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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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gekommen ist.“ Er grinste mich an und wies dann auf das Handy in meiner Hand. „Pass darauf auf, Kleine. Dieses Smartphone ist ein Prototyp und kommt erst in einigen Jahren auf den Markt. Es wäre schade, wenn es dem Falschen in die Hände fallt, den müsste ich dann nämlich töten.“ Weil ich geschockt zusammenzuckte, lachte er laut auf. „Das war ein Scherz, Liebelein. Also bleib ruhig. Ich war übrigens so frei, dir ein teuflisch gutes Höllen-App draufzupacken. Engel-Tetris, wird dir Spaß machen, die kleinen Täubchen in die Lücken zu quetschen. Spiele ich auch ganz gern. Den Rest wirst du selbst herausfinden.“
    Mit Sicherheit würde ich das. Insbesondere, weil ich eine Kamera an dem Handy entdeckt hatte, die mein altes Gerät aber so was von in den Schatten stellte. „Wie lade ich es auf?“
    „Dieses hier gar nicht. Wie gesagt, es ist ein Prototyp.“ Seine letzten Worte klangen leicht verzerrt, wie aus weiter Ferne und als ich vom Handy aufsah, war mein Gesprächspartner verschwunden. Einmal noch meinte ich, ein leises Lachen nachklingen zu hören. Dann war auch der letzte Ton verklungen und es wirkte, als sei er nie da gewesen. Spurlos, tonlos und doch mit dem deutlich sichtbaren Beweis seiner vorherigen Anwesenheit in meinen Händen.
    Während ich das Handy einsteckte, sah ich mich um. Selbst wenn ich ihn nicht mehr bemerkte, hieß das nicht, dass er auch tatsächlich fort war. Ich fühlte mich trotz allem irgendwie beobachtet. Entsprechend mulmig war mein Gefühl, als ich den Platz verließ und auf die Straße eilte.
    Wo waren Taxis, wenn man eines brauchte? Normalerweise war die Stadt voll davon, doch schienen sie im Augenblick einen großen Bogen um mich zu machen. Notgedrungen erstand ich in einem Souvenirgeschäft einen leuchtend bunten Kinderschirm, der als Einziger im Sortiment keine christlichen Symbole als Aufdruck trug, und begab mich auf den Rückweg.
    K apitelzweiundzwanzig
    Jason öffnete mir bei meiner tropfnassen Ankunft die Tür, erfasste die Situation und holte mir ein Handtuch. Während ich mich im Bad durchgefroren aus den kalten und nassen Klamotten schälte, erfuhr ich, dass Darian kurz hier gewesen war, sich aber sofort wieder auf den Weg gemacht hatte. Zusammen mit Steven. Folglich hatte ich sie knapp verpasst.
    „Er bat mich, Ihnen mitzuteilen, dass Sie hier auf ihn warten möchten“, erklärte er aus dem Gang heraus und nahm mir durch die angelehnte Tür die nasse Kleidung ab.
    „Hat er gesagt, wo er hinwollte?“, fragte ich und meine Hand tastete bereits nach dem Duschknopf, als Jasons Antwort mich innehalten ließ: „Er sprach vom Augusteum.“
    „Wie bitte?“ Dass ich plötzlich splitterfasemackt mitten im Gang vor ihm stand, schien Jason nicht unnötig zu sorgen. Souverän langte er nach einem Bademantel und legte ihn mir um die Schultern. „Offenbar hat Ihr Mann Kunde darüber erhalten, dass sich unser verschollener Vampir dort aufhalten soll. Dem gedachte er nachzugehen. Wünschen Sie, dass ich Ihnen ein Bad einlasse?“
    Nach dieser informellen kalten Dusche wäre das durchaus eine Maßnahme. Ich behielt den Gedanken für mich, winkte ab und ging zurück in das Bad. „Mache ich selbst, Jason. Danke. Aber bitte organisieren Sie mir einen starken Kaffee. Nein, besser noch eine ganze Kanne.“
    „Sehr wohl, Faye. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
    „Ja“, rief ich durch die Tür. „Einen doppelten Cognac. Irgendwie habe ich das Gefühl, einen zu benötigen.“
    In frischer Unterwäsche und darüber nur in den weißen Bademantel gehüllt, sowie einem Handtuchturban auf dem frisch gewaschenen Haar, kam ich trocken und aufgewärmt zurück ins Leben. Das Handy hatte ich zuvor neben dem Waschbecken auf die Ablage gelegt und steckte es nun in die Manteltasche. Dann trat ich aus dem Bad und schlenderte zum Salon hinüber.
    Meine Dusche war schneller erfolgt als Jason den Kaffee organisiert hatte, doch dank der gut gefüllten Bar stand wenigstens das Glas mit dem gewünschten Cognac auf der Theke. Nie zuvor hatte ich den edlen Tropfen mit einer solchen Missachtung gestraft, indem ich das Glas in einem Schluck leerte. Es war mir egal. Er wärmte von innen und beruhigte meine Nerven. Was wollte ich mehr?
    Auch Jason verbat sich einen Kommentar. Nur seine erstaunt hochgezogene Braue ließ dergleichen vermuten, wobei er andeutungsweise zur Flasche griff. „Wünschen Sie einen weiteren?“
    „Nur, wenn Sie einen mit mir trinken.“
    Für einen Moment wirkte

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