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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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und jonglierte in den Fingern eine Zigarette.
    »Du könntest unsere Hotelbuchung stornieren und die Koffer abholen. Ich nehme mal an, wir schlagen unser Hauptquartier endgültig hier auf.« Meine Augen erfassten fragend die Gesichter der Anwesenden. »Hat jemand diesbezüglich irgendwelche Einwände?«
    »Sie sind der Boss, Miss McNamara«, meinte Jason zustimmend und hielt Darians konsterniertem Blick mit stoischer Ruhe stand.
    »Ich hätte da einen Einwand«, erklang Alistairs Stimme hinter meinem Vater, und er schob sich an ihm vorbei in den Raum. »Platz hätten wir notfalls schon, um alle unterzubringen. Allerdings mangelt es an Schlafgelegenheiten.«
    »Welche Räumlichkeiten sind vorhanden, und was genau brauchst du?«, kam ich Darian zuvor.
    »Gleich vorweg, mein Bett rücke ich nicht raus. Das Sofa belegt Dad, wobei es auf die Dauer nicht das Wahre ist, auch wenn man es ausklappen kann. Du könntest notfalls oben schlafen, zusammen mit deinem Mann. Soweit ich es mitbekommen habe, opfert Kim ihr Zimmer tagsüber für Steven, dann wäre das auch kein Hindernis mehr.« Stevens Protestlaut überging mein Bruder geflissentlich. »Fehlt im Augenblick eine Matratze oder Feldbett sowie ein Schlafsack für Jason. Und wenn morgen Dads heimliche Liebe eintrifft -Autsch! Seit wann schlägst du deine Kinder, Dad? – wird es noch enger.«
    »Demnach brauchen wir Betten«, resümierte ich und sah Darian an. »Inwieweit darf ich dein Konto plündern?«
    Er lächelte souverän. »Es steht zu deiner freien Verfügung, Liebes.«
    »Danke, Schatz.« Ein Kuss untermauerte meine Aussage, dann wandte ich mich wieder an die Runde: »Planänderung. Steven, für dich bleibt alles wie besprochen. Alistair, du kennst dich hier aus und weißt, welche Räumlichkeiten vorhanden sind. Du und Jason, ihr sucht ein Möbelhaus auf und organisiert dort alles, was benötigt wird. Von Betten über Matratzen, Kissen, Decken, Bettbezüge, das volle Programm. Dad, du erledigst das mit dem Hotel. Kimberly möge bitte die Vorbereitungen hier in der Küche übernehmen und Wasser im Topf heiß machen. Steven, du sagst ihr bitte Bescheid. Darian und ich gehen zum Drugstore. Soweit alles klar?« Zustimmendes Gemurmel erklang, ich klatschte in die Hände. »Dann los.«
    W ir schwärmten aus, jeder in eine andere Richtung. Alistair fuhr zusammen mit Jason in einem altersschwachen Pick-up Richtung Brooklyn Bridge, Dad mit dem Van in die entgegengesetzte Richtung. Darian und ich gingen zu Fuß die Straße runter bis zur Kreuzung und bogen dann nach links ab. Inzwischen war es vollkommen dunkel geworden, doch dank der beleuchteten Straßen und Geschäfte fiel das kaum auf.
    Der Drugstore lag nur wenige Minuten von der Werkstatt entfernt. Die Tür stand weit offen, im Innern war es neonleuchten-hell, eine junge, braunhaarige Verkäuferin tippte gerade die Waren eines Kunden in die Ladenkasse. Bei unserem Eintreten sah sie kurz auf, dann arbeitete sie weiter.
    Darian hatte sich einen roten Einkaufskorb gegriffen, und nebeneinander schritten wir die vollgestopften Regale ab. Salz fanden wir bei den Gewürzen und packten gleich fünf Päckchen ein. Spülmittel war auch schnell im Korb. Passende Weingläser zu finden, entpuppte sich jedoch als schier unlösbare Aufgabe. Wassergläser, Whiskeygläser, sogar Sektgläser waren vorhanden, aber weder Gläser für Weiß- noch für Rotwein.
    »Einfache Wassergläser tun es auch«, entschied ich daher und packte zwölf Stück ein.
    »Bist du sicher, dass du nun alles hast, Liebes? Nicht, dass wir noch mal losmüssen.« Darian stellte den Korb auf den Tresen und räumte die Einkäufe aus.
    »Ich hoffe nicht, Schatz.«
    Die junge Frau tippte alles ein und nannte Darian die Summe, während ich die Ware in einer großen Papiertüte verstaute. Ich hatte die Tüte kaum angehoben, da nahm Darian sie mir kopfschüttelnd ab, dann verließen wir das Geschäft.
    Gerade noch rechtzeitig wich ich dem vollgepackten Einkaufswagen aus, der den Weg entlanggerumpelt kam. Er schwankte gefährlich, ich hörte jemanden schimpfen, dann fiel ein Teil der Tüten auf die Straße.
    »Blindes Pack!«, kam es mir schrill und aufgebracht entgegen.
    Eine eindeutig weibliche Person, in einen überdimensionierten braunen Mantel gehüllt, trat etwas schwerfällig um den Wagen herum. Sie schien eine der vielen Obdachlosen zu sein, die ihr karges Hab und Gut stets mit sich führten, um nichts zu verlieren oder bestohlen zu werden. Vermutlich wirkte sie

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