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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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wurde beinahe streng, ermahnend und doch gütig. »Liebe ist die Grundlage einer jeden ehelichen Verbindung. Liebe und Wertschätzung für den Partner, Vertrauen auf und in ihn sowie das Annehmen seiner Eigenarten und Schwächen, um daraus gemeinsame Stär-ken aufzubauen. Nur so lässt sich Schritt für Schritt der gemeinsame Weg beschreiten und ein gemeinsames Ziel erreichen. Und sollte einer von Ihnen jemals straucheln, so wird der andere ihm die sichere Hand sein. Das Leuchten der Fackeln an diesem Ort soll als Hinweis darauf dienen, dass an jeder Weggabelung, an jeder Kreuzung und an jeder dunklen Ecke Ihres heute beginnenden, gemeinsamen Weges eine solche Fackel für Sie brennen wird, um den Weg zu beleuchten, egal, wie dunkel er vorher auch erscheinen mag.«
    Sie beschrieb eine weite Geste, bezog alle Anwesenden mit ein und kam wieder direkt zu uns: »Verehrtes Brautpaar, schon nach unserem kurzen Gespräch war ich der Überzeugung, dass für Sie beide bereits ein Licht in der Ewigkeit leuchtet, dass die Liebe zwischen Ihnen Sie alle Schwierigkeiten überwinden lassen wird und Ihre Seelen füreinander bestimmt und untrennbar miteinander verbunden sind. Und heute Abend, beim Blick in Ihre Augen, dürfte für jeden Anwesenden offensichtlich sein, dass hier eigentlich nur noch den gesetzlichen Regeln Rechnung getragen wird und ich als weltlicher Vertreter die Ehre habe, Ihren Bund vor dem Gesetz zu legitimieren. Und so frage ich Sie, Darian Knight und Faye McNamara, möchten Sie gemeinsam den Bund der Ehe eingehen, in Liebe, Achtung und Vertrauen zueinanderstehen, in guten wie auch in schlechten Tagen?«
    Wie aus dem Nichts tauchten auf einem winzigen, dunkelroten Samtkissen die Ringe vor uns auf. Ich folgte kurz dem es haltenden Arm, an dessen Ende ich meinen Bruder ausmachte, dem ein breites Rundumgrinsen im Gesicht stand. Darian nahm den schmaleren Reif vom Kissen und holte mich damit zurück in die Wirklichkeit. Einen winzigen Hauch meinte ich seine Hand zittern zu sehen, als er langsam den Ring über meinen Ringfinger streifte und dabei sein Ehegelübde sprach: »Mit diesem Ring nehme ich dich, Faye, vor den Augen aller zu meiner angetrauten Ehefrau. Mit ihm überreiche ich dir mein Herz und meine Seele. Trage ihn als sichtbares Zeichen meiner Liebe und Treue, denn so wie dieser Ring keinen Anfang und kein Ende hat, so ist auch meine Liebe zu dir endlos.« Plötzlich trat in seinen Blick eine Ernsthaftigkeit, die mich beinahe erschreckte. Da flüsterte er: »Mit Leib und Seele bin ich dein.«
    Mit tränenerstickter Stimme hauchte ich ihm ein »Ich liebe dich«, entgegen, tauchte in seinem Blick ab und vergaß für Sekunden, wo ich war. Da erklang ein leises Räuspern. Ich besann mich meiner zeremoniellen Verpflichtung und nahm nun meinerseits den Ring vom Kissen. Mit für mich erstaunlich ruhiger Hand führte ich den breiteren Reif an seinen Finger und ließ die Worte einfach fließen: »Mit diesem Ring nehme ich dich, Darian, zu meinem angetrauten Ehemann. Er wird dich als sichtbares Zeichen für meine Liebe und mein Vertrauen, für meine Seele und mein Herz stets begleiten und für das stehen, was ich bin und immer für dich sein werde: deine Frau.«
    Kaum steckte der Ring an seinem Finger, fühlte ich den Boden leicht unter meinen Füßen erbeben. Besorgt blickte ich auf, sah Darian jedoch nur beruhigend lächeln und mit dem Kopf eine winzige Bewegung zur Seite machen. Irritiert sah ich in die gewiesene Richtung und riss erstaunt die Augen auf, als ich in einiger Entfernung zwei helle, durchsichtige Schemen erkannte. Fast schien es, als stünden sie direkt auf dem Wasser des angrenzenden Sees. Michael und Gabriel?
    Ehe ich sprechen konnte, ergriff die Standesbeamtin wieder das Wort: »Nachdem Sie die Ringe ausgetauscht und Ihre Gelübde gesprochen haben, ist es mir eine Ehre, die Ehe zwischen Ihnen, Darian Knight, und Ihnen, Faye McNamara, als rechtlich vollzogen zu erklären. Ihnen beiden meinen herzlichen Glückwunsch.« Sie hielt inne und nickte Darian anschließend verschmitzt zu. »Jetzt dürfen Sie die Braut küssen, Mr. Knight.«
    Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Augenblicklich zog er mich in seine Umarmung, eine Hand landete an meinem Hinterkopf und die zweite an meinem Rücken. Ich warf ihm die Arme um den Nacken, vergrub die Finger in seinen Haaren und ließ mich leicht zurückfallen. Uns aneinander festhaltend, legten wir unter dem Lärmen meiner reizenden Familie einen filmreifen Kuss

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