Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
Vom Netzwerk:
das klatschnasse Haar.
    Mein Blick schnellte zum Fenster -es war strahlender Sonnenschein - und wieder zurück zu ihm. „Wo?“
    „Draußen“, erwiderte er ruhig, als sei es das Normalste der Welt. Dabei marschierte er an mir vorbei in das Bad.
    Während ich das Medaillon zurück in die Kiste warf und diese unter das Bett schubste, hörte ich aus dem Bad einige Laute, die darauf schließen ließen, dass mein Mann etwas suchte. Kurz darauf kam er mit einem Handtuch zurück, mit dem er sich abtrocknete.
    Da ich nichts weiter verlauten ließ und ihn nur wortlos ansah, hielt er in seiner Bewegung inne und ergänzte: „ln London, Liebes. Es regnet in London, und zwar in Strömen.“
    „Du warst in London?“ Diesmal erfasste mein Blick die Uhr auf meinem Nachtisch. „In weniger als dreißig Minuten bist du mal eben nach London und zurück. Gelaufen, geflogen oder gefahren?“
    „Hör auf mich zu verhören, Faye“, brummte Darian durch den Stoff des weißen, trockenen T-Shirts, das kurz darauf seinen Oberkörper umspannte. Er schlüpfte in eine trockene Jeans und wandte sich mir ganz zu. „Was immer dich beunruhigt, mach dir keine Sorgen. Es ist alles in bester Ordnung.“ Langsam trat er zu mir, ging neben mir in die Hocke und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Seine Lippen berührten sacht meine Stirn, während er murmelte: „Ich hatte etwas zu erledigen, Liebes. Alles ist gut.“ Dann erhob er sich und reichte mir seine Hand. „Und nun komm. Wir sollten unsere Kleine ein wenig in den sonnigen Garten entführen. Zumindest, solange die Sonne noch scheint.“
    „Jetzt erzähl mir nur noch, der Regen würde dir folgen“, meinte ich skeptisch und ließ mir aufhelfen.
    Darian lachte leise. „Ich glaube nicht, dass mir das möglich ist, denn selbst wenn ich noch schneller gewesen wäre, würde der Sog dafür nicht ausreichen. Ist Lilly noch bei Ernestine?“
    Ich nickte, weiterhin verblüfft über seine Aussage, er wäre mal eben in London gewesen. Selbst der beste Parcours-Läufer hätte dafür Stunden benötigt. Allerdings besaß dieser vermutlich nicht die Kraft und Geschwindigkeit eines Vampirs. Dennoch, in dieser kurzen Zeit hin-und zurückzugelangen, erschien mir zu übertrieben.
    „Ist es nicht“, vernahm ich seine leicht amüsierte Stimme und aufblitzende Augen musterten mich. „Du denkst einmal wieder recht laut, Faye.“
    Sicher doch. Mein ewiges Manko. Zumindest ihm gegenüber. Ich setzte ein Lächeln auf. Ich dich auch, Darian.
    Er lachte auf, zog mich hastig in seine Arme und eroberte in einem Blitzangriff meine Lippen. Während ich noch darüber nachsann, wie Wachs zu schmelzen, ließ er mich bereits los, drehte mich herum und schob mich aus dem Zimmer. Soviel zur Geschwindigkeit.
    „Was hast du in London gemacht?“, erkundigte ich mich auf dem Weg die Treppe hinunter in das Foyer, wo Eileen mit einem gefüllten Picknickkorb und einer Decke auf uns wartete. Während Darian beides dankend entgegen nahm, meinte er in meine Richtung: „Ich hatte ein paar Angelegenheiten zu regeln. Nein, das ging nicht von hier aus. Und ja, sie haben etwas mit vorhin zu tun, jedoch nur am Rande.“ Er wartete, bis ich direkt vor ihm stand, und sah mich dann ernst an. „Gibt es sonst noch Fragen, die ich dir diesbezüglich beantworten kann? 1
    Jede Menge. Dennoch schüttelte ich mit dem Kopf und schickte ihm obendrein ein gedankliches Nein.
    „Gut.“ Mein Mann ergriff meine Hand und führte mich zum Salon hinüber. „Ah, im Übrigen bat Thalion mich, dir auszurichten, dass du dich ohne seine ausdrückliche Einladung nicht ständig bei ihm herumtreiben möchtest.“
    Meine Hand verharrte über der Türklinke. „Wie bitte? Ständig? ln der ganzen Zeit, in der ich hier lebe, habe ich ihn vielleicht drei- oder viermal auf diese Weise uneingeladen besucht.“
    „Wenn man Jahrhunderte lang abgeschieden lebt, können selbst vier unerwünschte Besuche innerhalb von wenigen Monaten als Anhäufung betrachtet werden.“ Seine Hand drückte meine verstehend. „Sieh es dem alten Mann einfach nach.“ Dann öffnete er die Tür. „Lilianna, meine süße, kleine Perle.“ Der Korb landete auf dem Boden und die Kleine auf Daddys Armen. „Danke, dass du auf sie aufgepasst hast, Ernestine.“
    Sie winkte großzügig ab. „Ach was, das habe ich gern getan. Wollt ihr picknicken?“
    „Im Garten“, erwiderte er und griff mit der freien Hand nach dem Korb. „Möchtest du uns begleiten? Ich gehe davon aus, dass Eileen

Weitere Kostenlose Bücher