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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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angeschlossen und Wayne und Mesplede reingelegt. Relyea hatte sich dem Memphis-Team angeschlossen und Dr. King erledigt. Fuentes und Arredondo hatten sich gegen Wayne und Mesplede gestellt. Und waren letzten Frühling abgetaucht.
    Santo seufzte. »Eine gute Wahl, das geb ich zu.«
    Sam seufzte. »Ich weiß, dass er Spanisch kann. > Vergangenes vergangen sein lassen    Santo trank Drambuie. »Er wird die Burschen umnieten wollen.«
    »Du bist dran, Wayne«, sagte Carlos.
    Wayne fuhr durch Klein-H avanna. Eine heiße, Insekten-geschwängerte Nacht. Insektensch wärme, Insektenbeschuss. Insekten, größer als Rodan und Godzilla. Insekten, die auf seine Windschutzscheibe knallten. Seine Scheibenwischer zermanschten sie zu Insektensaft. Klein-Havanna war HEISS.
    Er fuhr rum. Er beobachtete die Bürgersteige. Bodegas, Fruchtstände, Schabeeis-Verkäufer. Flugblätter. Von Zettel-beladenen Tunichtguten in Kill-Fidel-T-Shirts angeboten. Politische Büros: Alpha 66, Venceremos, das Bataillon des 17. April. Er bog von der Flagler ab und schaute sich Häuserreihen an. Er schaute alle paar Sekunden in den Rückspiegel. Ja - wieder der blaue Sedan, der gerade zwei Wagen überholt hatte.
    Er ging aufs Gas, bog viermal unsinnig ab und fand einen Parkplatz auf der Flagler. Kein blauer Sedan, OK.
    Wayne ging spazieren. Sein Anzug machte umgehend schlapp. Passanten versetzten ihm Püffe. Man betrachtete ihn misstrauisch - du nix Cubano, du weiß. Der Himmel explodierte. Eine Lichtershow, die sich sehen lassen konnte. Wayne schnallte gleich: Parteitags-Feuerwerk.
    Die Leute standen und schauten. Väter hielten ihre Sprösslinge hoch. Eine Straßenprügelei erstarrte beim Zuschlagen.
    Wayne sah sich um. Ein Flugblatt-Verteiler winkte mit einer kleinen Flagge. Wayne blickte durchs Fenster einer Coffee-Bar und erkannte Jean-Philippe Mespléde.
    Der ihn gleich bemerkt hatte. Mespléde stand auf und verbeugte sich. La grenouille sauvage - babillée tout en noir. Schwarzes Hemd, schwarze Jacke, schwarze Hose - le plus grand noir.
    Wayne ging rein. Jean-Philippe umarmte ihn. Wayne konnte unter der schwarzen Kleidung mindestens drei Schusswaffen spüren.
    Sie setzten sich. Mesplede hatte seinen Pernod-Krug zur Hälfte geleert. Der Kellner brachte ein frisches Glas. »Cd va, Wayne?« » Ca va bien, Jean-Philippe.« »Was treibt dich nach Miami?« »Politik.«
    »Par example, s'il te platt?«
    »Zum Beispiel war ich auf der Suche nach dir.«
    Mesplede ballte die Fäuste. Die tätowierten Pitbulls bleckten die Zähne und bekamen einen Steifen. Er war ein französischer Ex- Para. Seit dem Algerien-Krieg und Dien Bien Phu dabei. Der überall Heroin vertrieb.
    Sie wechselten ins Französische. Sie tranken Pernod. Das Feuerwerk ließ die Fenster erstrahlen. Sie gingen Vietnam und ihre Militäroperationen durch. Mesplede schimpfte auf Carlos, le pe-tit cochon. Wayne plauderte über eigenartige Bettgenossen. Vergangenes vergangen sein lassen. Bei Carlos gab's für sie beide zu tun. Das wolle er ihm sagen.
    Eh bien, Wayne. OK.
    Wayne beschrieb den Kasino-Plan und erläuterte die geographischen Möglichkeiten. Mesplede plauderte über die geopolitischen Gegebenheiten von Panama, Nicaragua und der DOM. Handel und Landwirtschaft. Die jeweiligen Despoten duldeten keinen Widerspruch und keine roten Aufstände. Wayne trank Pernod und geriet in einen liqueur-seligen Sprachenrausch. Mesplede schwadronierte über Kuba. Er war ein treuer Anhänger von La Causa geblieben. LBJ, Nixon, Humphrey - einer ein größeres Castro-coc o« als der andere. Die Wahl war merde. Die gleiche Hände-weg-von-Kuba-Politik wie zuvor. Sie stritten sich, un peu. Mesplede wusste, dass Wayne La Causa nervte. Wayne hasste Drogenhandel. Sein Vietnam-Abenteuer hatte ihm die Freude daran gründlich verdorben. Eigenartige Bettgenossen - oui, oui.
    Dann ging's um Ja oder Nein. Mesplede sagte vielleicht. Er habe vorher dringend was zu erledigen. Wayne hob drei Finger. Mesplede nickte. Wayne sagte, er habe mit Carlos darüber gesprochen. Jetzt bin ich dran. Zwei der drei darfst du umbringen.
    Das Feuerwerk ging mit einem prächtigen Wumms - high noon um Mitternacht - zu Ende. Das Licht im Fenster erlosch. Mesplede wechselte ins Englische.
    »Wer darf leben?«
    »Bob Relyea.«
    »Ich weiß, warum, aber bitte erklär dich genauer.« »Er war bei der großen Geschichte im April dabei. Er steht einigen mir

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