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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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sich um, holte das Katana und ging wieder. Vor der Werkstatt stieg er auf eine Harley. Dafür also der Schlüssel.
    Er fuhr über eine Bücke nach Manhattan und weiter in Richtung Jersey, durch die Stadt und hinaus in ländliche Regionen. Es wurde dunkel. Das Scheinwerferlicht hüpfte über die Straße. Eine kleine Gemeinde erschien. Häuser, kleine Stores und Einfamilienhäuser säumten die Straße. Am Ende des Ortes stand eine kleine Kirche aus Holz, umgeben von einem weiß angestrichenen Lattenzaun. Direkt dahinter lag ein Friedhof. Darian hielt an, stellte die Maschine ab und betrat den Kiesweg vor der Kirche. Er eilte ihn entlang, die Stufen zur Kirche hinauf und klopfte an. Die Tür schwang leicht auf. Er betrat vorsichtig das Gebäude. Darian rief einen Namen. Benedict. Keine Antwort. Er begann ihn zu suchen, aber die Kirche war leer, auch die Sakristei. Da war eine Hintertür. Er eilte hindurch und stand sogleich auf einer Treppe. Er lief hinunter, sah sich dabei hektisch um. Sein Blick streifte alte, verwitterte Grabsteine, deren Inschriften kaum mehr zu lesen waren. Eine Spur erschien in seinem Blickfeld. Darian bückte sich und fuhr mit den Fingern über den Kies. Er sah auf, erhob sich und eilte der Spur nach. Außerhalb des Geländes lag er an einen Baum gelehnt, das Gesicht blutüberströmt, die schwarze Soutane zerrissen, am Hals die zwei typischen Einstiche. Er lebte noch und hob fahrig eine Hand. Darian ging vor ihm auf die Knie. Der Mann flüsterte ihm etwas zu. Er zitterte. Darian legte ihm eine Hand auf die Brust, der Mann verschied.
    Ein Geräusch wie das Knacken eines Astes erklang. Darian blickte auf. Drei Männer traten aus den Schatten. Er sah sich eilig um. Drei weitere Männer erschienen, dann noch einer, insgesamt sieben. Der letzte Mann war sehr groß, muskulös, hatte mittelbraunes Haar, das sich sehr auffällig von seiner fast schwarzen Hautfarbe abhob. Zudem überragte er alle anderen und verschmolz beinahe mit seiner Umgebung. Darian erhob sich und trat auf den großen Mann zu. Er zog das Katana aus der Halterung. Der Mann machte eine Handbewegung, die anderen blieben stehen, er selbst trat weiter auf Darian zu. Ich sah ihn sprechen, verstand jedoch kein Wort.
    Plötzlich blitzte etwas auf, es wurde gleißend hell. Ich sah kurz ein Gesicht, dann wurde es dunkel. Ein flackernder Lichtschimmer ließ raue Steinwände erkennen. Irgendwo war Blut am Ärmel. Ich hörte das Rasseln von Ketten. Wieder wurde es dunkel. Dann, erneut ein Lichtschein – eine Hand erschien im Blickfeld, sie strich über Darians Wange. Er bekam die Augen kaum auf. Was war passiert? Ich sah dunkle Stiefel auftauchen, dann Hände, die nach Darians Armen griffen. Jemand schleifte ihn mit sich. Grober Boden kam näher, er wurde niedergeworfen. Vor ihm war ein Podest, eine Stufe, darauf ein Stuhl. Er blickte mühsam hoch, Beine kamen in Sicht, und sie bewegten sich auf ihn zu. Eine Hand griff nach seinem Gesicht und hob es an. Ich sah den Mann vom Friedhof, den großen muskulösen. Seine Miene wirkte freundlich, doch die Augen waren kalt. Er sagte etwas, drehte sich um und trat einige Schritte zurück. Darian erwiderte etwas. Warum bekam ich hier die ganze Zeit einen verflixten Stummfilm gezeigt? Unerwartet erschien das Gesicht des Mannes wieder im Blick. Ich schrak zusammen. Seine Zähne blitzten auf. Erneut wurde es gleißend hell.
    Was war das?
    Plötzlich rissen die Bilder ab, es wurde ruhig und der Raum leer. Er wirkte abgedunkelt, ohne Fenster und ohne Gegenstände. Da sah ich etwas Mattes, Großes, trat näher heran und erkannte eine verschleierte Fläche. Vorsichtig streckte ich die Hand aus, berührte ein Tuch und riss es mit Schwung herunter. Abrupt wurde es dermaßen hell, dass ich die Augen zusammenkneifen musste. Ich riss zum Schutz meines Augenlichts den rechten Arm hoch und wandte mich seitlich ab. Gleitzeitig hörte ich einen Schmerzens-laut, ein leises Stöhnen. Es kam von außen und doch befand ich mich mittendrin.
    »Brich nicht ab, Faye«, vernahm ich verzerrt. »Es ist zu wichtig. Finde es.«
    »Darian?« Meine eigene Stimme hallte von den Wänden wider. »Wonach muss ich noch suchen?«
    »Befreie mich«, erklang es wie zuvor im Bad und erschrocken wirbelte ich herum, fand nichts, hörte nur erneut diese Bitte: »Hilf mir.«
    Verdammt! Es war Darians Stimme, und doch klang sie anders. Weicher, flehender als je zuvor. Was war hier los? Warum wurde etwas verschleiert? Was sollte er nicht sehen?
    »Wo

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