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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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ansehen willst.“
    Ein leichter Luftzug kam auf, dann stand Luzifer wie aus dem Boden gewachsen vor uns und lächelte mich devot an. „Dein Wunsch ist mir Befehl, Menschenkind. Und nun zeig, was du anzubieten hast.“ Ich feixte, weil ich in meinen Ausschnitt greifen musste und Luzifers Augen sich erwartungsvoll weiteten. Die meines Mannes wurden übrigens zu schmalen Schlitzen - doch das nur nebenbei bemerkt. Genussvoll langsam zog ich die Kette mit dem Medaillon hervor. Darian entspannte sich sichtlich, während Luzifer irgendwie leicht enttäuscht wirkte. Das hielt jedoch nicht lange an, denn als ich den kleinen glitzernden Tropfen aus dem geöffneten Medaillon in meine Hand schüttelte, war mir Luzifers Interesse wieder gewiss.
    Bist du ganz sicher, dass du das tun willst?, vernahm ich Darians Stimme in meinen Gedanken. Bedenke, dass Lilith sie dir zu deinem Schutz gab.
    Sie wird es mir verzeihen, denn wir haben keine andere Wahl, Darian, antwortete ich auf die gleiche Weise, während ich die Träne im Licht der Sonne aufblitzen ließ, um Luzifers Gier nach Besonderheiten weiter anzustacheln. Es gelang.
    „Ist es das, was ich glaube, dass es das ist?“, fragte er lauernd. „Und was glaubt er, was es wäre?“, raunte Kahina meinem Bruder zu. Er jedoch machte nur: „Pscht!“
    „Du kannst dich darauf verlassen, dass es genau das ist, was du denkst, dass es ist“, erwiderte ich auf seine Weise. Ich verkniff mir ein triumphierendes Grinsen, als er seine Hand zögernd danach ausstreckte und murmelte: „Ich hielt es stets für ein haltloses Gerücht. Doch anscheinend ist es wahr. Ihre Tränen werden tatsächlich zu Diamanten. Oh, es ist fürwahr ein seltener Anblick, der nur sehr Wenigen jemals vergönnt wurde. Ich hätte nie gedacht, je eine Träne Liliths zu Gesicht zu bekommen.“ Dann sah er auf und mich direkt an. „Was willst du dafür?“
    „Einen Direktflug in die Nähe von Uruk.“
    Luzifers Augen schwenkten in Darians Richtung. „Was zur Hölle willst du in dieser von Gott verlassenen Gegend? Da findest du nichts weiter als Geröll, uralte Ruinen, Schlangen und Skorpione.“
    „Ganz so unrecht hat er nicht“, wandte Kahina zweifelnd ein und mein Bruder schloss sich ihr an: „Genau. Wonach suchen wir überhaupt? Sicherlich nicht nach Ruinen oder alten Tempelanlagen, oder? Wir müssten da schon präziser sein, denn sonst irren wir nur blind herum.“
    Seine Bemerkungen waren nicht grundlos. Bislang hatte Darian nichts von unserem eigentlichen Ziel gesagt. Von einem Ziel, das mir jedoch noch sehr gut in Erinnerung war.
    „Wir suchen eine Art Grabkammer. Eigentlich eine Gotte, die über einen unterirdischen Zugang erreicht wird und die Ruhestätte Kains ist“, antwortete ich und zog sogleich sämtliche Aufmerksamkeiten auf mich. Selbst die meines Mannes.
    Kahina schien vor Erstaunen beinahe der Mund offenzubleiben. „Woher ...“
    „Lilith“, murmelte Darian. Ich warf ihm einen bestätigenden Blick zu.
    Luzifer indes tanzte ein süffisantes Lächeln um die Mundwinkel. „Dieses kleine, bösartige Weib. Ich ahnte doch, dass sie dahintersteckt.“
    „Du weißt, wovon ich spreche?“
    „Ich weiß, ...“ Er zog die Worte in die Länge und funkelte mich dabei mysteriös an, „dass Kain damals keinen Urlaubsantrag für unbestimmte Zeit gestellt hat, Zuckerpüppchen.“ Dann kicherte er teuflisch. „Oh, Lilith war zu jener Zeit ein schlimmes, wirklich schlimmes Mädchen.“
    „Dann tust du es?“
    Wortlos streckte er mir seine geöffnete Hand entgegen.
    „Überlege es dir, Faye. Gib sie ihm erst, wenn er uns hingebracht hat“, raunte Alistair mir zu.
    Meine Augen blieben dessen ungeachtet auf Luzifer gerichtet. „Habe ich dein Wort?“
    „Das hast du, Menschenkind.“
    Ohne weitere Verzögerung händigte ich die Träne an Luzifer aus. Kaum hatte sie seine Handfläche berührt, verschwand sie im Irgendwo.
    „Nun denn. Ist die Mannschaft komplett?“
    „Bevor wir aufbrechen, Luzifer, auf ein Wort“, gebot Darian streng und wies hinüber zur Scheune. Seufzend folgte Luzifer seiner Geste und gemeinsam entfernten sie sich von unserer kleinen Gruppe. Wobei der eine energisch voranschritt und der andere eher schlurfte, als wäre er mehr als nur etwas angenervt von der Forderung meines Mannes. Was sie wohl miteinander zu besprechen hatten?
    „Du könntest lauschen, Schwesterherz.“
    Ich ließ einen belustigten Unmutslaut erklingen. „Vergiss es. Die Beiden bauen einen Schutz auf, da komme

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