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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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hirnlosen Werwölfe in Betracht ziehen. Die Fesseln kamen aus der Erde oder zumindest von unten, richtig?« Als ich nickte, fuhr er fort: »Dann ist es nur konsequent, dass bei allem, was an Kuriositäten auf der Erde herumkriecht, ausgerechnet ein Lykaoner dich bewacht, solange dein persönlicher Vampir gerade nicht zugegen ist.«
    »Klingt zwar logisch, aber warum brauche ich so etwas, wenn du doch da bist?«
    Alistairs Hustenanfall kam vollkommen überraschend, und zusammen klopften wir ihm besorgt auf den Rücken.
    »Geht's wieder?«, fragte ich, nachdem er sich beruhigt hatte.
    »Alles im Lot, hatte mich verschluckt«, krächzte er, griff nach meiner Tasse und stürzte den Rest meines erkalteten Kaffees hinunter. Anschließend zog er eine Grimasse. »Irgendwie erinnert mich dieses Zeug an letzte Nacht.«
    »Jason erwähnte, dass ihr in der vergangenen Nacht lange wach gewesen seid«, meinte Ernestine und blickte uns mit leichtem Tadel an. »Warum habt ihr uns nicht geweckt? Duncan ist von Darians Entscheidung auch nicht sehr erbaut. Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten, loszustürmen und ihn zu suchen.«
    »Würde derzeit ohnehin nichts bringen«, gab mein Bruder zurück. »Wir haben bereits alles versucht, konnten ihn aber nicht finden. Und wenn ich Jasons Worten glauben kann, dann wird Steven nicht ein Sterbenswörtchen verraten.«
    Sie nickte bestätigend. »Das ist mir bekannt. Ich habe es selbst versucht und bin kläglich gescheitert. Kimberly wollte ihn sich vorknöpfen. Vielleicht hat sie mehr Glück.«
    »Bitte?«
    »Ich sagte, dass deine Tochter ...«
    »Das habe ich durchaus verstanden, Ernestine. Ich frage mich nur, wie sie das anstellen will, wenn du es schon nicht hinbekommen hast.«
    Ihr Lächeln wirkte eine Spur zu süffisant, als sie sagte: »Sie ist erheblich jünger als ich, Alistair. Und in so manchen Fällen hat sich weibliche Tücke ... Wo willst du hin?«
    Blitzartig war er vom Sofa geschnellt und raste wie ein wilder Stier durch den Raum. Sekunden später zeugte die zuknallende Tür von seinem hastigen Abgang. Für einen Augenblick sahen Ernestine und ich einander verblüfft an. Dann brachen wir in schallendes Gelächter aus.
    »Väter«, gluckste sie schließlich, und ich warf ihr einen bestätigenden Blick zu. »Ja, sie sind eine besondere Gattung Mensch. Du hättest Dad erleben müssen, nachdem er festgestellt hatte, dass Darian und ich ... Na, du kannst es dir sicher vorstellen. Allerdings kann ich nicht wirklich glauben, dass Kimberly und Steven uns nacheifern. Oh bitte, sieh mich nicht so an, Ernestine. Das hat nichts mit dem Alter zu tun, aber Kim ist doch noch ein halbes Kind mit ihren siebzehn Lenzen.«
    »Steven ist optisch nicht zu verachten, Faye, und auch charakterlich macht er etwas her. Wenn man mal davon absieht, dass er ein Vampir ist.«
    »Immerhin ist er domestiziert«, ergriff ich seine Partei. Doch unbeeindruckt wandte sie ein: »Halbwegs domestiziert, Kind. Die ungezähmte Wildheit lauert weiterhin in ihm, er hat sie bislang nur gut im Griff. Ich hoffe, dass es ihm zukünftig gelingt.«
    »Ich vertraue darauf, dass er es kann. Immerhin hat er Kimberly das Leben gerettet.«
    »Ach, hat er das? Das hat sie mir gar nicht erzählt. Nun verstehe ich natürlich, dass er ihr Held ist.« Sie lachte, erhob sich und reichte mir auffordernd die Hand. »Komm, lass uns nachsehen, was der Vater mit seinem vermeintlichen Nebenbuhler anstellt, bevor es eskaliert.«
    »Du meinst ...«
    »Sicher ist sicher.«
    K aum betraten wir den Flur eine Etage tiefer, fing Jason uns bereits ab, indem er sich ungefragt bei uns einhakte und uns einen Vortrag über die Vorzüge grünen Tees gegenüber schwarzem hielt. Dabei zog er uns energisch Richtung Küche und schob uns schließlich hinein.
    Nachdem ich mein Missfallen über den unfreiwilligen Eintritt wortlos, aber mit Stirnrunzeln zum Ausdruck gebracht hatte, seufzte er leise. »Es herrscht eine leicht explosive Stimmung den Gang weiter hinunter. Ihr Vater versucht derzeit, die Lunte zu löschen. Dennoch möchte ich Stillschweigen empfehlen, damit unnötige Funkenbildung unterbleibt.«
    »Ich vermute, das bedeutet, Steven hat seinen Kopf noch?«
    »In der Tat, Miss McNamara. Mr. McNamara gelangte erst gar nicht in das Zimmer seiner Tochter, da Ihr Vater ihn zuvor im Flur in Empfang nahm.«
    »So wie Sie uns, Jason«, erwiderte Ernestine. »Darf ich davon ausgehen, dass dies ein abgekartetes Spiel ist?«
    Jason räusperte sich und sah sie

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