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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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resigniert. »Ich geruhe dennoch, mich auf das Experiment Tee einzulassen – in der Hoffnung, daraufhin nicht selbst zu ruhen.«
    Ich grinste ihn an. »Lernt man beim Militär nicht unter anderem, sämtlichen Foltermethoden zu widerstehen?«
    »Die Tee-Methode findet heute bei mir das erste Mal ihre Anwendung«, konterte er erhaben. »Ich bin nicht sicher, dieser Herausforderung gewachsen zu sein.«
    »Hey, das ist unfair, immerhin duftet der noch«, empörte sich Kimberly gespielt und schwenkte die beiden Beutel.
    »Das tut der Proband nach todbringendem Genuss auch nach einigen Tagen«, erwiderte Steven und wich meinem Ellenbogencheck geschickt aus. Allerdings erwischte ihn Darians Nackenschlag.
    » NCIS -Fan?«, freute sich Kimberly und lachte Darian zu. »Darf ich auch mal?«
    »Erst bin ich ein Mitbringsel, jetzt werde ich mit einer Serienfigur gleichgesetzt. Was kommt als Nächstes?«
    »Du könntest den Tee vorkosten«, schlug Jason zuvorkommend vor.
    »Dann aber bitte mit etwas Gebäck«, flötete Steven und sah Kimberly erwartungsvoll an. »Hast du dergleichen noch irgendwo herumliegen? In der anderen Schublade vielleicht? Wenn ich abtrete, dann wenigstens mit Stil.«
    »Mit etwas Glück findest du einen zerbröckelten Keks nebenan im Bad, da hatten wir bis vor kurzem noch Mäuse«, gab Kimberly ungerührt zurück. »Aber wisch das weiße Zeug vorher ab, das ist kein Zucker.«
    »Ich bin entzückt«, meinte Steven und erhob sich. »Wo war gleich noch die Nasszelle?«
    »Pflanz dich, Hirni, das war ein Witz«, raunzte sie ihn sogleich an. »Ich hab' hier vorhin irgendwo ein paar trockene Kekse gesehen. Die kannst du wenigstens gefahrlos stippen.«
    Die Kombination Steven und gefahrlos erschien mir persönlich doch ein wenig zu gewagt. Dennoch entschied ich mich, meinen Mund zu halten und stattdessen den Espresso von der Flamme zu nehmen. Diensteifrig kramte Kimberly eine dickwandige, geblümte Tasse hervor und stellte sie an meinen Platz. Ich überlegte kurz, nach Milch zu fragen, besann mich ob des Alters der Teebeutel jedoch eines Besseren und ließ ihn schwarz. Gleichzeitig wunderte ich mich etwas darüber, dass Steven Kimberlys Liebkosung widerstandslos hinnahm. Welpenschutz?
    Da rumpelte es aus Richtung Flur, und wenig später kratzte es an der Tür.
    »Oh, Breeze kommt.« Kimberly ließ die Teebeutel vor Jason auf den Tisch fallen und eilte hinaus in den Flur. Man konnte förmlich sehen, wie die Frage nach dem lauen Lüftchen im Raum stand. Ein leises Maunzen gab die Antwort, und Stevens »Oh nein, bitte nicht!« ließ erahnen, wie sehr er sich über dieses Tierchen freute.
    Der schwarz bepelzte und gelbäugige Träger jenes dezenten Namens steuerte schnurstracks unseren Aufenthaltsort an. Er blieb in der Tür eine Weile stehen, um uns hoheitsvoll zu mustern, ehe er ganz eintrat. Kaum hatte er eine Pfote in den Raum gesetzt, stellte er das Fell auf und der Schwanz wurde doppelt so dick. Ein Fauchen erklang, eine Pranke zischte durch die Luft. Steven floh förmlich von seinem Stuhl.
    »Breeze!«
    Kimberlys Ruf wurde ignoriert. Der Kater schoss weiter auf Steven zu, der inzwischen bis zum Fenster ausgewichen war. »Haltet mir dieses Ungetüm vom Hals!«
    »Das würde ich ja gern machen«, gab Kim zurück und sprang beiseite, als der Kater auch nach ihr schlug. »Aber wie du siehst, ist das gar nicht so einfach. Ich verstehe das nicht.«
    »Ach, lieber mich als dich?« Steven warf ihr einen finsteren Blick zu, ging plötzlich in die Hocke und fauchte seinerseits den Kater an. Okay, es klang beeindruckend. Vermutlich wäre jeder andere Kater auch irritiert gewesen. Dummerweise aber war dieser hier eben nicht wie jeder andere. Binnen Sekunden hatte Steven mehrere lange und fies aussehende Striemen im Gesicht.
    Kimberly schrie erschrocken auf, Steven wich mit sichtlicher Verblüffung zurück, und Breeze hatte plötzlich keinen Boden mehr unter seinen Pfoten.
    »Meinst du nicht, es reicht, kleiner Mann?« Eine Hand im Nackenfell vergraben, blickten graublaue Augen in gelbe.
    Zu meiner Verwunderung stellte der Kater sofort seine Gegenwehr ein, blinzelte Darian ein paar Mal an und begann plötzlich zu schnurren. Dann schlappte eine kleine rosafarbene Zunge hervor und fuhr Darian über die Nase. Amüsiert setzte er das gefährliche Raubtier wieder ab.
    »Wie ... Was?« Kimberlys Blick wanderte zwischen Darian und dem Kater hin und her. Sie suchte offensichtlich nach passenden Worten, fand sie schließlich: »Sag

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