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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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beiden Sessel nieder. »Ich wollt' einen Happen essen gehen. Wenn du so weit bist, Faye; willst du mich begleiten?«
    »Kommt der Gedanke von dir, oder hat Darian dich um diesen Gefallen gebeten, damit ich keinen Blödsinn mache oder gar entwische?«, entgegnete ich mit leicht gereizter Stimme.
    »Ich halt' mir mal besser die Ohren zu und stelle mich schlafend, damit der Sturm an mir vorüberzieht«, kam es von jenseits der Tür zu uns herüber.
    »Nett von dir, Greenhorn«, entgegnete Dad ungerührt und ließ mich dabei nicht aus den Augen. »Vertrocknen kannst du in der kurzen Zeit nicht.«
    »Falls das eintreten sollte, legt mir bitte einen Zugang.«
    »Wird gemacht, Junge. Nein, Faye. Es war mein Gedanke. Als Darian sagte, er wolle kurz weg, hielt ich die Gelegenheit für günstig, mal mit meiner Tochter allein auszugehen. Und das Essen hier im Hotel soll sehr gut sein.«
    Wieso glaubte ich ihm nicht? »Es gibt Zimmerservice, Dad.«
    Mein Vater blickte mich weiterhin ruhig an. »Wir können auch darüber bestellen, wenn du möchtest, Faye.«
    Ich setzte mich ihm am Tisch gegenüber und sah ihn durchdringend an. »Warum bist du wirklich hier?«
    »Weil er Hunger hat?«
    »Du wolltest nicht lauschen, Steven.«
    ,,'Tschuldigung.«
    »Nun?«
    »Also gut.« Dad hob kurz die Hände. »Ich gestehe, dass Darian mich bat, in seiner Abwesenheit nach dir zu sehen. Er meinte, es ginge dir nicht sonderlich gut. Hast du Probleme mit Jetlag, Faye? Soll ich dir etwas kommen lassen?«
    Ich biss mir auf die Lippe, um nicht zu platzen. Wurde ich inzwischen vollkommen überwacht? Nicht einmal mehr im Hotel konnte ich mich ungehindert bewegen? Es kam mir fast schlimmer vor als in England, wo ich mich zumindest innerhalb des Herrenhauses und auf dem Grundstück hatte frei bewegen dürfen. Saß ich nun in einem anderen, dafür noch luxuriöseren goldenen Käfig fest?
    »Es ist vermutlich lieb gemeint, Dad«, schraubte ich meine aufsteigende Wut mühsam herunter, erhob mich und sah ihn steif an, »aber völlig unnötig. Ich bin erwachsen, und es wird Zeit, dass ihr, und damit meine ich jeden von euch, endlich begreift, dass ich durchaus für mich selbst Entscheidungen treffen kann. Das habe ich vorher getan, und das werde ich auch jetzt tun.« Ich ging zum Schlafzimmer hinüber, um mich anzukleiden, blieb im Türrahmen jedoch noch einmal stehen. »Und Dad: Gut meinen ist das Gegenteil von gut machen.«
    »Und was meinst du jetzt, was du machen willst?«, konterte mein Vater trocken. »Wäre es dir lieber, ich würde mit den Worten »Mach's gut« gehen und dich alleine lassen?«
    »Ich bin immerhin auch noch da«, protestierte es von der anderen Seite der Suite.
    »Rein akustisch betrachtet hast du recht, mein Junge. Rein optisch und bei Tageslicht betrachtet, fällt statistisch gesehen deine Anwesenheit unter die so genannte Dunkelziffer«, gab Dad zurück und grinste diebisch, als durch die Tür ein verschnupftes »Pah!« erklang.
    Ich schüttelte den Kopf, entnahm meiner Tasche den Jogginganzug und zog mich um. Als ich zurück zu Dad kam, sah er mich fragend an.
    »Du kannst mich begleiten, wenn du willst«, meinte ich gelassen und schnürte dabei meinen Laufschuh zu, »oder du kannst es auch lassen.«
    »Du gehst joggen? Jetzt? Alistair wird sich gewiss gleich melden.«
    »Na und? Ich nehme das Handy mit. So bin ich erreichbar und kann zurückkommen, wenn es so weit ist.« Meine Hand lag bereits auf dem Türknauf. »Also? Wie entscheidest du dich?«
    »Wird das jetzt ein Wunschprogramm, Faye?«
    »Nein. Eher eine Entscheidungsshow.« Ich öffnete die Tür und prallte im Gang beinahe mit Jason zusammen, der seine Hand zum Klopfen erhoben hatte.
    »Sie wollen laufen, Miss McNamara?«
    »Sieht ganz danach aus, Jason.«
    Seine Hand sank, sein Blick wurde intensiver. »Allein und ohne Begleitung, Miss McNamara?«
    »Sie nicht auch noch, Jason.« Energisch schob ich mich an ihm vorbei und eilte auf den Fahrstuhl zu. Den Knopf hatte ich gedrückt, der Fahrstuhl glitt nach oben, da stand Jason neben mir und lächelte mich an. »Ich hoffe, Sie verzeihen, wenn mein Weg der gleiche sein wird wie der Ihre.«
    Ich atmete tief durch, sah kurz auf meine Schuhspitzen, dann wieder Jason an. »Bitte lassen Sie mich glauben, dass das jetzt reiner Zufall ist.«
    War doch klar, dass er nun bedächtig den Kopf schüttelte. Abermals seufzte ich leise. »Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, verfolgt zu werden, Jason?«
    »Schon des Öfteren, Miss

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