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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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»Morgen früh.«
    »Morgen Abend also?« »Ja, passt bestens.«
    Sie setzten sich auf die Bühne und ließen die Beine baumeln. Sie waren groß. Ihre Füße berührten den Boden. Karen zog seine Zigaretten raus und zündete sich eine an.
    »Eine am Tag, gut?«
    »Ja, aber nur, wenn wir zusammen sind.«
    »Ich weiß nicht, wie weit ich dir trauen darf.«
    »Na schön. Gelegentlich, nach dem Frühstück.«
    Dwight berührte ihren Bauch. »Man sieht jetzt mehr.«
    Karen berührte sich. »Das ist Eleanora.«
    »Angenommen, es wird ein Junge?«
    »Dann heißt er wie Wie-heißt-er-doch oder Dwight.«
    »Und du bist sicher, dass es nicht von mir ist.«
    »Liebling, das war keine unbefleckte Empfängnis und du weit vom Medizinbecherchen entfernt.«
    Dwight zog die Beine hoch und streckte sich auf der Bühne aus. Er gähnte. Eine halbe Sekunde lang wurde ihm schwindlig.
    »Wie ist dein Schlaf?«, fragte Karen.
    »Beschissen.«
    »Schlechte Träume?«
    »Ja.«
    »Irgendwelche scheußliche Taten in FBI-Diensten, die du gestehen möchtest?« »Augenblicklich nicht.«
    Karen warf ihre Zigarette weg und streckte sich neben ihm aus. Er berührte ihr Haar. Er zählte die dunklen Flecke in ihren Augen.
    »Irgendwelche neuen?«
    »Nein.«
    »Die Augen von Menschen ändern sich, wenn sie älter werden. Das ist absolut normal, du solltest dir keine Gedanken deswegen machen.«
    »Ich mache mir nie Gedanken deswegen.« Karen berührte sein Haar. »Das war kein Vorwurf. Nur eine Anmerkung.«
    Dwight kam näher. Ihre Köpfe berührten sich. Er konnte Man-del-Shampoo riechen.
    »Finde mir den Informanten. Eine Frau. Ich werde sie und meinen V-Mann betreuen, und die beiden auseinanderhalten.«
    »Ich denke darüber nach.«
    »Da könntest du wirklich was Gutes tun. In keiner der beiden Gruppen gibt es verdeckte Ermittler, und das heißt, dass sie jede Menge Möglichkeiten haben, üblen Scheiß anzurichten.«
    Karen schmiegte sich an ihn. »Quidpro quo ? «
    »Klar.«
    »Nächste Woche gibt's hier eine Demo.«
    »Gegen den Krieg.«
    »Ja.«
    »Sag nichts. Du willst, dass ich die Fotoüberwachung abziehe.« »Würdest du das tun?« »Klar. Ich rufe Jack Leahy an.«
    Karen rollte sich auf den Rücken und streckte sich aus. Dwight berührte ihren Bauch. Er meinte spüren zu können, wie Eleanora zutrat.
    »Liebst du mich?«, fragte Dwight.
    »Ich werd's mir überlegen«, antwortete Karen.
    Sie saßen im Arbeitszimmer. Dwight hatte darauf bestanden. Das frei von Hasskunst war. Der Rest des Hasshauses nervte ihn.
    »Einhundert Riesen«, sagte Dr. Fred. »Das und ein kleiner Gefallen, und meine Listen stehen zu Ihrer Verfügung.« Dwight gähnte. »Und der Gefallen?«
    »Helfen Sie mir, die Frau zu finden. Sie hat mich um vierzehn Riesen erleichtert und ist verschwunden.«
    Dwight zuckte mit den Schultern. »Rufen Sie bei Clyde Duber an. Der erledigt das für Sie.«
    »Tut er bereits. Ein tapsiger Jugendlicher arbeitet für mich. Er ist zurzeit in Miami, nur weiß ich nicht, ob er was taugt. Na kommen Sie, Dwight. Das Geld und ein kleiner Gefallen.«
    Dwight schüttelte den Kopf. »Schlappe zehn und ein von mir beschlagnahmtes Pfund Kokain. Superstoff. Verschafft Ihnen das Hochgefühl Ihres Lebens, ehe es dasselbe beendet.«
    Das Telefon klingelte. Dr. Fred nahm ab, murmelte und horchte. Dwight hörte fiepende Geräusche. Das klang nach FBI-Anruf.
    Dr. Fred nickte. Dwight übernahm den Hörer. Die Fieptöne wichen einem Oklahoma-Akzent. »Dwight«, sagte die Stimme, »ich bin's, Buddy Fritsch. Hier ist die Kacke am Dampfen, und du wirst dringend gebraucht.«
    Er hüpfte über Pfützen zur McCarran. Er fuhr im Taxi zum LVPD. Buddy hatte sich in seinem Büro verbarrikadiert. Er war halb duhn. Er ging auf und ab. In einem Aschenbecher brannten drei Zigaretten. Dwight zog die Tür hinter sich zu und schloss ab. Buddy hörte mit dem Auf- und Abgehen auf und bemerkte ihn.
    »Der Staatsanwalt tritt mir auf die Füße. Er hat einen Fingerabdruck von Janice und mich am Schlafittchen. OK, er hat was von Geld gesagt, aber ich seh einfach keinen Ausweg, außer Wayne preiszugeben und -«
    Dwight packte ihn am Kragen. Dwight warf ihn aufs Pult und ließ einen Aktenschrank auf ihn fallen. Dwight riss die Klimaanlage von der Wand und schmiss sie ihm auf den Rücken. Dwight trat ihm dreimal in die Eier.
    »Du beschaffst mir einen Irren, der das mit Wayne Senior gesteht, und zwar sofort.«
    (Miami, 08.08.68 )
    Verwanzung:
    Die Drähte, die Zangen, die

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