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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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durchgehen und durchdenken.
    Crutch flanierte. Er kürzte den Weg übers Polo-Feld ab. Er betrachtete ausgiebig die Frauen beim Sattelplatz. Er gelangte auf die Calle Bolívar und bog in die Malecón ein.
    Keine Polente, kein Ameisenhaufen. Das Sirenengeheul war so was wie eine Entwarnung gewesen.
    Er hatte nach wie vor Kopfweh. Der Schmerz kam immer wieder und setzte ihm zu. Er hörte hinter sich einen Wagen, der im Leerlauf stehenblieb. Er hörte Tritte auf dem Straßenpflaster. Er sah Schatten vor sich auftauchen.
    Massenkarambolage:
    Zwei Kerle hinter ihm, zwei Kerle vor ihm. Mit Halstüchern vor dem Gesicht, von denen eins abrutscht: Felipe Gómez-Sloan.
    Sie schnappten ihn. Er schlug um sich. Ein ausgestreckter Arm am Hals warf ihn nach hinten, ein Handkantenhieb traf ihn in den Nacken, jemand pappte ihm Klebeband auf den Mund. Er bekam einen Arm frei und riss Canestels Maske weg. Die Straße kippte weg, er sah den Himmel, er sah Tiger-Schlitten.
    Sie schmissen ihn in den Kofferraum und schlugen den Deckel zu. Er riss das Band ab. Er trat gegen das Schloss und bekam kaum Luft. Der Tiger-Schlitten preschte los. Er hörte, wie etwas auf den Hintersitz schlug. Die Kofferraumabdeckung zerriss und ließ Luft und Licht durch. Ein Messer stach rein und stocherte ins Leere.
    Noch mehr Licht. Eine Hand. Franzmännchens Pitbull-Tätowierungen.
    Franzmännchen brüllte. Eine Wort-Bouillabaisse. Cochon, pédé, putain Rouge. »L'herotne« en français, »Schwanzlutscher« auf Englisch.
    Die Klinge stach ständig zu. Crutch rutschte weg und trat zu. Er traf Franzmännchens Hand. Die Klinge zerschnitt seinen Tennisschuh. Er krümmte sich und zog die Füße zurück.
    Rauch füllte den Kofferraum - fünf paffende Ärsche. Crutch sah Franzmännchens Augen durchs Loch im Kofferraum.
    » Das waren keine Vierzehn-Sechser. Das war Dwight Holly. Es gab eine Sicherheitskamera in der Hotel-Lobby. Die Kamera war mit einer Zeituhr ausgestattet. Das kann kein anderer gewesen sein. «
    Die Kubaner fauchten wie Tiger. Saldivar blies Rauch in den Kofferraum. Crutch musste würgen und trat ihm ins Gesicht.
    Franzmännchen lachte. Crutch drückte sich gegen das Kofferraumschloss. Er wurde mit Zigaretten eingedeckt. Er drückte die glühenden Kippen aus.
    Er betete. Das Kopfweh saß hinter den Augen und versah alles mit einem weißen Rand. »Die Anschläge haben Sam und Carlos sehr verärgert«, sagte Franzmännchen. »Sam und Carlos wissen nicht, was du damit zu tun hast, wobei ich ihnen gesagt habe, dass du möglicherweise eine Schwäche für Kommunisten hast. Ich zweifle, dass Präsident Balaguer noch einmal Aufbau und potentielle Sabotage riskiert. Sam und Carlos meinen, dass du deine antikommunistischen Referenzen aufbessern solltest.«
    Tiger-Schlitten düste weiter. Es fühlte sich an wie die Autopista bei Vollgas. Crutch betete. Er klapperte die Psalmen ab und das Gloria Patria. Ihm hämmerte der Kopf. Ihm brannten die Augen. Er sah Jesus und Martin Luther in Wittenberg. Rauch füllte den Kofferraum. Dann kamen die Kippen. Tiger-Fauchen, Tiger-Knur-ren, höhnische Grimassen im Loch.
    Pariguayo, pariguayo, pariguayo.
    Crutch kotzte und schnappte nach Luft. Schlaglöcher ließen den Tiger-Schlitten ausscheren. Crutch drückte sein Gesicht ans Kofferraum-Loch und holte tief Luft. Gömez-Sloan stieß mit der Zigarette nach seiner Nase.
    Er schrie auf und rollte vom Loch weg. Er hörte pariguayo, pariguayo, pariguayo. Der Tiger-Schlitten bremste und schwankte. Die Türen schlugen zu. Der Kofferraum ging auf und ließ Ich-seh-Jesus-Licht rein. Hände packten ihn und stellten ihn aufrecht.
    Ein elender Ort. Eine Müllkippe mit sechs Baracken.
    Papiermüll und Kompost. Fünfzig Tonnen zermahlenes irgendwas. Knochen, die aus einem Aschenberg ragen. Inmitten wackelt was - Alligatorenschweife peitschen rein und raus.
    Pariguayo, pariguayo, pariguayo.
    Die Sonne brannte ihm das Kopfweh aus den Augen. Die Hände packten und führten ihn. Irgendwer schnallte ihm ein großes schweres Ding auf den Rücken. Das Ding hatte einen Schlauch, eine Düse und einen Auslöser. Irgendwer drückte ihm irgendwas mit einer Tülle in die Hand.
    Pariguayo, pariguayo, pariguayo.
    In L. A. oder in der DOM. Auf der Boyle-Heights-Müllkippe oder im Wattssumpfland oder im Zusammenhang mit dem 14.6. Die Sonne brachte die Tülle in seinen Händen zum Schmelzen. Weitere Hände schubsten ihn zu einer offen stehenden Barackentür. Zwei Dutzend gefesselte Menschen mit

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