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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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und größeren Dörfern bewahrten. Das aber veränderte sich recht schnell. Die Häuser rückten mehr in den Fokus und das Grün verlor an Kraft, bis wir gänzlich von zwei- bis dreistöckigen Häuserblocks umgeben wurden. Diverse Kirchen und alte Bauten in gut erhaltenem Glanz flogen an uns vorbei und spätestens jetzt wusste jeder im Wagen, dass wir uns definitiv dem Herzen Roms näherten.
    Ich musste einsehen, dass ich irgendwann die Orientierung verloren hatte und sie nur kurzzeitig zurückerlangte, als wir am Kolosseum vorbei kamen. Ich hatte seit jeher die Parks in dieser Ecke Roms gemocht und vor etlichen Jahren, während einer Studienreise, eine Fotostrecke dieser bewahrten Natur angefertigt. Schon damals hatte ich für sämtliche Fahrten Taxis bevorzugt.
    Unser Fahrzeug quälte sich unter Einsatz der Hupe durch den chaotischen Verkehr, wechselte in gefühlter Höchstgeschwindigkeit von der inneren Spur direkt in die äußere und bog ab. Ich krallte mich unbewusst an Alistairs Bein fest, atmete tief durch und wusste wieder, warum ich italienische Fahrer mit japanischen Kamikazefliegern verglich.
    Das Kolosseum verschwand im Rückspiegel und ich war erneut hoffnungslos verloren. Immerhin kannte der Fahrer den Weg, das war beruhigend. Sein Fahrstiel hingegen weniger.
    In einer etwas breiteren Einbahnstraße mit direktem Blick auf einen Obelisken, inmitten eines großen Platzes, hielt der Wagen auf der rechten Seite. Ich war zuerst etwas irritiert. Wir hielten nicht, wir parkten. Der Fahrer stieg nach einer undeutlich genuschelten Information aus und öffnete die Kofferraumklappe. Offensichtlich war hier Endstation.
    Das mehrstöckige Gebäude wirkte zunächst ziemlich gewöhnlich. Eine weiße Kalksandsteinfront, über dem Eingang ein langer Balkon mit schmiedeeiserner Balustrade, recht kleine Fenster und nur ein paar goldene Schildchen als Hinweis darauf, dass sich hier ein Hotel befand. Der Eingang war ebenfalls unspektakulär. Hätte an der von Messing eingefassten Glastür nicht der Name gestanden, wäre ich daran vorbeigelaufen. Aber was hatte ich erwartet? Leuchtschriftreklame der Marke Malboroman?
    Während ich auf dem schmalen Gehweg stand und mir den Hals verrenkte, entluden Dad, unser Fahrer und Arya den Wagen. Ein in grauem Gehrock gekleideter junger Mann mit Zylinder kam beinahe hektisch durch die Glastüren geeilt und half umgehend beim Entladen des Fahrzeugs. Dabei entschuldigte er sich mehrfach in italienisch angehauchtem Englisch umständlich, dass er einen Moment nicht auf seinem Posten gewesen war, um uns gebührend zu empfangen. Darian hatte indes Lilianna aus ihrem Sitz befreit und marschierte mit ihr auf dem Arm schnurstracks in das Hotel hinein. Ich griff nach dem Handgepäck und eilte ihm nach. Sofort empfing mich elegantes Ambiente im modernen italienischen Stil. Stuckdecken, Marmorfußboden und dazu schlichte Eleganz.
    Offenbar hatte mein Mann die notwendigen Anmeldeformulare zügig ausgefüllt, denn unser Gepäck wurde auf einem Wagen hereingebracht und ohne Umweg direkt zum Lift befördert. Zudem hatte Darian eine Zimmerkarte in der Hand und ein Mann in elegantem Anzug, der sich uns als der Hotelmanager vorstellte, bat uns, ihm zu folgen. Vor dem Fahrstuhl übernahm Darian kurzzeitig die Organisation. Er teilte die einzelnen Suiten zu, woraufhin der Mann je eine Zimmerkarte an Dad und Ernestine, sowie Kahina und Arya ausgab.
    Vorerst trennten sich unsere Wege. Zusammen mit Jason, Steven und meinem Bruder fuhren wir in das obere Stockwerk. Dort erhielten wir einen informativen Rundgang durch die riesige Suite, die gleichzeitig das komplette Stockwerk umfasste. Ein Esszimmer mit großem Tisch, an den wir alle einen Platz finden würden, dazu sogar die passende Küche mit abgeteiltem Barbereich. Wie praktisch. Das große Wohnzimmer mit Plasma TV wirkte trotz schlichter Eleganz einladend und sehr hell. Das Schlafzimmer mit einem bequem anmu- tenden, breiten Bett wirkte auf meine übermüdeten Sinne mehr als verlockend, sogar ein Kinderbett war vorhanden. Es gab ein separa tes Ankleidezimmer, das ich vermutlich ohnehin niemals nutzen wür de, allein schon aus Mangel an Füllmaterial.
    Ein Traum war das komplett in hellbraunem Marmor mit verschiedenen Mosaiken gestaltete Badezimmer mit einer geräumigen Dusche als auch einer luxuriösen Badewanne. Der Hit aber war ein zusätzliches Dampfbad. Die anschließende Freude über die zusätzliche Gästetoilette währte nur so lange, bis ich halb

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