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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Ahjarvir erschien, wurde mir alles klar. Darian hatte mir nie gesagt, dass es sein vampirgenetischer Erzeuger und Erzfeind gewesen war, der ihn an die Kirche verraten hatte.
    „Was jetzt passiert, hat er mit berichtet“, wollte ich die Vorführung abbrechen, aber Lilith war dagegen: „Du kennst seine Fassung, nicht meine.“
    Es gab zwei? Ehe ich mich äußern konnte, lief der Film weiter. Diesmal aber gab es Sprünge. Darian wurde mit dem Karren fortgebracht und zur gleichen Zeit ließ Lilith einen in eine schmutzig braune Kutte gekleideten Mann zu sich kommen. Ich war baff erstaunt, als er seine Kapuze abstreifte und ich das Gesicht von Thalion erkannte. Sie sprach mit ihm, er nickte und verließ daraufhin die Festung. Wenige Augenblicke später sah ich Thalion auf einem Felsen neben dem Ort hocken, an dem Darian versuchte, seinem Leben ein Ende zu bereiten.
    „Du hast ihn geschickt?“, platze ich heraus und wand mich aus ihrem Griff. Anklagend starrte ich ihr in die Augen. „Warum?“
    „Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte ihn in seinem Elend allein gelassen?“, gab sie zurück.
    Nein. Ja. Obwohl... Ich war empört. „Natürlich nicht!“
    „Gut. Möchtest du den Rest erfahren, oder ist es dir genehmer, deiner menschlichen Eigenschaft von unsinniger Eifersucht nachzugeben?“
    Mach nur weiter so, alte Frau, und ich gebe gleich mal der menschlichen Eigenschaft eines ungezügelten Wutanfalls nach. Ich hörte sie unterdrückt lachen und schnaufte.
    Da ruckten ihre fein gezeichneten Brauen in die Höhe. „Nun? Wofür hast du dich entschieden?“
    „Kino“, erwiderte ich grimmig und schob meinen Kopf zwischen ihre erhobenen Hände. „Und diesmal bitte die Kurzfassung.“
    „Wie du wünschst.“
    Postwendend huschten neue Eindrücke durch meinen Kopf. Darian hockte im Lotussitz mit Thalion zusammen in einer Art riesigen Höhle, inmitten eines Gebirges. Er trug einen Vollbart, seine Haare glichen denen eines verfilzten Späthippies und seine Kleidung hatte die beste Zeit hinter sich. Konzentriert hielt er die Augen geschlossen, hatte die Hände auf den Knien abgelegt und schien zu meditieren.
    Szenenwechsel. Unruhig und aufgebracht lief Darian von einer Höhlenwand zur anderen und wieder zurück. Dann blieb er stehen und sah hinauf zur Decke. Thalion saß in der Mitte des Raumes und sah ihm während der Wanderung ruhig zu.
    Neue Bilder kamen, in denen die beiden Männer in der Dunkelheit durch ein wenig besiedeltes Gebiet liefen. Sie erreichten die ersten Ausläufer eines Gebirges. Oh, erneut kam die Festung in Sicht. Wenig später machte ich ihn rasiert, gebadet und mit frischer Kleidung in einem halbrunden Raum mit hohen, geraden Wänden auf einem Schemel aus. Ein junges Mädchen stand hinter ihm und schnitt ihm mit einem scharfen Messer einen nicht unbeträchtlichen Teil der verfilzten Wolldecke auf dem Kopf ab. Dann wechselte die Umgebung und er trat auf Lilith zu, die ihn mit offenen Armen und einem zu strahlenden Lächeln begrüßte. Wirklich rührselig. Der verlorene Sohn kehrte heim. Mir war nicht nach Lachen zumute.
    Zu meiner Überraschung wiesen die darauf folgenden Bilder eine völlig andere Gemütsregung meines Mannes auf. Er wirkte unruhig, zweifelnd und ging zu Lilith auf Distanz. Wenn sie ihn berühren wollte, wich er aus. Die meiste Zeit verbrachte er in der Abgeschiedenheit einer unter dem Dach befindlichen, schmalen Kammer oder auf einem Übungsplatz für Waffen aller Art. Er suchte inzwischen das Tageslicht und verschwand die Nächte über in der Einsamkeit der Berge. Wenige Sequenzen später stand er mit entschlossenem Blick vor ihr, neigte angedeutet das Haupt und wandte sich um. Ich erkannte tiefe Bestürzung in Liliths Miene, als er festen Schrittes den Raum und die Feste verließ, und mir war sofort klar, dass er somit auch sie verließ.
    Die Szenerie schwenkte noch einmal um. Ich erblickte Lilith an einem breiten Tisch vor einem Stoß an beschriebenem Pergament, das sie sorgsam in Leder einschlug und einer mir bis dato völlig unbekannten Frau mit langem blondem Haar übergab. Dann wiederum sah ich sie zum Anbruch der Nacht auf eine einsame Behausung inmitten eines fruchtbaren Landstriches zugehen. Der Bewohner wirkte wie ein alter Hirte und offensichtlich kannte er die Frau auf seiner Schwelle gut genug, um ihr den Zutritt zu erlauben. Ich blinzelte verblüfft, als ich an seinem Feuer eine Frau und drei kleinere Mädchen sitzen sah. Als Lilith dem Mann drei schmale

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