein. Aber ich gebe an sich gar nichts auf Gerüchte. Und außerdem—«, er
lächelte strahlend, »-glaube ich fest an den Sinn der Ehe. Ich bin nämlich
drauf und dran, demnächst selbst den Sprung ins Wasser zu wagen .«
    »Meinen
Glückwunsch«, sagte ich uninteressiert. »Und wer ist die Glückliche ?«
    »Ich
glaube, Sie haben die Dame schon kennengelernt, Leutnant .« Sein Lächeln wurde noch strahlender. »Isobel Maruman.«
     
     
     

7
     
    Ich
setzte mich in ein Restaurant und bestellte mir ein Steak, das so roh war, daß
es beinahe

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