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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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nicht. Furcht erfüllte mein Herz und es begann zu rasen. Es fühlte sich nicht gut an. Ganz und gar nicht.
    Derweil war Alistair neben mich getreten und sah mich gebannt an.
    „Und?“
    „Keine Spur von ihm“, murmelte ich bestürzt. „Wo kann er nur
    sein?“
    „Ich werde ihn suchen. Mach dir keine Sorgen, ich finde ihn schon. Bleib du hier“, entschied Alistair und verschmolz kurz darauf mit der Dunkelheit. Sekunden später rannte Kahina an mir vorbei und meinem Bruder hinterher. „Du läufst hier nicht allein herum, du schottischer khar. Die Gegend ist nicht mehr sicher.“
    „Ich werde schon auf mich achten, leannan “, vernahm ich seine Stimme, worauf Kahinas Lachen erklang. „Das habe ich gesehen. Trotzdem komme ich mit.“
    Während mein Herz ihnen folgte, wandte ich mich um und fand Jason direkt neben mir. Er versah mich mit einem schwachen Lächeln und legte mir einen Arm um die Schultern. „Sei unbesorgt, Faye. Sie werden ihn finden. Jetzt komm ans Feuer, du musst dich ausruhen. Wir können ohnedies nichts anderes tun als warten.“
    Ergeben ließ ich mich von ihm zum Feuer führen und setzte mich nieder. Ich ließ es zu, dass er sich neben mich setzte und mich in den Arm nahm. Dennoch war ich mit meinen Gedanken weit fort, irgendwo da draußen in der Ebene und suchte zusammen mit Kahina und Alistair meinen Mann.
    Inzwischen zweifelte ich daran, dass er unversehrt war. Ich hatte gesehen, wie er verletzt worden und dennoch auf Kain losgegangen war. Insgeheim hoffte ich auf seine enormen Regenerationskräfte und betete um einen weniger gravierenden Grund für sein Fernbleiben. Eine schnöde Wunde, die ihn lediglich am Laufen hinderte. Irgendetwas in dieser Art. An etwas anderes wollte ich nicht denken. Fortwährend durchsuchte mein besorgter Blick die ins silbrige Mondlicht getauchte Ebene. Bitte, Gott, mach, dass sie ihn finden.
    Die Zeit kroch im Schneckentempo dahin. Das Warten zerrte an meinen überdehnten Nerven und jedes noch so schwache Knistern des Feuers ließ mich erschreckt zusammenfahren. Unterdessen hatte Jason meine Wunden oberflächlich versorgt, was den Schmerz kaum linderte, aber wenigstens einer Blutvergiftung entgegenstand. Körperliche Schmerzen und Besorgnis sind eine überaus ungünstige Kombination - sie macht reizbar. Und allmählich wurde ich reizbar. Ich wollte eben vorsichtig meine steifen Glieder strecken, als ich in einiger Entfernung dunkle Schemen ausmachte. Ungeachtet meiner Qualen sprang ich auf und starrte konzentriert in die Dunkelheit. Auch Jason hatte sie entdeckt und kam zu mir.
    „Ich glaube, sie haben ihn gefunden“, murmelte er verhalten. Eindeutig, es waren zwei. Die größere der beiden Gestalten schien jemanden zu tragen. Je näher sie kamen, desto deutlicher wurde es. Jetzt hielt mich nichts mehr und ich humpelte ihnen entgegen.
    „Wir haben ihn eine halbe Meile von hier entfernt am Steingrab gefunden. Er ist schwer verletzt, Faye“, rief Alistair mir zu und beschleunigte seine Schritte. Auf halbem Weg trafen wir uns. Mir stockte das Herz, als ich Darians blutüberströmte Gestalt in seinen Armen erblickte.
    „Oh Gott, Darian.“ Zitternd streckte ich meine Hand nach ihm aus und strich ihm das wirre Haar aus der Stirn. Meine Berührung brachte seine Lider zum Flattern, bevor er sie mühsam öffnete.
    „Faye.“ Mein Name kam kaum hörbar über seine blutleeren Lippen und schon schloss er die Augen erneut. Ich warf meinem Bruder einen verängstigten Blick zu. „Wie schlimm ist es?“
    „Das werden wir sehen, sobald wir am Feuer sind“, drängte Kahina und wechselte dabei den Mantel Darians und das darin eingewickelte Katana von der rechten in die linke Hand. Dann legte sie mir tröstend den rechten Arm um die Taille. Mit sanftem Druck schob sie mich voran.
    Während wir zurück zum Lager eilten, wo Jason ungeduldig auf uns wartete, ruhten meine Blicke unablässig auf Darians aschfahler Miene. Ich hatte ihn schon mehrmals verletzt gesehen, der Anblick war mir nicht neu. Doch diesmal war es anders. Bedrohlicher. Ernster als je zuvor, denn Darian machte nicht den Eindruck, als würde er seine Wunden aus eigener Kraft heraus verschließen können. Und diesmal war keine Lilith zugegen, die notfalls eingreifen konnte.
    Besorgt sah ich zu, wie Alistair ihn vorsichtig neben dem Feuer niederlegte. Mein Herz wollte schier zerspringen, als ein leises Stöhnen seinen Lippen entwich. Sofort war ich an seiner Seite, nahm seine Hand und drückte sie an meine

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