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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Ein loser Zahn flog raus. Scotty gab seinen Schopf frei. Thornton ließ den Kopf nach hinten sinken und verschluckte sich am eigenen Blut. Er schüttelte den Kopf - no, njet, njet.
    »Ich hatte einen Nachbarn«, sagte Marsh. »Einen älteren schwarzen Arzt. Er pflegte ein Mitglied der Räuberbande, das der Anführer der Bande für tot liegen gelassen hatte. Der Arzt erhielt zwanzigtausend Dollar in tintenbeflecktem Bargeld für seine Dienste. Er gab Ihnen das Geld und wies Sie an, dies vorsichtig der Allgemeinheit zukommen zu lassen. Das überlebende Mitglied erholte sich und ist seitdem nicht mehr gesehen worden. Wenn Sie sich dazu äußern würden?«
    Thornton machte große Augen. Er begann offensichtlich, intensiv nachzudenken. Scheiß-brillanter Marsh. Wenn du wüsstest, dachte Scotty.
    Der Hauptkassenschalter war heiß. Scotty war pitschnass. Marsh war pitschnass. Scotty sah ein Klimagerät an der Wand und schaltete es ein.
    Kalte Luft strömte in den Raum. Thornton sog sie ein. Marsh hieb ihm den Totschläger auf die Knie. Thornton schrie auf. Das Rasseln des Wandgeräts dämpfte den Klang.
    Marsh hob den Totschläger. Scotty schüttelte den Kopf. Thorn-ton kniff im blendenden Licht die Augen zusammen. Scotty stellte sich davor und bot Schatten. Marsh kauerte sich vor Thornton hin und kitzelte ihn mit dem Totschläger am Kinn.
    »Sergeant Bennett und ich sind der Überzeugung, dass es sich beim überlebenden Bandenmitglied um einen jungen Chemiker namens Reginald Hazzard handeln muss. Ich habe eine Theorie, von der ich Sergeant Bennett noch nichts erzählt habe. Ich meine, dass der junge Hazzard vielleicht eine Möglichkeit gefunden hat, die Tintenspuren teilweise oder ganz zu entfernen, und dass vielleicht Sie - als geübter Geldwäscher - beauftragt wurden, das ganze Geld zu waschen. Wenn Sie sich diesbezüglich äußern würden?«
    Thornton riss die Augen ganz weiiiiiiit auf. Beim Wahrheitsserum - das stand fest. Marsh, du genialer Schwanzlutscher. Der Anführer hatte den Weißwäscher unabhängig vom Arzt angesprochen.
    Thornton machte in die Hosen - flüssig und fest. Der tuntige Marsh stand auf und verzog angewidert das Gesicht: Igitt.
    Scotty zwinkerte. Das Wandgerät blies Eiskristalle in den Raum. Eine Küchenschabe zuckelte durch den Blutfleck.
    »Reginald Hazzard«, sagte Marsh.
    Thornton schluchzte und spuckte Blut.
    »Wer schickt Smaragde an schwarze Menschen in Not?«
    Thornton rollte aus dem Lampenlicht. Marsh trat ihm in den Rücken. Scotty schüttelte den Kopf. Marsh bedeutete, Was nun? Scotty holte seine Stiftlampe aus der Tasche und stellte den Strahl weit.
    Marsh zog eine Rolle Isolierband raus und klebte Thornton den Mund zu. Scotty schloss ihm das rechte Handgelenk mit einer Handschelle an ein Wandrohr an. Sie verständigten sich telepathisch: Suchen wir den Laden ab.
    Sie arbeiteten mit zwei Stiftlampen und Thorntons Hauptschlüsseln. Sie suchten, gruben, wühlten, warfen um und stellten hochkant. Sie suchten den Laden dreimal ab.
    Sie öffneten jeden Büroschrank und jedes Geldfach.
    Sie untersuchten jeden Schrank. Sie suchten jedes Regal ab. Sie hoben jeden Teppich hoch. Sie schlitzten jedes Sitzpolster auf. Sie sahen sich jeden Schrank an. Sie zerbrachen jede Beleuchtung.
    Sie suchten jede Oberfläche, jede Abstellmöglichkeit und jedes Versteck nach Tresorraum-Kombinationen ab.
    Sie taten das ein-, zwei-, dreimal. Sie durchsuchten den ganzen dreckigen Dreck penibel von Hand.
    »Da ist nichts«, sagte Marsh.
    »Doch, da ist was«, sagte Scotty.
    »Mann, der ist nicht blöd. Er hat ein Versteck in seinem Haus oder eine andere Geheimablage.«
    Scotty schüttelte den Kopf. »Thornton ist ein selbstgefälliger Mann. Er wäscht das Geld von hier aus. Er muss Daten haben, auf die er zurückgreifen kann. Er muss irgendwo einen Geheimtresor haben.«
    Marsh rannte zurück zu Thornton. Der einmal Herr Saubermann und der Weißwäscher vom Dienst gewesen war. Jetzt nur noch ein Klumpen Scheiße, Blut und Pisse.
    Marsh zog sich Quarzsandhandschuhe an. Dreihundertfünfzig Gramm pro Hand - mit Bleistreifen an der Handfläche und den Fingergliedern.
    »Raus mit der Sprache«, sagte Marsh. Marsh ballte die Fäuste. Marsh hieb Herrn Saubermann in den Rücken.
    Thornton schluchzte und rollte sich zusammen. Scotty rannte rüber und drängte Marsh ab.
    »Nein. Lass das. Ruhig, Bruder. Zuerst nehmen wir uns die Wände vor.«
    Marsh entspannte sich. Ja, Bruder - OK - ja, ja.
    Scotty ließ ihn los. Marsh fiel

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