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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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kochen können, Miss McNamara«, ließ Jason verlauten und tupfte sich nach einem weiteren Schluck trockenen, italienischen Weißweins die Mundwinkel mit der Papierserviette ab.
    »Sie wissen noch einiges nicht«, gab ich zwinkernd zurück und sah mich anschließend in der Runde um. »Wer wäscht ab?«
    Es war doch immer wieder erstaunlich, wie schnell sich bei solchen Fragen alle Anwesenden ihrer nicht erledigten Aufgaben erinnerten. Kimberly musste plötzlich etwas sehr Wichtiges für die Schule tun. Dad hatte auf einmal ein unaufschiebbares Gespräch zu führen und flüchtete mit dem Handy in der Hand aus der Küche. Und Alistair murmelte etwas von Werkstatt, ehe auch er aus dem Raum stürzte. Mein fragender Blick blieb an den Verbliebenen hängen.
    Steven verwies darauf, dass Vampire keinerlei feste Nahrung zu sich nehmen konnten und somit aus der Riege der Esstellerbeschmutzer herausfielen, und Darian schloss sich ihm an, indem er wortlos auf seinen Blutkonservenbeutel deutete, in dem noch der Strohalm steckte. Beides warf er in den Mülleimer und zeigte sich somit unschuldig. Also blieb nur noch Jason übrig.
    »Ich wähnte mich im Urlaub«, meinte er gespielt resigniert und erhob sich. »Wo ist Spülmittel?«
    Ich hatte gewusst, dass wir beim Einkaufen etwas vergessen würden. Gemeinsam durchsuchten wir die Küchenschränke, fanden jedoch nur eine leere Packung Spülmittel und einige Tuben Handwaschpaste.
    »Wovon haben die beiden die ganze Zeit über gegessen, wenn Spülmittel fehlt?«, dachte ich laut nach. »Von Papptellern und mit Plastikbesteck?«
    »Den diversen Pizzaverpackungen nach zu urteilen, die draußen im Müll lagen, wohl mit den Fingern«, resümierte Steven trocken.
    »Und die Tassen spült man vermutlich nur heiß aus«, ergänzte Darian, während er sich erhob. »Nochmals einkaufen, Faye?«
    »Da kommen wir wohl nicht drum herum, Schatz. Ich habe vorhin einen Drugstore gesehen, nicht weit von hier. Vielleicht bekommen wir dort zusätzlich ein paar Weingläser. Diese Senfgläser sind ja ganz praktisch, aber nicht wirklich passend. Und an Salz sollten wir auch denken.«
    »Dann möchtest du Ernestines Vorschlag folgen, obwohl du weißt, dass es wenig Sinn macht?«, erkundigte Darian sich interessiert.
    »Ich möchte es für Kimberly tun«, antwortete ich ernst. »Ich habe vorhin bemerkt, wie verängstigt sie nach der gestrigen Begegnung noch ist. Vielleicht gibt es ihr etwas mehr Sicherheit.«
    Darian nickte verstehend, gab jedoch zu bedenken: »Es wird nicht lange vorhalten, Faye. Selbst wenn du genügend Salz um das Haus herum verteilst, werden die Reifen der vorbeifahrenden Wagen den Bannkreis schnell zerstört haben. Insbesondere im Bereich der Werkstatt. Bei der Eingangstür selbst mag es funktionieren, wenn jeder von uns darauf achtet. Aber nicht an der der Straße zugewandten Seite.«
    Nun war mein physikalisches Wissen gefragt, denn über Darians Einwand hatte ich mir längst Gedanken gemacht. »Wir könnten das Salz in Wasser auflösen und es so auf den Boden bringen. Es verbindet sich mit dem Straßenbelag, das Wasser verdunstet und setzt so die Salzkristalle wieder frei. Zumindest ist die Haftung auf diese Weise für einen längeren Zeitraum gewährleistet, als wenn wir die lose Kristallform nutzen würden.«
    »Hat das Salz dadurch nicht eine veränderte Wirkung?«, hakte Steven nach.
    Darian überlegte kurz, zog die Stirn kraus und nickte mir schließlich zu. »Ich denke, so kann es gehen. Ausprobiert habe ich es auf diese Weise noch nie. Aber warum nicht einmal etwas Neues?«
    »Dann können wir nur hoffen, dass es nicht regnet.« Jason sah sich voller Tatendrang um. »Aufgabenverteilung, Sir?«
    »Steven, du bleibst hier und überwachst die Hütte zusammen mit Kim. Ich glaube ohnehin, dass sie einen Narren an dir gefressen hat und sich in deiner Gegenwart sicher fühlt«, übernahm ich zur allgemeinen Überraschung das Ruder. Stevens entsetzter Gesichtausdruck aufgrund meines Vorschlags war herrlich, ich verkniff mir ein Feixen. »Zur Abwechslung kann Darian mich zum Drugstore begleiten, während Sie alles weitere vorbereiten, Jason. Unten im Schrank habe ich einen großen Kochtopf gesehen. Der sollte ausreichen, um darin genügend Wasser heißzumachen und das Salz aufzulösen. Der Heißwasserboiler über der Spüle hat nur zwei Liter Fassungsvermögen. Damit kommen wir nicht weit.«
    »Und was soll ich machen?«, kam es von der Tür her. Dad stand dort an den Türrahmen gelehnt

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