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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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weiter nach London. Als Khalid erfuhr, dass sie dich aufsucht, war er recht ungehalten.“
    „Kann ich mir denken“, murmelte Darian.
    „Soweit ich weiß, hatte Thalion den Auftrag, die Kleine mitzunehmen, wenn er London verlässt. Was - wie wir wissen - ja komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Also versuchte Khalid erneut, das Mädchen in Rom zu erwischen ...“
    „... und erwischte stattdessen meine Frau“, ergänzte mein Mann mit Grimm in der Stimme. „Ich nehme an, Khalid fand das ebenfalls wenig amüsant?“
    „Worauf du dich verlassen kannst.“ In Erinnerung daran grinste Rahid und ich fragte mich flüchtig, auf wessen Seite er tatsächlich stand. Dann räusperte er sich und fuhr fort: „Als ihm dann zusätzlich die Frau aus dem Museum durch die Lappen ging, hätten dir aufgrund seines Tobsuchtsanfalls eigentlich die Ohren klingeln müssen, Dahad. Ein paar gute Männer mussten deswegen ihr Leben lassen.“
    „Ist kaum bedauerlich“, meinte ich diesmal und erntete zu meiner Verblüffung von Rahid ein knappes Nicken. „Was geschah dann?“ „Unterdessen hatte einer meiner Clansbrüder herausgefunden, wo sich das zweite Mädchen, zusammen mit dem Gesuchten befindet und mich informiert. Ich ließ Khalid die Nachricht zukommen. Er wiederum beauftragte meine Brut, das Mädchen als Geisel zu nehmen, um so die notwendigen Informationen über die gesuchten Niederschriften aus der Alten herauszupressen. Ursprünglich sollte sie Letavian befreien und dafür sorgen, dass seinem Leben ein Ende bereitet wird, da Khalid Letavian inzwischen als Sicherheitsrisiko und Belastung betrachtet. Angeblich habe Thalion ihm alles Wissenswerte berichtet, was Letavian nun entbehrlich macht. Weil ich aber das barbarische Temperament der Dahingeschiedenen kannte, entschied ich, sie zu begleiten und handelte mit Khalid den Deal aus, Letavian nicht zu vernichten, sondern ihn als Gefangenen im Elysium seiner gerechten Strafe für seine Pflichtverletzung entgegenzuführen. Mei-ne Entscheidung stellte sich als richtig heraus, denn du hast gesehen, was dieses unzivilisierte Ding mit dem Anwärter im Haus anstellte. Nichtsdestotrotz hat niemand von uns - wie schon gesagt - in der ganzen Angelegenheit mit dir gerechnet.“
    „Entgegen euren Berechnungen sind wir jetzt hier“, ergänzte Darian und fuhr sich mit einer Hand nachdenklich über das Kinn. Dann schien er einen Entschluss gefasst zu haben und blickte Rahid entschlossen an. „Also gut, wir verfahren wie folgt: Sobald es dunkelt, wirst du Khalid anrufen und ihm ausrichten, dass alles nach Wunsch verlaufen ist. Du wirst dir etwas Glaubwürdiges, wegen des Todes deiner Gefährtin ausdenken müssen. Wohin solltest du Letavian bringen?“ „Diese Anweisungen werde ich erst während des Telefonats erhalten“, erwiderte Rahid. „Ich vermute aber, dass er ihn nach Abadan beordern wird.“
    „Abadan?“, echote Darian verwundert. „Ich dachte, er ist in Basrah.“ „Basrah ist derzeit ein verflucht heißes Pflaster, Dahad. Solange sich der Irak im Krieg befindet und deine Regierung zusätzlich ihre Fühler nach ihm ausstreckt, hat er sich vor zwei Tagen entschlossen, Basrah zu verlassen und sich grenznah im Iran aufzuhalten. Was glaubst du, woher er die iranischen Soldaten und Fahrzeuge hat, die euch begrüßten? Sie standen nicht unbedingt auf unserer Gehaltsliste.“
    „Deswegen war der Fädenzieher bei euch.“
    Der Weißhaarige nickte erneut. „So ist es. Sie sind hundsmiserable Kämpfer, aber hervorragende Manipulatoren. Es ist fast eine Schande, dass dein kleiner Handlanger ihn erwischt hat, denn der Bursche war verflixt talentiert. Was mich daran erinnert, dass dein Lakai schon seit einigen Minuten versucht, dich zu sich zu winken.“
    Während Darian umgehend Jason aufsuchte, hielt Kahinas Ruf mich zurück. Neugierig sah ich ihr entgegen, wie sie mit eiligen Schritten die Distanz zwischen ihrem und unserem Lager überbrückte und anschließend mit betretener Miene vor mir stehen blieb. In stiller Frage sah ich sie an.
    „Wie steht es um Steven?“, erkundigte sie sich halbherzig.
    Ich merkte sofort, dass es nicht ihr eigentliches Anliegen war, kam ihr jedoch entgegen: „Nicht gut. Was liegt dir tatsächlich auf dem Herzen? Du kannst jederzeit selbst nachsehen, wie es Steven geht.“ Sie atmete tief durch, schien mit sich zu ringen und drehte sich schließlich zu Rahid, der sie daraufhin überrascht musterte. „Ich ...“
    Kahina stockte, als kämpfte sie um die

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