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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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dann gehen wir alle.«
    »Faye?« Der Blick meines Bruders hatte mich erfasst und lag bedeutungsschwer auf mir. Ich seufzte. Genau das hatte ich zu verhindern versucht. Ich sah von Alistair zu Darian und wieder zurück. Schließlich schüttelte ich den Kopf. »Was seid ihr bloß für Idioten.«
    Problemlos schob ich den menschlichen Schrank vor mir beiseite, schnappte einen verblüfften Steven bei der Hand und zog ihn hinter mir her aus der Küche heraus. »Bring deine Kratzer in Ordnung, Steven, du wurdest sowieso enttarnt.«
    Knapp nickend setzte er seine Regeneration in Gang, bis kurz darauf von den Wunden nichts mehr zu sehen war. Genau in diesem Moment klärte sich die Frage nach dem Aufenthaltsort meines Vaters durch das Rauschen der Toilettenspülung.
    »Wenn Sie die Güte hätten, auf mich zu warten, Miss McNamara, wäre ich Ihnen sehr verbunden«, rief Jason mir nach. »Wenn Sie erlauben, Sir? Und falls Sie nicht erlauben, Sir, erlauben Sie, Sir, dass ich mir erlaube, Miss McNamara zu begleiten, Sir.«
    Wir verharrten im Flur, als sich eine schwere Hand auf meine Schulter legte. Ich hatte Darian erwartet, blickte jedoch in grüne Augen.
    »Komm mit, ich möchte dir etwas zeigen«, war alles, was Alistair sagte.

- Kapitel Sechs -
    D er Raum am Ende des Ganges war dunkel. Es roch muffig. Alistair schob mich hinein und schloss die Tür. »Warte hier, ich mache Licht.«
    Bevor ich ihm sagen konnte, dass ich durchaus in der Lage war, in der Dunkelheit zu sehen, flammte ein altertümlicher, arg verstaubter Kristalllüster auf. Ein leiser Knall, dann wurde es dunkler, mein Bruder fluchte leise.
    »Bevor du nach passenden Glühlampen suchst, die möglicherweise in den Tiefen einer dubiosen Schublade irgendwo in der Küche verschwunden sind, nutze doch einfach das Resttageslicht und die Vorhänge an den Fenstern auf, schlug ich vor.
    »Singlehaushalt«, murmelte er nur und kam meiner Anregung nach.
    Sogleich durfte ich feststellen, dass die Suche nach Glühlampen die sinnvollere Alternative gewesen wäre, denn nachdem er die Vorhänge beiseite geschoben und der Staub sich gelegt hatte, erwiesen sich die Fensterscheiben als leicht erblindet. Zumindest war für etwas Frischluftzufuhr gesorgt, da Alistair die untere Hälfte des Fensters während des staubigen Wirbelsturms hochgeschoben hatte. Für einen winzigen Moment kam mir dieser Raum wie der Zwilling des Flurs vor. Kisten, Schachteln, Berge von losen Papieren, Pergamentrollen in zusammengerolltem und entrolltem Zustand lagen überall verstreut herum. Das Regal entpuppte sich bei näherem Hinsehen als ein kunstvoll arrangiertes Konstrukt aus über-einandergestapelten Büchern. Und, ich traute meinen Augen kaum, unter diversen Papierstapeln befand sich ein großer, alter Schreibtisch. Zumindest machte ich dessen hellbraune Holzbeine aus. »Was wolltest du mir eigentlich zeigen, Alistair?«, wagte ich mich vor. »Dass du dringend eine Putzfrau benötigst?« »Eigentlich nicht, aber da du das gerade erwähnst.« Sein Grinsen wirkte eine Spur zu humorlos, während er zielstrebig in das fragile Arrangement griff und vorsichtig ein altes Buch daraus hervorzog. Das Konstrukt schwankte gefährlich. Besorgt trat ich beiseite, doch alles blieb stabil. Alistair blickte sich ratlos um, zuckte mit den Schultern und fegte kurzerhand sämtliche Papierberge auf dem Schreibtisch achtlos beiseite. Nachdem er auf diese Weise die Tischplatte zum Vorschein gebracht hatte, legte er das Buch darauf ab. Ich schlug mir eine Schneise durch das lose Blättermeer am Boden und trat neben meinen Bruder. Er hatte das Buch aufgeschlagen und blätterte darin herum, bis er das Gesuchte gefunden hatte. Erwartungsvoll tippte er mit dem Finger darauf. »Lies das.«
    Neugierig überflog ich die seitenlangen, handschriftlichen und mittlerweile etwas verblichenen Aufzeichnungen über einen Vampir namens Dahad Al'Draim. Dann blickte ich Alistair fragend an. »Das ist mir alles bekannt. Und jetzt?«
    Er war sichtlich verblüfft. »Du weißt ... ?«
    »Ja, Alistair, ich weiß, wie er einmal gewesen ist. Und ich weiß, wie er inzwischen ist. Aber vermutlich weißt du das nicht.«
    »Vampire ändern sich nicht von heute auf morgen, Faye.«
    »Genau so, wie Menschen sich nicht von jetzt auf gleich ändern, Alistair«, konterte ich nun leicht erbost. »Nicht alles ist nur schwarz oder weiß, es gibt auch die Grautöne dazwischen. War das alles, was du mir zeigen wolltest?«
    »Entschuldige, wenn ich skeptisch

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