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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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dann brach die Hölle aus. Plötzlich sah ich mich von vier Minivampiren umringt, deren gefletschte Zähne sich weiß von ihren verdreckten Gesichtern abhoben.
    »So viel zu deiner bescheuerten Güte, Darian.« Steven stieß sich von der Wand ab und stand blitzartig hinter einem der Kinder. »Brauchst du Hilfe, Faye?«
    Eine Antwort war unnötig, denn schon rammte er dem Kind seine Zähne in den Hals. Es zerbröckelte. Dieser Schockmoment reichte, um meinen Pflock aus dem Gürtel zu lösen, obwohl ich weiterhin innerlich mit mir kämpfte. Es waren doch Kinder.
    Dann bekam ich keine Gelegenheit, weiter darüber nachzudenken. Aus mehreren Kehlen drang ein lautes Fauchen, echote gespenstisch von den hohen Wänden, während gleichzeitig die Mini-beißer auf uns zusprangen. Spätestens jetzt musste ich meine Meinung revidieren.
    Wie von allein agierte mein antrainierter Instinkt. Ich stob herum, stieß einen Jungen mit dem Fuß beiseite. Zeitgleich pflügte mein ausgestreckter Arm durch die Luft und rammte den Pflock einem mich anspringenden Mädchen in die Brust. Sie fing Feuer und verbrannte mit einem gellenden Schrei. Da sah ich aus dem Augenwinkel, wie Steven zwei der Kinder schlenkerpuppengleich gegeneinander schlug. Indes schüttelte Darian mehrere Angreifer von sich. Er schlug einem weiteren Kind die Beine weg und packte dem nächsten Widersacher an die Kehle, um ihn mühelos hochzuheben und von sich zu schleudern. Das Mädchen prallte hart gegen die Hauswand und blieb anschließend in grotesk verbogener Haltung liegen. Die Augen wurden glasig, dann löste sich ihr Körper in Asche auf.
    Erneut kam mein Pflock zum Einsatz, durchstieß die Brust eines etwa Zwölfjährigen, als jäh ein panischer Schrei das Kampfgetümmel durchriss.
    Ich fuhr herum und sah Kimberly von vier Kindern bedrängt stürzen. Sofort waren sie über ihr und blitzschnell kamen weitere hinzu, stürzten sich siegessicher und mordlüstern auf ihre Beute. Ungeachtet seiner eigenen Angreifer eilte Steven ihr zu Hilfe. Doch bevor ich reagieren konnte, schoss ein verwischtes Ding dazwischen. Wie bei der Explosion einer Bombe flogen die Widersacher in alle Richtungen durch die Luft, prallten gegen Wände oder stürzten auf den Boden.
    Dann war ich für wenige Momente vor Schreck wie gelähmt. Vollkommen paralysiert starrte ich auf das riesige Fellwesen, das sich nun über Kimberly beugte. Da richtete es sich zu seiner vollen Größe auf. Gelbliche Augen blickten lodernd um sich und erfassten jeden einzelnen von uns, ehe es mit einem zornigen Grollen gefährlich lange Reißzähne entblößte.
    Nicht nur ich wich ehrfürchtig einen Schritt zurück. Auch Steven wirkte geschockt und stolperte von dem Wesen fort. Lediglich Darian schien wenig beeindruckt, schleuderte den letzten Angreifer von sich und schüttelte tadelnd den Kopf. »Für Machtdemonstrationen dieser Art ist im Augenblick nicht der richtige Zeitpunkt, Alistair.« Dann wandte er sich wieder an die Kinderschar. »Meint ihr nicht, es reicht?«
    Noch immer konnte ich die Augen nicht von dem riesenhaften Tier wenden, und mein Verstand weigerte sich standhaft zu begreifen, was ich da sah. Mein Bruder war ein Lykaoner?
    »Oh Daddy! Geh runter«, brachte Kimberlys erzürnte Stimme das Wesen in Bewegung. Mit einem scheinbar mühelosen Satz sprang er meterweit über uns hinweg, gut fünf Meter an der rechten Hauswand hoch, um kurz darauf hinter der Reihe der Vampirkinder wieder aufzukommen. Die langen Klauen der Vorderpranken zerschnitten warnend die Luft, als er sich erneut aufrichtete und schauderhaft brüllte.
    Instinktiv zog ich den Kopf ein, bemerkte es und stand wieder gerade. Himmel, was ging hier vor?
    Verblüfft registrierte ich, dass mein Bruder sich wieder zurückverwandelt hatte, was ihn nicht minder bedrohlich wirken ließ. Sein stechender Blick war weiterhin auf die Kinder gerichtet und machte klar, dass er bei einer falschen Bewegung erneut zum Tier werden würde. Sein Hemd hing ihm nur noch in Fetzen vom Körper. Er riss es sich achtlos vom Leib. Die Jeans hingegen umhüllte weiterhin seine untere Körperregion. So schickte ich dem Erfinder von Stretchanteilen in Beinkleidern meinen tiefen Dank.
    Derweil hatten sich die Kinder erneut zu einer geschlossenen Gruppe zusammengezogen. Ihre Anzahl war deutlich geschrumpft. Ich schätzte sie nunmehr auf ungefähr zehn, die von uns umringt in der Mitte standen und deren Angst fast greifbar in der Luft hing.
    »Bekomme ich nun ein paar

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