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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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bereits mit einer stattlichen Anzahl antiker Möbel beladen war.
    „Was geht hier vor?“, erkundigte ich mich.
    Was mich weit mehr als die Umtriebigkeit im Foyer erstaunte, war Darians folgende Reaktion. Er fuhr zusammen und anschließend zu mir herum. Seine Miene wirkte zunächst erschrocken, dann aber entspannte er sichtlich und schenkte mir einen milden Blick. „Ich wollte dich nicht wecken. Wir waren hoffentlich nicht zu laut?“
    Er hatte mich nicht kommen gehört? Das war neu. Argwöhnisch trat ich neben ihn und betrachtete ihn still. Als Antwort darauf zog er in bekannter Weise fragend seine Brauen zusammen. „Stimmt etwas nicht?“
    Ich entschied mich zum Kopfschütteln. Möglicherweise hatte er seine Konzentration ausschließlich auf die Möbelpacker gelenkt und mich dadurch nicht wahrgenommen. Es klang logisch. So gab ich erst meiner Tochter, dann ihm einen Kuss. „Nein, bei mir ist alles okay. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet. Sind das die Möbel vom Dachboden? 1
    „Ja. Ich lasse ihn ausräumen und den kompletten Bestand zum Aufarbeiten in meine Werkstatt nach London bringen.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „Ich befürchte, dass ich selbst nicht mehr zum Restaurieren kommen werde. In London finden sich ohnehin schneller Käufer, sobald die Möbel im Geschäft ausgestellt werden.“
    „Du verabschiedest dich von deinem Hobby?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Es ist längst kein Hobby mehr, eher eine Last. Es wird Zeit, dass wir ausmisten.“ Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder einem der Möbelpacker zu, der soeben das Haus betrat. „Sie wissen, was Sie zu tun haben. Wenn Probleme auftreten, wird Jason Sie instruieren. Wie wäre es mit einem Kaffee, Faye?“ „Bist du sicher, dass du das tun willst?“ Zögernd folgte ich ihm, wobei mein Blick ein wenig unsicher den Lkw streifte. Er gab tatsächlich seine liebste Beschäftigung auf? Warum? Seine Antwort war mir doch etwas fadenscheinig vorgekommen.
    „Kaffee oder Möbel?“, witzelte er.
    Ich seufzte. „Die Möbel, Darian. Was sonst? Es sei denn, du würdest neuerlich Kaffee trinken.“
    „Ich könnte es probieren. Zumindest wäre es eine geschmackliche Abwechslung. Was meinst du, meine Süße?“, gab er zurück und wuschelte dabei Lilianna durch das Haar, die daraufhin vergnügt
    auflachte.
    Allmählich fragte ich mich ernsthaft, was mit meinem Mann geschehen war. Welche Wandlung vollzog er, dass er dermaßen ... menschlich - ja, genau das war das richtige Wort - geworden war? Ferner war ich mir nicht sicher, ob mich diese denkwürdige Veränderung beunruhigen sollte oder nicht. Was, wenn dieser Prozess noch eine Weile anhielt. Würde ich statt des mir bekannten Vampirs einen gewöhnlichen Mann erhalten, oder müsste ich aufgrund der momentanen Metamorphose eher mit einem zweibeinigen Nachtfalter rechnen?
    Ich hatte noch nicht ganz die Küche betreten, als mir der gute Hausgeist bereits eine gefüllte Tasse entgegenstreckte. „Guten Morgen, Faye. Ich hoffe, Sie haben trotz des Lärms gut schlafen können.“
    „Danke, Eileen. Ich habe nichts davon mitbekommen.“ Ich entdeckte meinen Vater neben dem Fenster am Küchentisch, der nun die Zeitung senkte und mir auffordernd zunickte. „Setz dich zu mir, Kind. Möchtest du eine Scheibe Toast?“
    Bei der Erwähnung von Nahrung knurrte mein Magen und ich kam seiner Bitte gern nach. Kurzum langte ich nach dem Marmeladentoast auf seinem Teller und biss hinein. Grinsend faltete mein Vater die Zeitung zusammen und legte sie neben sich auf den Tisch. „Lass mich mal die Zuckerschnute nehmen, Darian. Ich habe sie so selten.“
    „Das liegt weniger an ihr als mehr an deiner oft vorhandenen Abwesenheit“, konterte Darian und reichte ihm Lilianna. Dann wandte er sich an den Kühlschrank, öffnete ihn, suchte lustlos darin herum und schloss ihn wieder, ohne eine Konserve herauszunehmen. Als er unsere verdutzten Blicke auf sich spürte, zuckte er ratlos mit den Achseln. „Mir ist nicht danach. Hätten Sie vielleicht auch einen Kaffee für mich, Eileen?“
    Er hatte es tatsächlich ernst gemeint. Meine Augen drückten aus, was mein Vater laut aussprach: „Du trinkst Kaffee? Seit wann?“
    „Seit jetzt, Duncan. Meinen bitte schwarz, Eileen. Ich bin mir noch nicht sicher, was Zuckerkristalle in meinem Organismus anrichten, falls ich sie zu mir nehme.“
    „Bei Kaffee bist du dir jedoch sicher?“, hakte Dad weiterhin zweifelnd nach.
    „Nein. Aber er wird mich nicht gleich

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