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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Steven, und Kim nickte eifrig. »Sehr gute Idee. Du bist überstimmt, Daddy.«
    »Also gut. Das letzte Wort ist darüber noch nicht gesprochen«, schnaufte mein Bruder und ließ ihren Arm endlich los.
    »Wir werden sehen«, meinte sie leichthin, nahm Stevens Hand und zog ihn hinter sich her. Es erinnerte mich vage an eine Flucht, und ich musste eilen, um mit den beiden Schritt halten zu können.
    »Gib mir diesmal eine sportliche Chance, okay?«, hörte ich Alistair hinter mir, dem sogleich Darians Spott folgte: »Wieso? Willst du junger Hüpfer mir weismachen, mit einem alten Mann wie mir nicht mithalten zu können?«
    Eigentlich hatte ich erwartet, dass Darian und Alistair uns folgen würden, doch als dies nicht geschah, bleib ich stehen und sah mich um. Es überraschte mich, sie schattengleich die steilen Hauswände hinaufeilen und auf das Dach springen zu sehen. Für einen Moment noch sah ich Darians Statur sich gegen das Licht des Mondes abzeichnen und fühlte seinen Blick auf mir. Dann tauchte die Gestalt eines Lykaoners neben ihm auf, und kurz darauf waren beide meinem Blick entschwunden.

- Kapitel Vierzig -
    E r schien irgendwie leicht angesäuert zu sein«, sinnierte Steven und schenkte Kimberly einen gequälten Blick. »Schmeckt ihm wohl nicht wirklich.«
    »Falls es sich bei eurem Geheimnis um das Training heute morgen handelt ...« Ich drängte mich zwischen die beiden und hakte mich bei ihnen unter, »lasst es mich wissen, und ich gebe euch Rückendeckung, soweit ich kann.«
    Für einen Augenblick sahen sie einander ratlos an, dann seufzte Kimberly und schob mich wortlos beiseite. Ohne Warnung griff sie einem überrascht dreinblickenden Steven ins Haar und zog seinen Kopf zu sich herunter, bis ihre Lippen sich in einem Kuss vereinten. Ebenso abrupt ließ sie ihn los und sah mich trotzig an. »Noch Fragen, Tante Faye?«
    Ich hatte es geahnt, unterschwellig gefühlt und bekam es auf diese doch recht unspektakuläre Weise lediglich bestätigt. »Nein, keine weiteren Fragen, Nichte Kimberly. Wann hat er es herausgefunden?«
    »Heute morgen, in flagranti. Er platzte ins Zimmer, weil er dachte, dass ich verschlafe. Dad war nicht unbedingt begeistert, kannst du dir ja denken.« Autsch! Ich zuckte mitfühlend zusammen. Das konnte ich durchaus. Sie holte tief Luft. »Jedenfalls wollte Dad nicht, dass ich unbeaufsichtigt mit Steven alleine bleibe. Na ja, dann kam er eben mit. Hinten auf der Ladefläche versteckt.«
    Inzwischen kannte ich meinen Bruder gut genug. »Ich bezweifle, dass ich euch in diesem Fall effektiv Rückendeckung geben kann.«
    »Dann werde ich eine Tollwutschutzimpfung ernsthaft in Erwägung ziehen müssen. Sicher ist sicher«, brummte Steven missmutig, legte seinen Arm um Kimberly und geleitete sie sicher um eine umgestürzte Tonne herum.
    »Wissen es Ernestine und mein Vater schon?«, fragte ich und erntete von beiden gleichzeitig entsetzte Blicke. Aha, es hatte sich noch nicht herumgesprochen. Ich wusste, dass von Ernestine keinerlei Gefahr ausging. Aber wenn mein Dad es erfuhr, konnte es lustig werden, obwohl ich für Kimberly frühzeitig eine gewisse Vorarbeit geleistet hatte, indem ich Darian geehelicht hatte. Trotzdem betrachtete Dad Steven stets mit einem untrüglichen Argwohn, wie Alistair eben auch. Ich war da wohl um ein Vielfaches unbefangener, und Kimberly ebenfalls.
    Steven hatte meine Gedanken aufgefangen und verzog das Gesicht. Ich blickte ihn fragend an. Hast du aufrichtige Gefühle, oder spielst du mit ihr?
    Er erwiderte meine Geste mit einem schmalen Blick. Ich weiß nicht, wie sich Liebe anfühlt, Faye. Aber es ist mehr als bloße Pflichterfüllung dir und deiner Familie gegenüber. Ich weiß genau, was ich tun würde, sollte Kimberly in ernsthafte Gefahr geraten. Für sie gebe ich mein Leben – oder das, was davon übrig ist.
    Verstehend legte ich eine Hand auf seinen Oberarm. Niemals habe ich vermutet, dass du dich grundlos in Alistairs Fänge begeben würdest, Steven.
    »Apropos Fänge«, nahm er verbal den Faden auf und sah Kimberly fragend an. »Muss ich auch bei dir ernsthaft über einen Maulkorb nachdenken, oder ist das lediglich für deinen Vater notwendig?«
    »Der ist bei mir so notwendig wie bei dir«, antwortete sie schlagfertig.
    Ich konnte mir wegen Stevens entnervten Schnaubens ein Grinsen nicht verkneifen.
    Zum Ablesen der Uhrzeit blickte ich auf mein Handy und sah anschließend die Straße entlang. Inzwischen hatten wir die ungastlichen Seitenstraßen

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