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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Bett. Er hat mir sogar etwas für sie mitgegeben. Ich gebe es dir später.“
    Ich nickte ihm aus sicherer Entfernung zu. Wow. Sie war kaum ein Jahr alt und hatte schon einen glühenden Fan. Ich war mir nicht sicher, ob mir das gefallen sollte. Andererseits konnte ich dagegen kaum etwas unternehmen.
    „Inwieweit hängen diese Schriftrollen eigentlich mit dem Buch zusammen?“, erkundigte ich mich, um nicht weiter über die mögliche Schwärmerei eines indianischen Jungen für meine Tochter nachdenken zu müssen. „Wenn Thalion sowohl das Buch als auch mein Telefon an sich genommen hat, muss da ein Zusammenhang bestehen. Warum sonst sollte er dafür gesorgt haben, dass zeitgleich der Laptop unbrauchbar gemacht wird, damit für uns das Bild unerreichbar ist. Und was mich noch brennend interessiert: Ist die andere Schriftrolle tatsächlich noch im Haus oder hat Thalion diese ebenfalls an sich genommen?“
    Nur kurz sah Darian von den Seiten auf und zu mir herüber. „Sie ist hier, zusammen mit dem Schwert liegt sie in einem abgeschlossenen Fach hinter der Wandvertäfelung in der Bibliothek. Ich habe es nachgeprüft. Abgesehen davon wäre es für ihn unnötig, diese Rolle ebenfalls zu stehlen. Er kennt ihren Inhalt, denn ich hatte ihn nach Erhalt zur genauen Entschlüsselung kontaktiert.“ Mir lag bereits eine geharnischte Erwiderung auf der Zunge, da gebot mir seine erhobene Hand Einhalt. „Bevor du platzt, Süße, lass dir versichert sein, dass ich diese Entscheidung bereits selbst mehrfach infrage stellte. Thalion hat es gut verstanden, seine wahren Absichten zu verschleiern. Ich habe nicht hinter seine Fassade sehen können und bin in all den Jahren ihm gegenüber etwas zu vertrauensselig geworden.“
    „Das sind wir wohl alle gewesen“, warf nun mein Vater ein. „Immerhin war er, seit ich denken kann, Gast in deinem Haus. Da wird man über die Jahre hinweg nachlässiger. Was geschehen ist, lässt sich eh nicht mehr ändern. Also sollten wir mit dem weitermachen, was uns geblieben ist. Kannst du denn die Seiten entziffern, Darian?“
    „Teilweise“, gab er zurück. „Einige Zeilen sind mit Zeichen versehen, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Ich werde Zeit benötigen, um alles zu lesen und entsprechend zu deuten.“ „Um welche Zeichen handelt es sich?“ Kahina griff bereits nach einer Seite, als Darians Hand ihre unsanft beiseiteschob. „Bitte nicht anfassen, Kahina. Diese Seiten sind uralte Zeitzeugen und müssen mit entsprechender Vorsicht behandelt werden.“
    „Deine ungeschützten Fettfinger würden sie nur ruinieren, leannan .“ Alistair entnahm der gleichen Schublade wie Darian zuvor ein paar Handschuhe und reichte sie Kahina.
    Sichtlich genervt streifte sie diese über und nahm eine der Seiten wie ein rohes Ei heraus. „Gut so? Ich frage mich aber, ob du auch Handschuhe anhattest, als du die Dinger geklaut hast, du großer, schottischer Mar.“
    „Ja, das hatte ich. Und nicht nur die“, gab er grinsend zurück. „Nun? Kannst du mit den Zeichen etwas anfangen?“
    „Ich denke schon“, erwiderte sie vage, suchte kurz in dem Stapel und nahm dann ein weiteres Blatt zur Hand. Während sie die beiden Seiten übereinanderlegte, drehte sie sich zur Standlampe neben dem Fenster. Das ihre Lippen umspielende, triumphierende Lächeln ließ uns ahnen, dass ihre Tat von Erfolg gekrönt war. Weiterhin breit grinsend senkte sie die Blätter und sah uns an. „Es ist verflucht lange her, aber diese Zeichen habe ich schon einmal gesehen. Meine Vorfahren haben sie früher benutzt, um wichtige Informationen zu verschlüsseln, die keinem Unbefugten in die Hände fallen durften. Dazu benutzten sie diverse Seiten, die oberflächlich betrachtet nur sinnloses Geschwafel ergaben und teilweise aussahen, als sei irgendetwas darauf verkleckert worden. Wenn man sie allerdings übereinander legte und vor eine Kerze oder ins Sonnenlicht hielt, gaben die Kleckse einzelne Zeichen frei, die erst in Kombination miteinander ganze Sätze bildeten, ich hätte allerdings nicht gedacht, dass die benutzten Zeichen ganzer Generationen meiner Familie schon dermaßen alt sind.“
    Darian schien sein Glück kaum fassen zu können. „Demnach kannst du sie entziffern?“
    „Ja.“ Sie lachte unbefangen auf. „Ich bin zwar etwas aus der Übung, aber ich sollte es hinbekommen.“
    Ich entschied mich, derzeit nicht mehr wissen zu wollen und verließ das Büro. Obendrein hatte mein Magen schon eine geraume Weile nach Nahrung

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