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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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sicher, dass du es auf dem Schreibtisch abgelegt hast?“, erkundigte Alistair sich bestimmt schon zum zehnten Mal. „Könnte es nicht doch
    „Nein, verdammt!“ Darian warf ihm einen zornigen Blick zu. „Ich weiß es genau. Ich hatte es hier zum Aufladen hingelegt. Hör jetzt auf, mich damit zu nerven.“
    „Du könntest ja noch mal die Nummer anklingeln“, warf ich behutsam ein, denn die Laune meines Mannes war mit jeder verstrichenen Minute unserer erfolglosen Suche finsterer geworden.
    „Wie oft denn noch?“, knurrte er, zog dennoch das Handy aus der Tasche seiner Jeans und drückte die Wahlwiederholung. Wieder fand es die Verbindung, wieder klingelte es zweimal, und wieder erklang nur der Anrufbeantworter. Frustriert drückte Darian die Verbindung weg und steckte das Telefon zurück in die Hosentasche. Dabei warf er Alistair einen langen Blick zu. „Weitere Fragen dazu?“ „Vielleicht ist der Akku noch leer?“
    „Nein, es hing lang genug am Ladekabel“, erwiderte ich und seufzte. „Wir können es noch so sehr schönreden, es wird am Ergebnis nichts ändern. Thalion hat es an sich genommen. Fragt sich nur, warum.“
    „Ich möchte vermuten“, meldete Jason sich besonnen zu Wort, „es hängt ebenfalls mit dem Buch zusammen. Sie hatten diese Fotografie gemacht, Mrs. Knight. Das Bild befindet sich weiterhin im Speicher Ihres Telefons?“
    „Verdammt.“ Darians Äußerung zeigte an, dass Jason ins Schwarze getroffen hatte. Zeitgleich klappte er den Laptop auf, fluchte abermals und deutete auf den zersplitterten Bildschirm. „Ohne separaten Monitor kann ich nicht überprüfen, ob die Festplatte noch intakt ist.“
    „Ich glaube, das kannst du dir sparen. Die Kiste hört sich aus ihrem Innern heraus sehr ungesund an“, resümierte mein Bruder, klopfte gegen den Laptop und nickte, als erneut dieses Schnarren erklang. „Wahrscheinlich hakt die Platte. Wenn das mal alles ist, was kaputt
    ging-“
    „Dann ist das Bild unwiederbringlich dahin?“ Kahina legte ein letztes Buch auf den Stapel der noch rettbaren Bücher und sah Darian anschließend hoffnungsvoll an.
    Er zuckte mit den Achseln. „Möglicherweise kann ich die Daten auf der Platte retten, allerdings wird das eine Weile dauern. Und ich habe derzeit das Gefühl, als wäre Zeit genau das, was wir nicht haben. Gewiss gäbe es noch eine Möglichkeit...“ Bedeutungsschwanger traf mich sein Blick und ich ahnte, worauf er hinaus wollte.
    Ich seufzte. „Also gut. Schau nach. Darf ich mich vorher noch hinsetzten?“
    Unaufgefordert schob Jason den Bürostuhl hinter mich und ich ließ mich darauf nieder. Sogleich trat Darian vor mich, stützte sich mit den Händen auf den Armlehnen ab und sah mir in die Augen. „Bereit?“
    „Nein“, erwiderte ich aufrichtig, zumal ich die Prozedur kannte und wusste, dass es unangenehm werden konnte, wenn er in meinen Kopf eindrang und gezielt die Erinnerungen durchforstete. Dennoch blieb mir wohl kaum eine andere Wahl, denn nur ich allein konnte jetzt die nötigen Einzelheiten liefern, die zusammen mit meinem Telefon und einem zerstörten Laptop dahin waren.
    „Ich werde behutsam sein“, versprach er flüsternd, küsste mich und lehnte dann seine Stirn an meine.
    Während ich mich gänzlich auf die Erinnerung mit dem Artikel über die Ausstellung konzentrierte, spürte ich, wie Darian in meine Gedanken eindrang. Ich konnte beinahe sehen, wie seine Sinne einer langen, dünnen Tentakel gleich in meine Gedankenwelt eintauchten, der von mir gelegten Spur folgten und sich dann am entscheidenden Punkt sammelten. Sofort merkte ich einen unangenehmen Druck hinter meinen Schläfen und hatte Mühe, die Verbindung nicht augenblicklich zu unterbrechen. Der Schmerz wurde stechender und es trieb mir die Tränen in die Augen. Meine Konzentration wollte bereits er-lahmen und ich erlaubte mir ein Keuchen, als Darian sich blitzartig zurückzog. Ich atmete erleichtert durch. Himmel, wie ich das hasste. Diesmal waren die Kopfschmerzen weit schlimmer als jemals zuvor. Vermutlich resultieren sie daraus, Darian nicht die ganze Wahrheit über meinen Besuch in der Zukunft zeigen zu wollen. Mir dröhnte der Schädel und hinter meinen Augäpfeln schienen rotierende Messer sich einen Weg nach außen bahnen zu wollen.
    „Zettel und Stift“, ordnete Darian derweil im Befehlston an und erhielt beides aus Jasons Händen. Schnell knipste er eine Lampe an, zeichnete er ein paar Punkte und verband diese durch dünne Striche. Dann hielt er

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