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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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warf mein Bruder ein und schlug meinem Mann kräftig zwischen die Schulterblätter. „Vergiss es, alter Knabe. Da habe ich schließlich auch noch ein Wörtchen mitzureden. Und vergiss Jason nicht.“
    „In der Tat“, bestätigte dieser trocken. „Damit wären wir schon Zwei, an denen die lächerlich geringe, vermutlich zweistellige Anzahl von Angreifern vorbei müsste.“
    „Siehste?“, meinte Alistair im Brustton der Überzeugung und klopfte diesmal Jason auf den Rücken. „Alles kein Problem, Schwager. Das kriegen wir hin.“
    Wir sahen einander wie Verschwörer an und Darian musste sich wohl oder übel geschlagen geben. „Wenn es sein ...“
    Das erneute Klingeln eines Telefons ließ ihn verstummen. Zeitgleich blickten wir Jason an, der hektisch in die Tasche am Bein seiner Militärhose langte und das zweite Satellitentelefon hervorzog. Das Klingeln erschien mir mit einem Mal überaus aggressiv, warnend und ungeduldig. Jason warf es nach einem schnellen Blick auf das Display meinem Mann zu, der es geschickt auffing und sogleich an sein Ohr drückte. „Ja?“
    Der Anrufer meldete sich. Darians Gesichtsausdruck versteinerte. Er lauschte, nickte mehrfach und sagte abschließend: „Danke, Rahid. Wir sind quitt.“ Die Verbindung brach ab.
    Unsere besorgten Blicke klebten förmlich an ihm, als er langsam und wie in Trance das Telefon sinken ließ. Schließlich sah er auf, jeden Einzelnen von uns an und sprach sehr ruhig, beinahe zu ruhig für mein Dafürhalten: „Packt eure Sachen, aber nehmt nur das Nötigste mit. Sie haben die Schriftrollen entschlüsselt. Sobald die Sonne untergeht, macht Thalion sich mit einem knappen Dutzend Begleitern auf den Weg. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.“
    Mein Bruder betrachtete den strahlend blauen Himmel. „Wann geht die Sonne unter?“
    Darian sah auf seine Uhr. „In einer knappen Stunde.“
    „Eieiei, Schwager, das wird verflucht eng.“
    „Und ihr werdet nicht allein gehen.“ Unsere Blicke schwenkten in Richtung des Sprechers. Mit energischen Schritten überquerte Kahina die Terrasse sprang die Stufen hinab und blieb vor Darian stehen. Shekinahs dunkelhäutige Zwillinge folgten ihr in wenigen Schritten Entfernung und stellten sich dann seitlich von ihr auf. Dann blickten sie uns kampfbereit und unnachgiebig an.
    Mit Erstaunen nahm ich die Äußerlichkeiten der Dreiergruppe in Augenschein. Sie waren durchweg in Schwarz gekleidet. Alle drei trugen eine weite Tunika, die an den Seiten geschlitzt und mit einem breiten Gürtel an der Taille eng am Körper gehalten wurde. Dazu eine Art Pluderhose, die in wadenhohen Schnürstiefeln endete, welche überaus bequem aussahen. Seitlich an ihren Gürteln machte ich ein beachtliches Arsenal an kleineren Wurfwaffen aus, wobei Kahina zusätzlich das obligatorische Messer trug. Selbst mehrere verflixt spitze Pflöcke konnte ich erkennen. Erstaunlich. Ganz offensichtlich erwartete sie einen Krieg.
    „Nein.“ Darian schüttelte den Kopf. „Du hast genug getan, Kahina. Ab hier müssen wir allein weiter. Deine Aufgabe ist erledigt.“
    Ihr Blick huschte zu Alistair, dann zurück zu meinem Mann. Ich ahnte, was nun kommen würde. Es kam prompt. „Ja, meine Aufgabe als Wächterin ist hinfällig. Ich bin frei und euch erwarten scheinbar Khalids Schergen. Ein gutes Dutzend an Gegnern hast du gesagt. Schick, dann braucht ihr unsere Messer zusätzlich. Als Dank für die Befreiung von Sanaz wünscht Shekinah ebenfalls, dass ihr die beiden Krieger mitnehmt. Du kannst es nicht ablehnen, Malaeke, es würde sie beleidigen. Und genau deswegen werden wir mitkommen." „Nur deswegen?“, fragte mein Mann hintergründig lauernd. Kahina lächelte verlegen, sah erneut zu Alistair hinüber und reckte dann ihr Kinn in die Höhe. „Nicht nur. Doch ist diese Begründung vorrangig, allem anderen gegenüber.“
    „Gewiss, gewiss.“ Er tätschelte ihr zustimmend den Oberarm. „Nun gut, ihr seid an Bord.“
    „Danke.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln und mir einen kleinen Wink. „Shekinah wünscht dich zu sprechen. Allein.“
    Allein? Das dürfte schwierig werden, da wir einander nicht verstanden. Doch wozu gab es schließlich Hände und Füße. Irgendwie würden wir es schon hinbekommen. Ich nickte. „Na gut. Ich wollte mich ohnehin umziehen und nicht wie eine weiße Flagge mitten in der Nacht auffallen. Da kann ich ja gleich ein Leuchtfeuer entzünden.“
    „Besitzt du ein dunkles T-Shirt oder möchtest du, dass ich dir entsprechende

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