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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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reichlich eingepackt hat.“
    „Nein, geht nur. Ihr habt euch länger nicht gesehen, da würde ich nur stören. Ich werde hierauf Duncan warten. Außerdem wollte ich noch ein wenig lesen.“
    „Wie du wünschst.“ Sein Blick streifte mich. „Wollen wir?“
    Keine zehn Minuten später saß ich auf der ausgebreiteten Decke zwischen duftenden Rosenstöcken, naschte vom Käse und den Weintrauben und beobachtete, wie Vater und Tochter vergnügt auf dem Rasen spielten.

Kapitel fünf
    D a s entfernte Donnergrollen machte mir das Einschlafen schwer. Unruhig warf ich mich im leeren Bett herum. Es war stickig im Raum, obwohl die Terrassentür weit offen stand. Darian hatte sich vor einiger Zeit erhoben und war auf leisen Sohlen aus dem Zimmer geschlichen. Offensichtlich hatte er gehofft, dass es unbemerkt blieb, doch dem war nicht so. Auch wenn ich seine Schritte nicht vernommen hatte, so war mir sein plötzlich fehlendes Körpergewicht auf der Matratze kaum entgangen.
    Abermals grollte es dumpf durch die Dunkelheit. Seufzend setzte ich mich auf und blickte zum Fenster. Es war rabenschwarze Nacht. Kein Stern war zu sehen. Selbst der Mond zog es vor, sich hinter dunklen Wolken zu verstecken. Elektrisierende Stille lag über dem Land und die Luft fühlte sich wie aufgeladen an. Bis auf den Klang meiner Atmung und dem meiner schlafenden Tochter war kein Laut zu vernehmen. Sämtliche Töne nachtaktiver Tiere fehlten. Es schien, als hielte die Welt den Atem an, als wartete sie. Auf was?
    Ein Lufthauch erfasste die Vorhänge und brachte sie zum Rascheln. Kurz darauf erstarb dieses Geräusch und die bedrückende Stille senkte sich erneut. Ich fuhr zusammen, als ein greller Blitz den Himmel durchzuckte und für Sekunden das Zimmer taghell durchflutete. Schatten schienen wie bizarre Gestalten an den Wänden entlangzujagen, einander zu hetzen und sich mit wildem Kampfgebaren zu attackieren. Doch ebenso schnell war es wieder dunkel, während ein sich näherndes Grollen anzeigte, dass das Unwetter kurz bevorstand.
    Von einer inneren Unruhe erfasst, schlug ich die Decke beiseite und stand auf. Mein Blick irrte vom Fenster zu meiner Tochter und wieder zurück. Etwas beunruhigte mich. Sehr sogar. Eine wachsende Nervosität, die wie ein leichtes Kribbeln in meinem Nacken begann und anschließend meinen Rücken hinablief. Sämtliche Härchen meines Körpers standen schlagartig aufrecht. Zudem machte sich in meinem Magen ein Druck bemerkbar, und mein Herz begann zu rasen. Irgendetwas machte mir Angst. Eine Angst, die nicht greifbar war, so, als würden meine Sinne ein Signal vernehmen und meine inneren Alarmglocken zum Schrillen bringen. Eine Angst, die ich bewusst nicht einordnen konnte.
    Ein erneuter Luftzug kam auf und blähte die Vorhänge. Plötzlich zuckte ein weiterer Blitz durch die Nacht, erleuchtete alles taghell
    und Sekunden später krachte es ohrenbetäubend. Hatte ich bis eben noch gezögert, so schnellte ich nun zur Terrassentür, um sie zu schließen. Meine Hand lag bereits auf der Klinke, als ein ungeahnt kraftvoller Windstoß sie mir entgegen schlug. Ich spürte, wie es in meinen Fingern knackte und ein Schmerz durch meine Hand schoss. Zugleich griff das Gespinst des Vorhanges nach mir und hüllte mich ein. Für einen Moment hatte ich nichts weiter vor Augen als den seidigen Kokon und schlug beinahe panisch um mich. Dann aber entkam ich der seidigen Umklammerung und brachte den Angreifer auf Abstand. Zudem erwischte ich die Terrassentür und drückte sie zu. Abermals bäumte sich der Wind kraftvoll auf, doch stemmte ich mich gegen das Glas und verriegelte schließlich die Tür.
    Offensichtlich wütete der Wettergott gegen meine frevelhafte Tat, brauste um das Haus und verursachte dabei Geräusche, die von einem unheimlichen Pfeifen in bösartiges Rauschen und Tosen überging. Obendrein rüttelte es an den Fenstern, als verlangte der aufkommende Sturm Einlass.
    Während ich meine Hand ausschüttelte und die schmerzenden Finger auf Funktionalität überprüfte, blickte ich hinaus. Eine Bewegung weit hinten im Garten zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich musste mich anstrengen, etwas erkennen zu können. Die Silhouetten grotesk gewundener Äste hoben sich dunkel vom nachtblauen Himmel ab und wirkten, als schlügen sie um sich. Vermutlich gehörten sie zu einem sturmgepeitschten Strauch. Dann stutzte ich und sah genauer hin. Wie konnte der Busch sich dabei von der Stelle bewegen?
    Der nächste Blitz ließ mich nicht nur

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