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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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führen.
    Das alte Mädchen war plemplem. Wie lange konnte er noch durchhalten? Wie viel Drecksarbeit konnte er noch anordnen?
    Rassenwahn führt zu Rassenhass. Dr. King hatte einen Traum. Mr. Hoover einen Comic-Heft-Affen.
    Hass-Karikaturen und Hass-Sonette. »Dies kleine Schweinchen ging zu Markte. Dies kleine Schweinchen blieb zuhaus. Dies kleine Schweinchen bestieg 'nen Panther, und der macht ihm den Garaus.«
    Dwight fuhr von Druckerei zu Druckerei. Er arbeitete eine Telefonbuchliste ab. Den Scheiß hatte ein Profi gedruckt. Das war Druckerei-Qualität.
    Es regnete. Er hatte sechzehn Druckereien abgeklappert. Er hatte seinen Hass-Schwachsinn vorgelegt und massenweise Launen verdorben. Seine Dienstmarke und die allgemeine Gereiztheit brachten die Leute immer wieder zum Ausrasten. Dümmliche Ladenschwengel zeigten ihm das Friedenszeichen.
    Mr. Hoover stand auf das Friedenszeichen. Für ihn war es »der Fußabdruck des amerikanischen Angsthasen«.
    Dwight fuhr nach Nordosten. Er war seit fünf Stunden unterwegs. Die Southside und die Miracle Mile waren abgehakt. Nun war Hollywood dran.
    Er ging in eine Druckerei an der Fountain Street und eine Druckerei an der Cahuenga. Zwischendurch ließ er sein Polizeiradio laufen. Auf der LAPD-Frequenz war was los. Ein Stoppt-den-Krieg-Marsch in der Innenstadt. Ein Obstpflücker-Marsch in Boyle Heights. Jede Menge Untaten im Süden.
    Er bekam »Nein« und »Nein, Sir«. Er fuhr nach Osten. Er fand eine Druckerei an der Vine und eine Druckerei an der Wilton. Ein pickliger Jugendlicher grunzte vergnügt, als er den Hass-Schwachsinn sah. Ein Hippie-Mädchen machte »Om«.
    Er fand eine Druckerei an der Vermont. Er schnupperte Marihuana und Weihrauchstäbchen. Das Mädchen und der Junge hinter dem Tresen schwankten und grinsten doof. Sie sahen ihn und errieten seinen Beruf. Sie reichten einander einen Joint. Der Junge aß den Stummel.
    Dwight legte seinen Hass-Sammler vor. »Na und?«, sagte der Junge. »Ist doch nicht verboten.« Das Mädchen kicherte.
    Sie sahen sich den Scheiß an. Dwight breitete ihn aus, damit sie alles besser betrachten konnten. Das Mädchen konzentrierte sich auf einen gutbestückten Muskelmann. »Wir sind ein freies Land«, sagte der Junge.
    »Habt ihr das gedruckt?«
    Das Mädchen kicherte. »Na ja, gewissermaßen.«
    »Wer hat das hergebracht? Wie sahen sie aus? Wer hat das abgeholt? Wie haben die bezahlt und/oder wohin wurde das versandt?«
    »Das ist Zensur«, sagte das Mädchen. »Wir sind ein freies Land«, sagte der Junge.
    Dwight ging zur Tür, zog den Riegel vor und ging zum Tresen zurück. Das Mädchen kaute auf seiner Lippe. Dwight öffnete und streckte die Hände.
    Der Junge knickte ein. »Ein Barverkauf, Auslieferung an eine Wohnung in Eagle Rock. Eine Frau, so eine starke, wissen Sie, so eine mit Haaren auf den Zähnen, mit der man sich besser nicht anlegt.«
    Dwight lächelte. »Anfang vierzig, dunkel, graue Strähnen im Haar, Brille. Messernarbe auf einem Arm.«
    Die Jugendlichen starrten ihn offenen Mundes an. »Den Namen«, sagte Dwight. »Joan«, sagte das Mädchen.
    Die Nachbarschaft war hügelig und ziemlich günstig. Mit ein paar schönen Aussichten und Freeways. Weiße Rechtsextreme und lateinamerikanische Bohnenfresser lebten einträchtig nebeneinander. WALLACE FOR PRESIDENT auf Stoßstangen und tiefgelegten Taco-Schlitten.
    Die Adresse war ein Bungalow-Hof mit fleckigem Anstrich. Jemand hatte den weißen Stuck für einen Batikeffekt missbraucht. Acht Wohnungen mit Briefkastenschlitzen in der Tür. Um 15:00 war alles totenstill.
    Dwight drückte die Türklingel. Schrill genug, um Tote zu wecken. Er legte das Ohr an den Türspalt und hörte die tote Luft im Raum. Er wartete dreißig Sekunden. Dann zwängte er sein kleines Taschenblech in die Türspalte beim Schloss. Die Tür ging ohne weiteres auf.
    Zu einfach, das sah Joan nicht ähnlich.
    Er ging rein und hängte die Kette vor. Er knipste das Deckenlicht an und fand sich gleich in der Wohnung zurecht. Ein Wohnschlafzimmer, eine Küchen-Bade-Einheit. Ein aufklappbares Schrankbett.
    Ein Rastplatz für zwischendurch - keine konspirative Wohnung. Ein kurzzeitiger Unterschlupf - für einen Flüchtling in Not.
    Dwight sah sich um. Er wusste, dass er in der Küche Konserven finden würde. Billige Badezimmerartikel im Klo. Kleider, in denen er sie nie gesehen hatte. Den Kleiderschrank bewahrte er sich für zuletzt auf.
    Ausgebleichte Jeans, Stiefel, Sommerkleider, um ihre nackten Arme zur

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