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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Betreiber von Fort Knox neidisch machen würde. Mal ganz abgesehen davon, dass Darian mit seinen übersensiblen Sinnen selbst die beste aller Sicherheitsanlagen war. Wie hatte jemand unbemerkt an ihm vorbeikommen und obendrein dieses Chaos anrichten können? Und das in dieser überaus kurzen Zeit?
    „Niemand muss eindringen, wenn er bereits im Haus ist.“ Sein Blick ließ mich wissen, dass er meine Gedanken so klar vernommen hatte, als hätte ich sie ausgesprochen. Komisch nur, dass ich nichts von ihm empfing, außer den offensichtlichen Emotionen, die sich auf seinem Gesicht und in seiner Haltung widerspiegelten. Doch im Augenblick war es mir einerlei, ob ich zu laut dachte, denn seine Antwort beunruhigte mich weit mehr als es der Anblick des Raumes tat.
    Was hatte derjenige gesucht? War mein Kind in Sicherheit? Ich blickte mich gehetzt um und atmete erleichtert aus, als ich durch das Fester zum hinteren Garten die Silhouette von Ernestine mit meiner Tochter auf dem Arm erspähte. Jetzt erst fiel mir auf, dass ich vor Angst die Luft angehalten hatte.
    Inzwischen hatte Darian mit der Fingerspitze ein wenig des Blutes aufgenommen. Zunächst roch er daran und kräuselte dann die Nase. „Nicht menschlich“, lautete sein Urteil.
    Das grenzte die Anzahl der möglichen Täter erheblich ein. Mein Kopf begann fieberhaft zu rattern und doch mochte ich nicht ernsthaft die infrage kommenden Probanden in Erwägung ziehen. Das konnte einfach nicht sein.
    Unterdessen leckte mein Mann seinen Finger ab, und während ich mich noch innerlich vor Ekel schüttelte, schnellte er in die Höhe. Um nicht umgerannt zu werden, musste ich ihm aus dem Weg springen. Schon tobte er mit einem zornig gezischten „Dieser verräterische Dreckskerl“ an mir vorbei und der blutigen Spur folgend den Gang entlang. Sekunden später verschwand er in der kleinen Kapelle.
    Wie die Lemminge rannten wir instinktiv und ohne an mögliche Folgen zu denken hinterher. Weder Jason noch ich wusste, was uns als Nächstes erwartete.
    „Was fehlt?“, flüsterte ich Jason zu, nachdem ich meinen Schrecken überwunden hatte.
    „Das Buch, Mrs. Knight.“
    „Welches Buch?“, echote ich verwirrt. Hier gab es Bücher zuhauf, allesamt unbezahlbare Antiquitäten, die in keiner Bibliothek mehr zu bekommen waren. Wonach genau hatte der Einbrecher gesucht?
    Jason besaß trotz aller Eile die Umsicht, mir die Tür aufzuhalten. Donnerwetter. Dieser Mann war wirklich durch nichts von perfekter Etikette abzuhalten. Notfalls hätte ich die kurzerhand eingetreten. Unterdessen erklärte er: „Es handelt sich um das Buch, das Ihr Gatte aus den Staaten mitbrachte, Mrs. Knight. Wie Sie sich sicher erinnern können, hat Ihr Bruder es ihm bei Ihrem letzten Besuch mitgegeben. Es lag im Safe, der nun aufgebrochen wurde.“
    Ich erinnerte mich durchaus an das Buch, oder eher an diese schmucklose Kiste mit diversen, losen Blättern darin. Besonders in Erinnerung war mir geblieben, wie es mir mit seiner bloßen Anwesenheit eine Übelkeit verursacht hatte, die noch heute ihresgleichen sucht. Auch schien es überaus wichtig gewesen zu sein, zumal Darian viel Zeit damit verbracht hatte. Tage und ganze Nächte lang hatte er in der Bibliothek darüber gesessen, diverse Notizen gemacht und es kaum mehr aus der Hand gelegt. Dennoch hatte ich nie nachgefragt, was es so unendlich wertvoll für ihn machte. War es das, wovor ich mich am Telefon selbst hatte warnen wollen? Das, was wir schnellstmöglich hätten fortbringen sollen, weil es Unheil brachte? Anscheinend, denn nun war es fort. Blöd nur, dass mich das nicht im Mindesten irgendwie beruhigte.
    Vermutlich hätte ich mich mehr damit beschäftigen sollen, denn ich kam mir überaus unwissend vor. So wie ich anscheinend über viele Dinge nicht Bescheid wusste. Zum Beispiel, dass sich unter dem Schreibtisch ein Safe befunden hatte. Das war ein Zustand, der tunlichst geändert werden musste. Wenige Augenblicke später trat dieser Entschluss in den Hintergrund.
    Wir waren der dünnen Blutspur gefolgt und hatten den Eingang der Kapelle erreicht. Ich ging davon aus, dass Darian ebenfalls hier war, und gab daher der leicht angelehnten Tür einen Schubs. Das Wort Unheil echote sogleich wie eine lächerlich ironische Beschreibung bizarrer Ereignisse durch meine Gedanken. Denn mit allem hätte ich gerechnet. Aber hiermit garantiert nicht.
    Mein Fuß verharrte kurzzeitig in der Luft, meine Atmung stockte und mein Hirn wollte nicht glauben, was meine

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