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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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auf die Terrasse hinaustrat und einen Ausblick genießen konnte, den ich nicht wirklich erwartet hatte. Es war eine wahre Oase mit Grünpflanzen und gemütlichen Sitzgelegenheiten. Hinzu kam der Blick über die Dächer der Stadt, Kuppeln von nahen und entfernten Kapellen. Hier oben vernahm man nur gedämpft den Lärm des Verkehrs und ich hatte beinahe das Gefühl, von dem Trubel der Großstadt abgeschnitten zu sein.
    Im Hintergrund hörte ich Darian mit dem Manager sprechen, der sich kurz darauf verabschiedete. Dann trat mein Mann neben mich und legte mir einen Arm um die Taille. „Gefällt es dir?“
    „Wem würde es nicht gefallen?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage und sah ihn an. „Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass mir die Endrechnung gefallen wird, wenn wir auschecken.“
    „Genieß den Augenblick, Faye. Denk weniger an die Folgen und was der Preis sein kann", flüsterte er mir gegen das Haar, legte seine Hand unter mein Kinn und hob mein Gesicht seinem entgegen. Sein sanfter Kuss streifte meine Lippen, wobei er flüsterte: „Das ist es, was wir am Ende mit uns nehmen. Die Erinnerung an diesen einen Kuss. Die Erinnerungen an kostbare Momente. Sie lassen uns das Leben spüren. Kein Geld der Welt kann das ersetzen. Gib es aus, Faye. mit vollen Händen, dazu ist es da. Selbst wenn du eines Tages keines mehr haben solltest, wirst du dich mit Freude an die Momente erinnern, in denen du deine Wünsche erfüllt hast, und weniger daran, welche Summen du dafür ausgegeben hast. Warum also müssen wir etwas krankhaft horten, das wir nicht mitnehmen können und das allein nur Mittel zum Zweck ist?“
    So konnte nur ein Mann sprechen, der über genügend Finanzkraft verfügte, um sich darüber keine Gedanken machen zu müssen. Dennoch war sein Angebot durchaus verlockend. Aber wie ich mich kannte, würde ich eher bei einem Discounter anstelle eines Nobeldesigners landen, wenn ich mich neu einkleiden wollte. Trotzdem nahm ich mir vor, den Augenblick zu genießen, selbst wenn es derzeit regnete wie aus Eimern.
    Darian lachte leise, weil ich mit ausgebreiteten Armen in den Regen hinaus trat und dem Himmel mein Gesicht entgegenhielt.
    „Wie du es mir geraten hast, ich genieße den Augenblick“, rief ich ihm entgegen, winkte ihn heran und lachte übermütig, als er meiner Einladung folgte. Er trat hinter mich, schlang seine Arme um meine Taille und zog mich an sich. Sein Kuss an meinem Hals wurde vom Rinnsal des warmen Niederschlags fortgeschwemmt. Binnen weniger Augenblicke waren wir bis auf die Haut durchgeweicht, doch es war uns egal. Ich drehte mich in seiner Umarmung zu ihm herum, schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn zu mir herunter. Sein Kuss schmeckte vornehmlich salzig, was sicher daran lag, dass das Mittelmeer nicht weit entfernt war. Doch er wärmte, forderte und glich mein inneres Empfinden von Übermut ein wenig aus. Zudem weckte er den Wunsch nach mehr.
    „Wir werden beobachtet“, raunte Darian mir gegen die Lippen, erweckte aber kaum den Eindruck, als würde es ihn in irgendeiner Weise stören. Stattdessen ließ er seine Hände nun aufreizend über meinen Leib wandern, schob seine linke unter mein durchweichtes Shirt, während seine rechte Hand auf meinem Hinterteil zum Liegen kam. Als er mich fest an sich drückte, spürte ich seine deutliche Reaktion auf diese erotische Atmosphäre.
    Ich löste den Kuss und sah in seine erregt funkelnden Augen. Dabei leckte ich mit der Zungenspitze ein paar Tropfen von meiner Oberlippe, klemmte diese zwischen meine Zähne und begann leise zu lachen, als Darian gekünstelt aufstöhnte und einer Ohnmacht nahe, die Augen verdrehte.
    „Wenn ihr zwei Turteltauben weitermacht, verdampft gleich das Wasser“, erklang Alistairs belustigte Stimme hinter uns.
    Ich winkte wortlos in seine Richtung ab. Da aber zupfte jemand an meinem Hosenbein und ich sah mich gezwungen, meine Aufmerksamkeit nun doch zu teilen. Das freudige Gesicht meiner Tochter grinste mir durch prasselnde Regentropfen entgegen. Ihre kleinen Arme hatten sowohl meine als auch Darians Beine in einer Umarmung umfangen und sie schmiegte sich fest an uns. Sogleich hob Darian sie hoch und zwischen uns, und wir gaben ihr zeitgleich je einen Kuss auf die Wange. Sie lachte begeistert, warf uns ihre Arme um und drückte uns an sich.
    Das mehrfache Aufblitzen eines Lichtscheins ließ mich aufsehen und ich entdeckte Alistair mit meiner digitalen Kamera im Rahmen der Terrassentür stehen. Er wackelte

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