Blut soll fließen
gleicht, dem ich am 24.04.64 begegnet bin. Mir ist, als würde ich in einen glückhaften Traumzustand eintreten. Was hat all das zu bedeuten?
DOKUMENTENEINSCHUB : 11.02.69. Wörtliches FBI-Telefontran-skript. Bezeichnung: »Aufgenommen auf Anweisung des Dire kt ors.«/»Vertraulichkeitsstufe 1A: Darf nur vom Direktor eingesehen werden.« Am Apparat: Direktor Hoover, Special Agent Dwight C. Holly.
JEH: Guten Morgen, Dwight. DH: Guten Morgen, Sir.
JEH: Wayne Tedrow und die finstere Negerin Mary Beth Hazzard. Ich bin es dem Anlass schuldig, meinem Entsetzen und meinem Vergnügen Ausdruck zu verleihen. DH: Jawohl, Sir.
JEH: Schuld nimmt vielfältige Formen an. Mrs. Hazzard ist eine wohlgestaltete Negerin in der Art von Lena Home. Sie neigt zweifellos zu Phrasen wie »alle Macht dem Volke« und hat einen Hang zur Musik von Archie Bell and the Drells. DH: Jawohl, Sir.
JEH: Heute Morgen erscheinen Sie bewusst begriffsstutzig, Dwight. Wie damals, als ich 1919 Emma Goldman deportierte. DH: Jawohl, Sir.
JEH: Sirhan Sirhan steht vor Gericht und die formellen Verhandlungen gegen James Earl Ray sollen im April beginnen. Ist das FBI Ihrer Meinung diesbezüglich gedeckt? DH: Jawohl, Sir.
JEH: Und der Mord an Dr. Fred Hiltz?
DH: Auch da, Sir. Wir sind gedeckt. Jack Leahy hat den Fall begraben.
JEH: Jack Leahy erscheint mir als der Paradelinke eines antikommunistischen Untersuchungsausschusses, als der Oliver Hardy zu meinem Stan Laurel. Ein Verräter und witzloser Nachtklub-Komiker, der sich über meinen Hang zu Antiquitäten mokiert hat.
DH: Jawohl, Sir. Jack hat noch keiner wirklich verstanden. JEH: Er war '23 Ihr Partner. Sie haben im Milwaukee-Büro mit ihm zusammengearbeitet. DH: Jawohl, Sir. Ich erinnere mich.
JEH: Ich bin entsetzt wegen all der Hass-Karikaturen, die in South Los Angeles im Verkehr sind. Ich möchte, dass Sie umgehend deren Ursprung ermitteln und mir Kopien sämtlicher Schmutzbilder zukommen lassen. DH: Ich werde mich darum kümmern, Sir. JEH: Wayne Tedrowals Marshall Bowens Zwischenträger. Stehen Sie nach wie vor zu Ihrer Entscheidung? DH: Unbedingt, Sir.
JEH: Wieso, das möchte ich gerne wissen? Weil die dunkle Witwe des Predigers, den er tötete, dem jungen Wayne einen Überschuss an Soul geschenkt hat? DH: Jawohl, Sir. Teilweise.
JEH: Und unsere kongolesischen Schutzbefohlenen in der BTA
und der MMLF? Werden sie unseren Vorgaben entsprechen und früher oder später Heroin vertreiben?
DH: Ich denke, sie werden, Sir.
JEH: Und die kleine Tochter von Informantin 4361?
DH: Lebendig und gesund, Sir.
JEH: Und Ihre neue Informantin respektive Geliebte?
DH: Ich denke oft an sie, Sir.
JEH: Wie ich an Sie, Dwight.
DH: Danke, Sir.
JEH: Guten Tag, Dwight.
DH: Guten Tag, Sir.
DOKUMENTENEINSCHUB : Mitteilung im versiegelten Beutel. An: Wcryne Tedrow. Von: Oberst Ivar S. Smith, United States Marine Corps a. D. Präsident: ISS Security Limited AG, Santo Domingo. Bezeichnung: »Beutel persönlich übergeben«/»Nach Lektüre vernichten.«
Sehr geehrter Mr. Tedrow,
mit vorliegendem Schreiben beziehe ich mich auf die jüngste Reise Ihres Kollegen Jean-Philippe Mesplede in die DOM, wobei er nach geeigneten Kasino-Standorten suchte und die Möglichkeit zur Errichtung besagter Hotel-Kasinos in diesem Land erkundete. Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Präsident Joaquin Balaguer sehr daran gelegen ist, Ihre Unternehmungen hier anzusiedeln, und beträchtliche Mittel zur Verfügung stellen möchte, um Sie von einer Ansiedlung zu überzeugen. Ein kurzer geschichtlicher Abriss wird Ihnen eine Vorstellung der DOM und unserer Inselnachbarin Haiti geben und Ihnen nachdrücklich aufzeigen, dass dies ein sicherer Ort für amerikanische Touristen und für Ihre Aufseher und deren Hotel-Kasino-Personal ist.
Die DOM umfasst zwei Drittel der Insel Hispaniola, wobei das von Kolumbus 1492 entdeckte Santo Domingo als älteste Stadt der westlichen Hemisphäre gilt. Zahlreiche Putsche, an denen sich Spanien, Frankreich und Holland beteiligten, haben zur Ablösung der DOM von Spanien geführt, zahlreiche Kämpfe zwischen eingeborenen Negern und den Franzosen die Unabhängigkeit von Haiti gesichert. Die Beziehungen zwischen der DOM und Haiti blieben bis heute gespannt. Während Haiti in einem Zustand der äußersten Armut lebt, hat sich die DOM zu einem Musterbeispiel für eine sichere und gesunde, US-freundliche und antikommunistische Republik entwickelt. Die Grenze zu Haiti wird von den dominikanischen
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