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Blut ist dicker als Schminke

Blut ist dicker als Schminke

Titel: Blut ist dicker als Schminke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich,
»habe ich dir etwas verschwiegen. Anderson war zu Hause. Er lag tot in seinem
Wohnzimmer .« Ich hatte die Drinks fertig und reichte
ihr ein Glas. »Er wurde auf die gleiche Weise getötet wie Alton Chase. Der
Mörder hat ihm die Kehle durchschnitten .«
    Sie
hob das Glas zum Mund und schluckte krampfhaft.
    »Wenn
ich plötzlich zu schreien anfange und nicht mehr aufhöre«, sagte sie einige
Sekunden später, »dann ist das deine Schuld .«
    »Andersons
Mörder hat auch die Erfindung gestohlen«, fuhr ich fort. »Und wenn nicht Janos
der Mörder war, dann hat sich derjenige, der dahintersteckt, die größte Mühe
gegeben, den Anschein zu erwecken, daß Janos der Schuldige ist. Und Chase muß
an der Sache beteiligt gewesen sein .«
    »Ich
bin durcheinander«, murmelte sie. »Das ist zuviel auf einmal. Alton, dann
Anderson und jetzt Ludovic.« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist nicht zu fassen .«
    »Es
gibt vieles, was ich jetzt wissen muß«, sagte ich. »Über das, was sich in der
Firma Janos zugetragen hat. Gleich nachdem ich dich gestern nachmittag hier abgesetzt hatte, habe ich ein nettes,
kameradschaftliches Gespräch mit George geführt, aber ich glaube nicht, daß er
mit mir offen sprechen würde. Dafür bin ich überzeugt, daß er mit dir offen
sprechen würde. Da du ja schließlich mit ihm verlobt bist und so .«
    »Du
hältst mich jetzt wohl für ein hinterhältiges Biest, wie ?« sagte sie langsam. »Oder vielleicht für mannstoll. Aber es ist einfach so, daß
ich mir nicht recht klar bin, ob mein Entschluß, George zu heiraten, richtig
ist. Weißt du, einmal habe ich ihm vorgeschlagen, wir sollten die Nacht
zusammen verbringen, nur um festzustellen, ob wir sexuell zusammenpassen, und
es dauerte doch weiß Gott drei Tage, ehe er es über sich brachte, wieder mit
mir zu sprechen. Ja, und als du dann unvermutet bei uns im Büro auftauchtest,
mit diesem gewissen Blick, da dachte ich mir, so ein kleiner Seitensprung
könnte genau das sein, was ich brauche .«
    »Um
Vergleiche anzustellen ?«
    »So
ungefähr«, bestätigte sie.
    »Aber
wenn George nicht mitmacht, wie willst du dann deine vergleichende Sexologie
betreiben ?« fragte ich. »Zumindest vor der Ehe?«
    »Oh,
da hatte ich schon meine Pläne«, murmelte sie. »Ich wollte ihn in eine
Situation hineinmanövrieren, aus der er sich auf keinen Fall hätte herauswinden
können. Verführung um jeden Preis war mein Plan. Nur ist das jetzt völlig
nebensächlich geworden .«
    »Aber
er wird doch trotzdem noch offen mit dir sprechen ?«
    »Ich
denke schon .« Begeistert schien sie nicht. »Was willst
du wissen ?«
    »Frage
ihn, ob er sich erinnert, daß Alton Chase jemals einen oder mehrere Anrufe von
Anderson bekommen hat .«
    »Was
noch?«
    »Ob
Chase ihn gebeten hat, ihm ein Clownskostüm für die Party bei den Shepleys zu
mieten und ob Chase etwas über das Fest erzählt hat .«
    »Und?«
    »Laß
dir erzählen, was er über das geplante Geschäft mit Anderson weiß«, endete ich
lahm.
    »Das
werde ich gleich morgen früh erledigen«, versprach sie.
    »Warum
nicht heute abend ?«
    »Ich
bin heute abend nicht in Stimmung, mit jemandem zu
reden. Und das gilt auch für dich, Al .«
    »Dann
rufe mich an, wenn du mit Rivers gesprochen hast«, sagte ich. »Oder noch
besser, essen wir doch morgen mittag zusammen .«
    »Ich
glaube, mit dir kann ich nie wieder essen«, versetzte sie gereizt. »Mir wird
schon übel, wenn ich nur dein Gesicht vor mir sehe .«
    »Dann
ruf’ mich zu Hause an .«
    »Wenn
ich es nicht vergesse«, erwiderte sie. »Wenn ich Zeit habe .«
    Ich
leerte mein Glas und stand auf. Als ich an der Tür war, hielt sie mich auf.
    »Ich
möchte gern noch etwas von dir wissen«, sagte sie.
    Ich
drehte mich um. »Was?«
    »Als
George dir von unserer Verlobung erzählte, hattest du da Gewissensbisse, daß du
mit mir geschlafen hast ?«
    »Wenn
ich mich recht erinnere, haben wir nicht viel geschlafen. Nein, ich bekam keine
Gewissensbisse .«
    »Was
dann?«
    »Ich
empfand höchstens ein wenig Mitleid für George .«
    »Vielleicht
werde ich die Verlobung morgen mangels Interesse abblasen. Ist dir das eine
Befriedigung ?«
    »Es
ist mir gar nichts«, erwiderte ich aufrichtig.
    »Mußt
du schon gehen ?« Sie hatte den Kopf abgewandt und
sprach zur Bar hin. »Ich meine, warum bleibst du nicht über Nacht ?«
    »Ach,
da funktionierte wohl gestern das Meßgerät nicht ?« erkundigte ich mich. »Du willst die Richtigkeit der Daten
nochmals überprüfen

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