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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Zähne blitzten bereits in leiser Vorfreude auf.
    Es blieb keine Zeit mehr. Ich sprang.
    Der Aufprall erfolgte blitzartig. Ich landete direkt auf Maja, der Schwung warf uns zu Boden. Sie kreischte, schlug instinktiv um sich und versuchte, mich von sich zu stoßen.
    »Maja, hör auf, ich bin's, Faye!«, rief ich ihr zu und wich eilends einem Tritt aus.
    Sofort stellte sie die Gegenwehr ein und starrte mich mit furchtgeweiteten Augen an. »Wie ...?«
    »Halt dich an mir fest, wir müssen hier weg«, raunte ich ihr nur zu, umklammerte sie und sah kurz hoch.
    Der Vampir in unserer Nähe starrte uns verblüfft an, erholte sich jedoch sehr schnell von seinem Schreck und setzte sich in Bewegung. Schräg hinter uns knallte es, und ich fühlte eine Erschütterung des Bodens. Die beiden Wesen lieferten sich weiterhin einen erbitterten Kampf.
    Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf Alistairs Raum. Ein Zischen drang an meine Ohren, ich fühlte einen Luftzug, dann brannte meine Schulter. Jetzt oder nie.
    Alles verschwamm. Ich hörte Maja schreien und fühlte ihre Arme wie Schraubzwingen um mich. Dann kamen wir auf, rollten über den Boden, blieben schließlich eng umschlungen liegen und wagten keinerlei Regung. Uns umgab eine Grabesstille, nur unterbrochen vom Geräusch unserer schweren Atmung.
    Langsam löste ich die Umklammerung, spürte einen Schmerz an meiner linken Schulter und keuchte verhalten. Verflucht, er musste mich kurz vor dem Sprung erwischt haben.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte ich leise, richtete mich etwas auf und sah Maja besorgt an.
    Sie sah mich mit nervösem Blick an und brachte sich ebenfalls in eine kniende Haltung. »Was ist gerade geschehen? Und wo sind wir jetzt?«
    »Es war ein Hinterhalt, Maja. Sie müssen uns schon länger beobachtet haben und sind so auf deine Verbindung zu Alistair gekommen. Anders kann ich es mir nicht erklären. Wir sind bei meinem Bruder im Haus, in Sicherheit.«
    Maja nickte lahm und nahm nun den Raum in Augenschein. »Ja, ich war schon einmal hier, das stimmt. Aber wie sind wir hierhergelangt? Und wer sind sie?«
    Ich rang mir ein schiefes Lächeln ab und wusste selbst, dass alles vollkommen fantastisch klang, was ich ihr zu sagen hatte. »Wir sind durch ein Raumportal gesprungen. Ich weiß, es ist unglaublich und vollkommen irre, aber es ist passiert. Wie das genau funktioniert, weiß ich nicht. Hauptsache ist, dass es funktioniert. Und diese Typen sind Vampire. Soweit ich weiß, hat mein Bruder dir dazu schon einiges gesagt. Etwas ganz Übles kündigt sich an. Es tut mir Leid, dass du zwischen die Fronten geraten bist. Oh, verdammt!« Blitzschnell sprang ich auf und fuhr zusammen, als der Schmerz mir die Schulter wieder in Erinnerung rief.
    Hatte Maja mich bis eben noch völlig ungläubig angestarrt, kam nun Leben in sie. »Du bist verletzt. Lass mich das ansehen.«
    »Gleich«, winkte ich ab und eilte in den abgegrenzten Raum. Ich legte die Federn weg und kramte mein Handy hervor. Schnell drückte ich die Kurzwahltaste, und Sekunden später wurde abgenommen. »Darian? Entwarnung. Maja ist in Sicherheit. Sie ist hier bei mir.«
    »Du hast die Federn benutzt?«, scholl es mir sofort aufgebracht durch den Hörer entgegen. Ich hielt ihn etwas weiter vom Ohr entfernt. »Ja, musste ich. Du wärst zu spät gekommen.«
    »Darüber reden wir, sobald ich zurück bin, Faye.«
    Ich schnitt eine Grimasse und grinste dann ins Gerät. »Ich liebe dich auch, Schatz. Und bitte, gern geschehen.« Damit klappte ich es zu und ging zurück zu Maja. »Jetzt darfst du es dir ansehen.«
    Ganz Ärztin, machte sie sich an die Arbeit. Da das Shirt gelitten hatte, zerriss sie es kurzerhand. Es hing ohnehin halb in Fetzen, es spielte also keine Rolle mehr. Als sie meine Schulter sah, sog sie geräuschvoll die Luft ein.
    »So schlimm?«, hakte ich vorsichtig nach und versuchte selbst etwas zu erkennen, was mir jedoch höchstens als Fakir oder Schlangenmensch hätte gelingen können. Oder mit einem Spiegel.
    »Zwei Schnitte. Aber nicht so dramatisch, dass wir nähen müssten«, lautete ihr Urteil. »Allerdings müssen wir sie gut reinigen und entsprechend verbinden, damit wir eine Infektion verhindern. Das sieht wie Kratzer von scharfen Fingernägeln aus.«
    »So fühlt es sich auch an.«
    »Lass uns in die Küche gehen, dort haben wir heißes Wasser. So ein Mist, dass ich meine Tasche nicht dabeihabe.« Sie erhob sich, reichte mir ihre Hand und zog mich hoch. »Wie sieht es mit deinem

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