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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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sah mich ernst an. »Egal wohin, Faye. Es wird dich verfolgen. Immer.«
    »Klingt, als würdest du dich damit auskennen«, folgerte ich und betrachtete ihn genauer. Er trug einen sauberen, mit Lochdesign versehenen Blaumann. »Du willst doch nicht heute schon wieder arbeiten?«
    »Meiner Schulter geht es so weit gut. Abgesehen davon muss ich meine Rechnungen bezahlen und kann nicht herumsitzen und darauf warten, dass ein Kratzer irgendwann verheilt. Du kannst nachher den Van nehmen, um die Lady vom Flughafen abzuholen, Dad.
    Ich habe dir das Navi so programmiert, dass du ohne Umwege den JFK erreichst. Wann trifft ihr Flieger ein?«
    Dad sah auf seine Uhr. »In gut drei Stunden, gegen elf.«
    »Was mich daran erinnert«, erwähnte Darian und warf mir dabei einen durchtriebenen Blick zu. Ich ahnte Unheil voraus, hob bereits die Hand zum Einwand, da erklang schon die nächste Frage: »Wo ist der nächste Friedensrichter, und was brauchen wir außer einem Ausweis?«
    »Dreißig Dollar für die Heiratslizenz, soweit ich weiß. Und Friedensrichter findest du an fast jeder Ecke. Aber warum die Eile?«, erkundigte Alistair sich interessiert. Ich schüttelte vehement den Kopf.
    »Ich schiebe ungern gewisse Dinge hinaus«, gab Darian zurück und sah in die Runde. »Passt es euch morgen so gegen den frühen Abend? Ich werde sehen, ob ich dafür einen Termin bekommen kann. «
    »Werde ich eventuell auch mal gefragt?«
    »Selbstverständlich wirst du das, Schatz. Spätestens vor dem Altar. Ohne deine Zustimmung geht ohnehin nichts.«
    »Wie schön, dass dir das auffällt«, schnappte ich und wandte mich um, stolzierte hoch erhobenen Hauptes aus dem Raum. Während ich äußerlich die Haltung bewahrte, überlegte ich innerlich, wie und vor allem woher ich auf die Schnelle ein geeignetes Kleid bekommen könnte.
    »Du solltest deiner zukünftigen Frau vielleicht ein wenig mehr Vorbereitungszeit lassen, Darian«, hörte ich meinen Vater mit amüsiertem Unterton murmeln. »Sonst könnte es dir passieren, dass du allein vor dem Altar stehen wirst.«
    Ein lautes Klatschen, gefolgt von einem leisen Stöhnen, ließ mich umkehren. »Dad hat recht, Schwager«, mischte sich Alistair ein. »Gib ihr bis übermorgen.« Er lachte, verstummte jedoch, als ich mich zu ihm umdrehte, während Darian sich verstohlen die Schulter rieb. »Ich werde jetzt besser an die Arbeit gehen. Faye, liebste und einzige Schwester, wenn du weiter so finster schaust, bekommst du hässliche Falten. Okay, okay, ich bin schon weg.«

- Kapitel Fünfzehn -
    I ch verstehe das nicht. Ihr Flug ist doch längst angekommen.« Mindestens zum zehnten Mal blickte mein Vater auf die Anzeigentafel, dann auf seine Uhr und zurück auf den Ankunftsbereich.
    »Sie wird schon kommen, Duncan«, beruhigte Darian ihn abermals. »Möglicherweise hängt sie beim Zoll fest.«
    »Kannst du nicht mal nachsehen, Darian?« »Daddy!« Ich sah ihn erbost an. »Ernestine ist kein Kind, das man überwachen muss. Da sie laut Flugauskunft in der Maschine war, muss sie auch irgendwann aussteigen. Und der einzige Weg zur Einreise nach New York führt genau hier entlang. Durch diese beiden Glastüren.«
    »Aber da ist sie nicht, oder kannst du sie sehen?«
    »Oh bitte, Dad!« Genervt stampfte ich mit dem Fuß auf. Er führte sich auf wie ein Kind, das fieberhaft auf den Weihnachtsmann wartete und Angst hatte, vergessen zu werden.
    Ich hörte Darian leise glucksen und warf ihm einen scheelen Blick zu. Ganz so verkehrt lag ich mit meinem Vergleich wohl nicht. Er grinste eine Spur breiter.
    »Du solltest mit den Blumen etwas sanfter umgehen, Duncan, sonst zerdrückst du sie vollkommen«, raunte Darian ihm zu und erntete einen verschreckten Blick.
    Wieder schwangen die Glastüren auf, und mehrere Personen traten hindurch, die von ihren Angehörigen freudig in Empfang genommen wurden. Von Ernestine fehlte weiterhin jede Spur. Allmählich wurde auch ich nervös. Dad steckte an.
    Um mich abzulenken, schmiegte ich mich in Darians Arme und lächelte zu ihm hinauf. »Danke übrigens für den Aufschub.«
    Er küsste mich sanft und klopfte dabei auf die Tasche seiner hellbraunen Wildlederjacke. In ihr machte sich die Heiratserlaubnis knisternd bemerkbar, für die wir auf dem Weg hierher einen kleinen Umweg unternommen hatten. »Was ist eine Woche gegen die Ewigkeit, Faye?«
    »Apropos Ewigkeit, Schwiegersohn in spe. Kannst du nicht vielleicht doch einmal nachsehen, wo sie bleibt?«
    »Ich könnte schon, Schwiegerpapa

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