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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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großen Trommel hieß Paul McFie, sein Bruder Edward dagegen hatte schulterlanges Haar und trug die Bagpipe. Die Bodhar Drum wurde von Aaron Scott bedient, den zwar keinerlei Haare, aber dafür umso mehr Tattoos zierten. Nach ihm stellte Alistair Ian Ross vor, einen großen, schlanken Mann mit hellbraunem Haar, dessen Länge meiner recht nahe kam. Er trug neben einer großen Trommel eine Fiddle, verbeugte sich knapp und gab mir mit flirt-willig leuchtenden Augen einen formvollendeten Handkuss. Alistair schob ihn lachend beiseite. »Vergiss es, Ian, sie ist vergeben.«
    »Ja, leider.« Er zwinkerte mir vergnügt zu, trat zurück und reichte Darian die Hand. »Du Glückspilz. Pass auf das Mädel gut auf.«
    Er nickte erheitert. »Sei versichert, das werde ich.«
    Es folgte Brian Scott, der kleinere Bruder von Ian, dessen Haare ihn beinahe wie ein Igel aussehen ließen, und zuletzt Connor O'Brian, rotblondes, lockiges Haar und eingeflochtene Zöpfe im Bart. Würde ich ihm auf einem Schlachtfeld begegnen, würde ich vermutlich rennen, als sei der Teufel persönlich hinter mir her.
    »Wo steckt Ewan?«, fragte Alistair, nachdem die Vorstellung beendet war.
    »Der hilft den Weibern, müsste aber gleich da sein«, kam es von links, wo Paul gerade eine große Trommel aufstellte.
    »Sind sie fertig?«
    »Als wir ankamen, stand das meiste schon«, antwortete nun Brian und gürtete seine Trommel um. »Geh doch nachsehen.«
    Jäh zog mein Vater schnuppernd seine Nase kraus und sah sich lauernd um. »Rieche ich da etwa Haggis?«
    »Sicher. Und Porridge, Kartoffeln, Rührei, Käse, was du willst. Dazu ein Fass Single Malt und Ale. Und eine Kiste Wasser, falls sich jemand waschen will. Alistair bestellte ein traditionelles Menü«, erklang eine männlich tiefe Stimme aus dem Hintergrund und kurz darauf erschien ein Hüne auf der Bildfläche, dessen Statur der meines Bruders in nichts nachstand. Sein Haar war hellblond und kurz, sein Vollbart dafür umso länger. Wie auch die anderen Männer trug er ein dunkles Shirt ohne Ärmel und dazu den roten Tartan, der von einem sehr breiten Ledergürtel gehalten wurde. Mit ruhigen Schritten kann er auf uns zu und verbeugte sich. »Ewan Finley, zu Ihren Diensten. Meine herzlichsten Glückwünsche zu Ihrer Trauung.« Mein Handrücken bekam einen weiteren Handkuss, Darian einen kräftigen Handschlag. »Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass Alistair überhaupt eine Schwester hat. Dazu noch so eine verdammt hübsche.«
    »Und eine verdammt verheiratete, Ewan. Behalt deine Augen bei dir.« Da stand auch schon eine kleine, schlanke Frau mit dunklem Haar neben ihm und reichte mir lächelnd ihre Hand. »Meinen Glückwunsch. Ich bin Rodina Finley, Ewans Frau. Wir benötigen nur noch wenige Minuten, dann ist das Büffet fertig.« Sie wies nach links, wo ich einen kleinen Pavillon ausmachte, in dem eifrig gewerkelt wurde. Lampions erhellten einen langen Tisch, auf dem unterschiedliche Gefäße standen, aus deren Richtung mir wohlbekannte Gerüche zu uns drifteten.
    »Kein Problem«, erwiderte ich noch immer leicht verwirrt und lehnte mich an Darian, der ebenfalls die Hand der Frau schüttelte. Sie lächelte ihn an, dann wandte sie sich an ihren Gatten und wies voran zur Tür. »Die beiden Tische müssen noch hoch, Ewan. Und nur so nebenbei, der Bräutigam ist ein echtes Leckerchen.« Sie zwinkerte mir knapp zu. »Der musste sein, damit mein Mann sich nicht zuviel einbildet. Immer schön auf dem Teppich bleiben. Na los, Ewan, willst du Wurzeln schlagen?«
    Gutmütig lachend trollte er sich, jedoch nicht ohne einen Nachschlag in meine Richtung. »Reservieren Sie mir einen Tanz, junge Dame. Ich bestehe darauf. Herrje, ich geh ja schon, Rody.«
    Darian nahm mir das Glas ab und stellte es auf die Mauer. »Ich nehme mal an, dass unsere Feier etwas anders ausfallen wird, als ich dachte.«
    »Weil du Alistair die Planung überlassen hast?«
    Er nickte und küsste mich verhalten. »Und weil ich nicht damit gerechnet habe, dass er dermaßen tief in die Traditionskiste greifen würde. Wo hat er das alles innerhalb weniger Stunden so schnell aufgetan?«
    Ein lautes Testtrommeln erklang, dazu der Klagelaut einer Bagpipe, dann stand Alistair mit Maja im Arm neben uns. »Alte Kontakte, Darian. Auch wenn man fern der Heimat lebt, findet man überall Verbündete. Du kennst es ja selbst.« Seine grünen Augen glitzerten spitzbübisch. »Und nachdem du sagtest, du wolltest gemäß unserer Tradition heiraten, habe ich

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