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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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kannst du mich jederzeit und überall erreichen. Auch ohne Netz. Drück dazu dreimal die Sechs.“ „Du machst Witze!?“
    Ein Glucksen erklang. „Stimmt. Einmal die Eins reicht völlig. Ach was, drück irgendwo drauf. Es gelingt immer.“
    Fassungslos starrte ich erst ihn an, danach abermals das Handy. Meine Augenbrauen zuckten, als ich die Initialen einer mir bekannten Marke ausmachte.
    „Luzifers Gadget. Ich hänge das aber ungern an die große Glocke“, meinte er mit einem unschuldigen Achselzucken. Dann eroberte sein Arm väterlich meine Schultern. „So, nun lass hören, warum du mich gerufen hast. Du hast doch etwas auf dem Herzen.“
    Ich überlegte ernsthaft, ihm kurzum das Handy in die Hand zu drücken und mich schleunigst aus dem Staub zu machen. Gleichzeitig hielt mich meine unbändige Neugierde zurück. Hier ergab sich vielleicht die Möglichkeit, das über Darian zu erfahren, was Michael mir verweigerte. Wenn die Beiden einander tatsächlich nicht ausstehen konnten, stand die Chance dafür recht gut. Eine Sache musste jedoch zuvor geklärt werden, denn immerhin war mein derzeitiger Gesprächspartner nicht irgendjemand. „Was verlangst du dafür?“ „Kommt auf die Art deiner Bitte an“, erwiderte er geschäftsmäßig. „Gleiches für Gleiches, Kleines. Ein Leben für ein Leben. Ein Gefallen für einen Gefallen. Eine Auskunft für eine Auskunft.“
    „Ein Handy für ein Handy?“, erwiderte ich und wog nachdenklich das Gerät in meiner Hand. „Damit sieht es schlecht aus. Meins wurde geklaut. Du musst es schon vom Dieb einfordem.“
    Seine Antwort verblüffte mich. „Ist mir bekannt, Mädchen. Falls du es selbst zurückholen willst, solltest du es im Grabmal des Augustus, dem Augusteum, versuchen. Ungastlich, dunkel, dafür mit fließendem Wasser und viel frischer Luft. Ideal für gewisse lichtscheue Gestalten. Noch ist es dort, allerdings nicht mehr lange.“
    „Du weißt von Thalion?“, entfuhr es mir. „Woher?“
    „Ja glaubst du denn, ich gehe unvorbereitet in ein Meeting?“ Seine Augen blitzten empört auf und beinahe hätte ich ihm diese Reaktion sogar abgenommen. Dann aber ermahnte ich mich, mit wem ich sprach. Natürlich wusste er Bescheid. Vermutlich wusste Michael es ebenfalls, nur war Luzifer weitaus redseliger als dieser verstockte Erzengel, dem man alles aus der Nase ziehen musste und anschlie-ßend doch nur kryptische Informationen erhielt.
    „Hat diese Information einen Preis?“, hakte ich nach und erntete ein schwaches Abwinken. „Geschenkt. Betrachte es als Zeichen meines guten Willens und dem Beweis dafür, dass du mir vertrauen kannst.“
    Ich war mir sicher, er wusste genau, dass ich das nicht uneingeschränkt tun würde, dennoch nickte ich ihm zu. „In Ordnung. Danke. Ich habe durchaus eine weitere Frage. Sie betrifft meinen Mann.“ „Nur zu, stelle sie“, forderte er mich auf und ließ mich zugleich wissen: „Und denke daran, Gleiches für Gleiches.“
    Also gut, er verlangte seinen Preis. Diesen jedoch war ich bereit zu zahlen. „Wird er sterben? Wenn ja, wann?“
    Zu meiner Überraschung schloss Luzifer die Augen. Er runzelte angestrengt die Stirn, wandte den Kopf nach rechts und lauschte dann nach links. Schließlich begann er zu kichern, öffnete die Augen und sah mich vergnügt an. „Du machst dir zu viele Sorgen, kleines, dummes, sterbliches Mädchen. Der, den du als deinen Mann betrachtest, kann im herkömmlichen Sinn gar nicht sterben. Er ist wie wir. Praktisch unsterblich.“
    Dann hatte ich mir den Kopf unnötig zerbrochen? Schlagartig kam ich mir unendlich dusselig vor. Natürlich war mir bekannt, was Darian war- zumindest mal gewesen war. Ich hatte die schrecklichen Bilder noch sehr deutlich vor meinem inneren Auge. Obendrein hatte Thalion mir vor längerer Zeit einmal bestätigt, dass Darian einen Teil seiner Seele durch die missglückte Austreibung zurückerhalten hatte. Das erklärte seine gelegentlich auftretenden Halogen-Zustände. Folglich erschien mir Luzifers Auskunft über Darians mögliches Ableben nur logisch. Oder ich wollte nur fest genug daran glauben, dass es logisch war.
    Ich entschied, es dabei zu belassen, zumal es sich dadurch wesentlich leichter und verdammt angenehmer anfühlte als zuvor. Ebenfalls wollte ich weitere Schulden vermeiden und musterte mein Gegenüber daher aufmerksam. „Mehr Informationen brauche ich derzeit nicht. Wie kann ich es dir vergüten?“
    „Ich werde es dich wissen lassen, wenn die Zeit dafür

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