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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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mit der Karibik zu tun. Ich glaube irgendwas mit haitianischem Import-Export.«
    Wiederholte Konvergenz. Arnie Moffett '68: »Meine Häuser sind Fick-Film-Sets.«
    »Sie haben Sal Mineo gekannt. Sie haben ihn gebeten, Tattoo mit ein paar Filmgrößen zusammenzubringen. Er hatte Ihnen bereits zuvor Bekanntschaften vermittelt. Sie wollten den Fluch zurücknehmen. Tattoo hatte gebüßt und sich aus dem Buch der Toten freigekauft. Sie -«
    Celia fasste ihn bei den Händen. Er war eifrig und verschwitzt. Er ließ zu, dass sie ihn beruhigte.
    »Sal hat das damals als >Fantasia< bezeichnet, und das sage ich heute auch. Tattoo war wild. Ich war wild. Wir waren wild, wie Sie jetzt wild sind. Tattoo hatte sich mit den Leuten vom 14. Juni versöhnt und sich immer wieder für Joan eingesetzt. Joan hat mir gesagt, >Süße, lass das. Du hilfst Tattoo mehr, wenn du die Finger von alldem lässt. <«
    Crutch zog seine Hände zurück. »Und das haben Sie getan? Und wollen mir nun sagen, dass das alles war?«
    Celia nickte. »Eines will ich einräumen. Tattoo verschwand, und ich hatte das bestimmte Gefühl, dass man sie in dem Sommer umgebracht hat. Und dieses Gefühl habe ich, was immer das wert sein mag, immer noch. Ich hatte diese Empfindung bereits letztes Jahr und habe mit einem Freund darüber gesprochen, und -«
    »Leander James Jackson, der -«
    »Der jetzt selber tot ist. Er hat wegen Tattoo rumgefragt. Er hat mit dem Immobilien-Hai gesprochen und nichts rausgekriegt.«
    Crutch massierte sich die Beine. Seine Glieder wurden taub. Sein Hirn spulte auf Anfang, spielte ab, spulte zurück und spielte wieder ab.
    »Und Sie sagen, dass das alles war?« »Ja.«
    »Sie sagen, Sie können sich nicht mehr an die Männer erinnern, mit denen Sie Tattoo zusammengebracht haben?« »Nein.«
    »Sie sagen, Sie wissen nicht, wer bei der Vorführung dabei war?«
    »Nein. Ich habe eine Kopie des Films, aber Leander und ich haben die anderen Schauspieler nie identifiziert.«
    »Sie sagen, dass Jackson Arnie Moffett wegen der Vorführungen zur Rede gestellt hat, nicht weiterkam, und dass Sie dann alles einfach laufen ließen?«
    Celia berührte seinen Arm. »Sie sind einfallsreich und hartnäckig, oder Sie hätten mich nie gefunden. Wenn Ihnen so viel daran liegt, Joan zuliebe etwas zu tun, gibt es bessere Möglichkeiten, der Guten Sache zu dienen.«
    Neu-Einfadeln, Neu-Schnellvorlauf, Stopp/Start, Quäken/Stocken/Stopp.
    »Wissen Sie, wo Reginald Hazzard ist?«
    »Ja. Er wohnt anderthalb Kilometer von hier.«
    Crutch lachte. »Einfach so?«
    Sie nahm eine Serviette und wischte ihm das Gesicht trocken. Schweiß tropfte ihm in die Augen. »Ich bringe Sie zu Joan zurück.«
    »Nein, das tun Sie nicht. Ich werde ihr eine Nachricht schreiben.«
    Die Filmbüchse war schwer. Der Umschlag versiegelt. C. R./J. K. in Druckbuchstaben auf die Rückseite geschrieben.
    Er beschloss, zu Fuß zu gehen und alles zu überdenken. Er kam nicht weiter. Er fühlte sich weniger aus als in eine neue Bahn geworfen. Er hatte einen neuen Hinwies auf Arnie Moffett bekommen. Er hatte immer noch die Idee.
    Er rief Ivar Smith von Celia aus an. Sie machten Reisepläne. Mit einem Tonton-Chauffeur nach Santo Domingo. Von dort nach L.A. Den Anruf nach Vegas bleiben lassen und beten, dass alles klappt.
    Er hatte sich die Finger am Papier geschnitten. Beim Aktenlesen kam so was manchmal vor. Sie juckten. Er hatte gerade wieder Schmerzsignale von seinem Hirn erhalten.
    Meeresluft und Feuchtigkeit. Gewürze in der Luft. Schwarze, die französisch sprechen.
    Er warf Celias Pass in eine Mülltonne. Er schnappte sich eine Banane von einem Fruchtstand und verschlang sie. Einige Jugendliche hatten ein Transistorradio laufen. Erinnerungen stiegen auf: an Archie Bell and the Drells mit »The Tighten-Up«.
    Wir sind bei Reggie. In karibischem Signal-Grün gehalten.
    Die Tür stand offen. Ein notdürftig zusammengeflicktes Insektengitter. Crutch fasste durch ein Loch und hakte die Tür auf.
    Ein Labor und ein Aktenhort. Reihen von Flaschen und aufein-andergestapelte Akten. Chemische Texte, Bechergläser, Brenner und Töpfe. Ein paar beeindruckende Molekular-Diagramme.
    Die Finger juckten. Er suchte die Regale ab und folgte seinem Gefühl. Da steht Ocimum basilicum. Klar, warum nicht?
    Er tauchte die Finger seiner linken Hand in die Flasche. Sie juckten erneut und hörten auf zu schmerzen. Er zog sie raus. Die Schnitte verschwanden, während die Haut zusammenwuchs.
    »Glauben Sie an haitianische

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