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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Maja sich zu keltischen Klängen austobten.
    »Der Kuss war echt oscarreif«, murmelte es neben mir, und ich erblickte Kimberly, die mit einem Glas Ale lässig an der Mauer lehnte. »Das nenne ich doch mal 'ne Party nach Maß.«
    »Hast du gewusst, was dein Vater vorhatte?«, fragte ich erstaunt und erntete ein gelassenes Nicken. »Logisch. Ich habe doch mit Ewan telefoniert, nachdem dein Mann gesagt hat, dass ihr endlich heiraten wollt und er unsere Hilfe dabei braucht.«
    Mein Blick flog zu Darian, der mir einen liebevollen Flugkuss schickte. Dieser Heimlichtuer. Ungefragt griff ich nach Kimberlys Glas, nahm einen sehr kleinen, erfrischenden Schluck und reichte es ihr zurück. Dabei wies ich mit dem Kinn auf die Musiker. »Woher kennt ihr die Jungs?«
    Meine Nichte blickte mich mit großen Augen vollkommen entgeistert an. »Sag mal, hast du denn überhaupt keinen Plan? Dad hat mit denen 'ne Weile gespielt. Rodina hat in Brooklyn einen Irish Pub.«
    -Alistair hat was gemacht?«
    Sie verdrehte die Augen, drückte mir ihr Glas in die Hand und marschierte schnurstracks auf die Band zu. Dort wartete sie neben Ewan, bis sie das Stück beendet hatten, und wechselte mit ihm einige Worte. Er nickte und zwinkerte in meine Richtung, hob dann die Arme und rief: »Auf ausdrücklichen Wunsch der First Lady dieses Abends reiche man Alistair McNamara die Bagpipe.«
    Ihm und mir drohten gleichzeitig die Augen aus dem Kopf zu fallen, und synchron entwich uns ein geschwisterliches: »Was?«
    Erfreut kam Edward der Bitte nach und drückte meinem Bruder sein Instrument in die Hand. »Leg los, alter Junge, ich hab jetzt Pause.«
    »Das wirst du mir büßen«, las ich von den Lippen meines Bruders. Ganz Unschuld wies ich auf Kimberly, die weiterhin neben Ewan stand. Ihr breites Grinsen war bezeichnend. Alistair trat neben sie und sah sie finster an. Sie aber stellte sich kurz auf die Zehenspitzen, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und trippelte danach ausgelassen auf mich zu. »Brauchst dich nicht zu bedanken, Tante Faye, es war mir ein Vergnügen. Immerhin hat er dich vorhin auch reingerissen. Da ist das nur fair.«
    Nun war mir jedenfalls klar, warum Alistair so schnell eine Band und das entsprechende Catering aufgetrieben hatte. Fasziniert sah ich zu, wie er seine Jacke auszog, sie Maja übergab und das Instrument unter den Arm klemmte. Kurz darauf hörte ich zum ersten Mal meinen Bruder auf dem Dudelsack spielen.
    Dad hatte indes seine Zelte am Büfett zwischen Haggis und Single Malt aufgeschlagen, um nicht zu weit pilgern zu müssen, Maja probierte sich skeptisch durch alle Speisen und entschied sich am Ende für Hattit kit, eine Süßspeise aus den Highlands, bestehend aus Buttermilch, Milch, Sahne, Zucker und Muskat. Ich ließ mir nach langer Zeit endlich mal wieder eine Portion Porridge auf der Zunge zergehen.
    Je später es wurde, desto ausgelassener wurden die Gäste. Es wurde getanzt, gelacht, gescherzt und getrunken. Mir entging, wie die Zeit verflog. Erst als Mrs. Wilson sich gegen elf Uhr verschwitzt und bedauernd verabschiedete, bekam ich eine Ahnung davon. Ganz der perfekte Gastgeber, brachte Darian sie persönlich zu ihrem Wagen und überwachte ihr sicheres Losfahren. Ich ahnte, warum. Dennoch wollte ich mir von diesen möglichen Gefahren nicht den Abend vermiesen lassen. Immerhin standen irgendwo da draußen zusätzlich zu Stevens wachsamen Augen noch zwei engelhafte Leuchtsäulen Wache. Was konnte da schon passieren? Also wandte ich mich wieder der Feier zu und ließ mich von ihr treiben.
    Während einer Pause erfuhr ich von Ewan, dass sie meinen Bruder vor Jahren in Rodinas Pub kennen gelernt hatten, wo er angetrunken mit der damals engagierten Liveband einen Song zum Besten gegeben hatte. Als es mit der Musik weiterging, setzte Ewan an seiner Trommel aus und forderte seinen Tanz ein. Ich gewährte ihn gern und ließ mich von ihm auf dem Parkett herumwirbeln. Darian revanchierte sich, indem er Rodina zeitgleich zum Tanz führte. Danach tanzte ich die einzelnen Mitglieder der Band durch und landete am Ende in den Armen meines Bruders.
    »Gefällt dir deine kleine Party?«, fragte er, wirbelte mich herum und stellte mich zurück auf den Boden.
    »Klein ist gut«, erwiderte ich außer Atem und wies dabei auf die Leute auf dem Parkplatz. »Wir unterhalten den halben Central Park.«
    »Warum auch nicht? Man heiratet nicht jeden Tag, Schwesterherz.« Ich wurde wiederholt in die Höhe gehoben und im Kreis

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