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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Klebeband über dem Mund.
    Schwarze Menschen. Männer, Frauen und Kinder - bis auf die Knochen abgemagert und zappelnd. Eitrige Wunden. Gelbe Augen, die hin und her zuckten und glasig waren.
    Das Ding mit der Mündung roch nach Benzin. Die gelben Augen sprachen zu ihm. Es war in L.A. oder Haiti. Die Leute waren Schwarzenstadt-Gesocks oder Voodoo-Fürsten.
    Hände hielten ihn aufrecht. Hände drückten seine Hände über dem Mündungs-Ding zusammen. Für einen kurzen Augenblick schoben sich Wolken vor die Sonne.
    Er machte einen Schritt nach vorn und wandte sich um. Er sah sie alle fünf und bekam zum ersten Mal ihre Namen richtig auf die Reihe. Die Sonne strahlte wieder hell und zwinkerte ihm zu. Er drückte den Abzug durch.
    Die Flamme schoss hervor und ins Weite. Sie schrien und zuckten im Feuer spastisch mit den Gliedern.
    Die Munition in ihren Patronengürteln explodierte. Körperteile barsten.
    DOKUMENTENEINSCHUB : 30.03.70. Auszug aus dem Tagebuch von Marshall E. Bowen.
    Los Angeles, 30.03.70
    »Schwarz-militantes-Gipfeltreffen«: welch ein Begriff.
    Ich sollte schlichten. Leander James Jackson die BTA vertreten und Joseph Tidwell McCarver und Claude Cantrell Torrance die MMLE Das feierliche Ereignis war als Nachmittagsgrillfest in Joe McCarvers Haus geplant. Mit Rippchen, Hühnchen, Bohnen, Schnaps, Marihuana und Süßkartoffel-Torte. Joes Hinterhof würde festlich dekoriert werden. Die vierjährige Tochter und der sechsjährige Sohn für Abwechslung sorgen und, möglicherweise, die übermäßige Abnutzung des Begriffs Moföer/uc£erverhindern.
    Ich verwaltete den Stoff. Ich sollte den Anteil der BTA und MMLF und den endgültigen Schlüssel zur Profitaufteilung aushandeln. Und, im Sinne einer grundsätzlichen Richtungsänderung, von einem Gefolgsmann von Mr. Holly zu einem Gefolgsmann Scottys werden.
    Der Plan war bei einem Bowen-Bennett-Gipf eltreff en in Tommy Tücker's Playroom ausgeheckt worden. Wir waren zur Einsicht gelangt, dass Gefahr im Verzuge lag. Nun stand der Moment an, wo man das Heroin verteilen wollte; wo die BTA- und MMLF-Nar-ren das Haus mit Riesenmengen in Händen verlassen würden; wo Scotty den Überraschungszugriff durchführen konnte. Dabei würde ich meinen FBI-V-Mann-Status vorzeitig preisgeben und Mr. Holly wie Mr. Hoover hintergehen, aber darauf hoffen können, wieder beim LAPD anfangen zu dürfen. Wenn alles nach Plan ging, waren BTA und MMLF diskreditiert, konnte das FBI seine Anklagen erheben und ich wieder beim LAPD aufgenommen werden. Mr. Hoover und Mr. Holly würden zunächst außer sich vor Wut sein, da ich die Operation, mit Scottys Hilfe, einseitig beendet hatte. Der Ärger würde sich jedoch in Grenzen halten und schließlich beilegen. Daraufhin wollten Scotty und ich unsere Informationen über den Überfall ungestört miteinander abgleichen. Wir würden ein starkes Zwei-Mann-Team zur Jagd auf das Geld und die Smaragde bilden; OPERATION BOOOOSER BRUDER würde als Erfolg gelten. Ein wilder Teil meines jungen Lebens, mit all den zugehörigen Vorstellungswelten, würde unter einem ganz anderen Aspekt erscheinen.
    Ich fragte Scotty, wie er dazu gekommen war, mich auf meine Fixierung auf den Geldtransporter-Überfall anzusprechen. Scotty meinte, er habe seit Monaten Tipps über vorsichtige Anfragen von mir bekommen. Worauf er aus dem Gefühl heraus entschieden habe, mich zu überprüfen. Und fündig wurde: die alte Adresse an der 84th, Ecke Budlong, sei auf einem alten Führerschein erschienen.
    Joe McCarver besaß ein kleines Stuckhaus, etwas versetzt an der 68th, Ecke Slauson. Der Tag war warm. Der Hintergarten war mit bequemen Liegestühlen ausgestattet; die Kinder spritzten im Planschbecken. Scotty parkte zwei Blocks weiter in einem Zivilfahrzeug. Er hatte ein Polizeiradio mit Telefonempfang im Wagen, Alles, was ich brauchte, waren gerade mal vier Sekunden an Joes Schlafzimmertelefon.
    »Das wird m otherfuuuuucker-mäßig super«, sagte Claude Tor-rance, als wir uns setzten, Das Rauschgift stand wie ein Altarstück mitten auf einem langen Tapetentisch. Die Spannungen zwischen den Gruppen mussten gelöst werden, bevor wir die Verhandlungen begannen, daher wurde 151er Rum und mit Aufputschmitteln versetztes Marihuana serviert. Die anderen drei Männer konsumierten eine ganze Flasche Rum und rauchten mehrere Joints. Joe machte sich übers Essen her; ich bereitete meine Eröffnung vor. Als Claude mich unvermittelt anging.
    »Hör mal, Bruder, und >Bruder< nenn ich dich mit 'nem

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