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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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unumstößlich in meine Reiseroute eingeplant waren. Ich war baff entzückt. Was hatte ich auf meinem Geburtsvertrag wohl noch alles übersehen? Vielleicht die Rettung des Weltfriedens?
    Verdammt! Ich wäre vorher gern gefragt worden.
    „Du bist auf einmal so still, Faye“, meinte mein Bruder und beugte sich sichtlich besorgt zu mir herunter.
    „Das scheint nur so“, gab Darian an meiner Stelle zurück. „Gedanklich schreit sie.“
    Mein unterkühlter Blick galt ihm und er lächelte mich an. „Siehst du, Schwager?“
    Alistair nickte. „Jupp. Falls du anfängst zu brennen, sag Bescheid. Ich hole dann den Feuerlöscher.“
    „Das findest du wohl amüsant, was?“, fuhr ich ihn an und wies zugleich auf meinen Mann. „Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie mir gerade zumute ist? Alles war in bester Ordnung, und ich hoffte, dass es dabei bliebe. Doch kaum ist Darian von seiner Reise zurück, folgt ihm das Chaos auf dem Fuß. Ihr schlagt auf und meine Welt bricht zusammen. Dauernd passieren irgendwelche unerfreulichen Dinge, die mich, und obendrein mein Kind, in Gefahr bringen. Wie -zur Hölle-soll ich mich dabei fühlen? Vor Begeisterung Purzelbäume schlagen?“
    „Ein dezentes Hüpfen würde für den Anfang reichen. Du könntest dich ja allmählich steigern“, schlug Alistair vor und erntete einen schwungvollen Faustschlag gegen seinen Oberarm. „Aua!“
    Während er sich die schmerzende Stelle rieb, warf ich Jason einen dankbaren Blick zu. Er quittierte ihn mit einem schmalen Lächeln. „Keine Ursache, Mrs. Knight. Ich stehe Ihnen jederzeit gern wieder zu Diensten.“
    „Mit einem Glas Wasser und einer Kopfschmerztablette würden Sie mich zusätzlich beglücken, Jason.“
    Umgehend eilte er hinaus, um mir das Gewünschte zu besorgen, als Darian hinter mich trat und mir seine kühlen Hände an die pochenden Schläfen legte. „Du hättest es mir sagen können“, meinte er streng und kurz darauf spürte ich, wie sich unter seinen Handflächen die Schmerzen verflüchtigten wie der Nebel an einem sonnigen Morgen. Es war eine wahre Wohltat. Mit geschlossenen Augen lehnte ich meinen Kopf weiter zurück. Schließlich fühlte ich einen sanften Kuss und seine Hände verschwanden. Schade eigentlich, gern hätte ich seine Fürsorge etwas mehr ausgekostet. Doch die Schmerzen waren weitestgehend abgeklungen und ich wusste, dass auch er es bemerkt hatte. Trotzdem nahm ich Tablette und Wasser entgegen. Sicher war sicher.
    Unterdessen hatte mein Bruder das Büro verlassen und kehrte nun in Begleitung meines Vaters und mit einem kleinen Päckchen unter dem Arm zurück. Inzwischen hatte Jason sämtliche noch intakten Lampen angeschaltet, da das Tageslicht allmählich dem der Nacht wich.
    „Ich nehme an, es ist an der Zeit nachzusehen, was die Seiten enthalten“, meinte er, legte es auf dem Schreibtisch ab und machte sich an den Bändern zu schaffen. Nach wenigen Augenblicken hatte er die Knoten gelöst, schlug das mit allerlei Symbolen bemalte Leder auf und offenbarte einen Blick auf mehrere Lagen dünnes, dicht beschriebenes Pergament. Es war sehr alt, an den Außenrändern brüchig und eingerissen und an einigen Stellen inzwischen etwas unleserlich. Dennoch schienen die Seiten intakt.
    Doch als hätten sie nur auf ihre Befreiung gewartet, verbreiteten sie sofort eine unangenehme Atmosphäre, die mir auf den Magen schlug. Dank der Tablette blieb ich von weiteren Kopfschmerzen verschont, obgleich die Übelkeit mit jedem weiteren Blick auf die Seiten stärker wurde. Ich ging auf Abstand. Fraglos waren es die Originale, mein Übelkeitsdetektor ließ keinerlei Zweifel zu.
    Darian entnahm derweil einer Schublade weiße Handschuhe, streifte sie über und hob die Seiten dann mit aller gebotenen Vorsicht heraus.
    Währenddessen war ich bis zur Tür zurückgewichen und musste fast schielen, um etwas erkennen zu können. „Wie bist du an sie gelangt, Alistair?“
    «Das möchtest du nicht wirklich wissen, Faye“, antwortete er mit einem Unterton in seiner Stimme, der mich frösteln machte und meiner Fantasie gleichzeitig viel Spielraum ließ. Vermutlich lag ich damit sogar richtig. Da entschärfte er seine Worte mit einem Zwinkern, „ln diesem Zusammenhang soll ich dich übrigens herzlich von Thomas und Little Leaf grüßen. Der Kleine fragte ständig nach deinem Baby und ließ keine Ruhe, bis ich ihm zwei von den Bildern ausdruckte, die du mir geschickt hast. Das, wo Lilianna so herrlich lacht, hängt seitdem über seinem

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