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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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über Tricky Dick her und betrauerten Dr. King. Entschlossene Lateinamerikaner wollten CASTRO-RAUS-UND-ZWAR-SOFORT!
    Limousinen-Karawanen aus fünf bis zehn Fahrzeugen waren unterwegs. Dazwischen Festwagen mit Kindern und verkleideten Hunden. Aufgeblasene Elefanten baumelten an Fahrzeugantennen. Narren mit Megaphonen brüllten Unverständliches.
    Rote, weiße und blaue Ballone. Die Stadt war von Nixon-Plakaten überflutet. Dazwischen, ganz selten, ein anderer Kandidatenname. Zwölf Altersheimbewohner in Rollstühlen unterwegs - alte Tanten, denen die Hitze zusetzte.
    Zwölf Nixon-Nixen. Mit tanzenden Ballons und Rollstühlen. Vier alte Tanten mit Sauerstoffmasken. Vier alte Tanten mit Glimmstängeln.
    Janice lag im Sterben. Er sah, wie sie zwischen Lebenswillen und Todeswunsch schwankte. Er kochte ihr Stoff. Sie lebte für den IV-Tropf und kämpfte sich aus betäubender Besinnungslosigkeit ins Bewusstsein. Er kochte Stoff für Dracula. Er hatte drei weitere Begegnungen mit Drac und Farlan Brown. Farlan wurde zum Parteitag erwartet. Sie hatten ein Treffen arrangiert.
    Drac wollte Clark County, Nevada, besitzen. Die Jungs wollten ihm ihren Anteil zu Wucherpreisen verkaufen. Den Geldstrom füttern. Die Teamster-Pensionskassenbücher nach faulen Schuldnern durchsuchen. Deren Betriebe übernehmen. Dieselben ausplündern, verkaufen und den Geldstrom füttern. Castro hatte die Jungs aus Kuba rausgeschmissen. Einen neuen lateinamerikanischen Verkaufsschlager finden, sich dort festsetzen und ihn ausbauen.
    Weitere Plakate. Weitere Limo-Karawanen. Ein weiterer Rollstuhltrupp - diesmal verkrüppelte Vietnam-Veteranen.
    Wayne schaute weg und bog in eine Seitenstraße ein. Er hatte in Saigon Heroin gekocht. Er hatte gesehen, wie der Krieg Menschen zerstört hatte. Die Castro-feindliche Hetze schmeckte ihm nicht. Das Wochenende in Dallas hatte ihn misstrauisch gemacht.
    Dwight rief andauernd bei ihm an. Ein hartnäckiger Dwight Holly war eine ausgewachsene Scheiß-Nervensäge. Dass er dabei ständig auf älteren Bruder machte, belastete doppelt. Dwight zufolge war die Grapevine-Geschichte nach wie vor akut. Dwight zufolge wurden in Vegas nach wie vor böse Sprüche über Wayne Seniors Tod geklopft. Dwight forderte Einblick in Seniors Abonnenten-Listen. Was er Dwight hartnäckig verweigerte. Worauf Dwight weiter Druck machte.
    Wayne überquerte einen langen Fahrdamm und kam auf unge-pflasterte Straßen. Als ihm etwas auffiel -
    Ein Verfolger-Auto. Das sich vor- und zurückfallen ließ. Eine blaue Limousine, die näher kam und wieder Distanz gewann.
    Er bog dreimal rechts ab. Er wechselte die Spuren. Er kam auf eine zweispurige Fahrbahn, die dem anderen keine Deckung mehr bot. Die blaue Limousine fiel zurück, blieb dran, fiel zurück. Er konnte gelegentlich den Fahrer sehen: ein dicker, stiernackiger Kerl.
    Da, ein Seitenweg -
    Wayne fuhr scharf nach links. Der Verfolger bremste, geriet ins Rutschen und warf ein paar Mülltonnen um. Wayne kreuzte zwei weitere Seitenstraßen und hatte ihn abgeschüttelt.
    Eine Riesensause. Von Sam Giancana als »Nixon-Einkaufs-Fete« bezeichnet. Santo Trafficante hatte gelacht und ihn schweigen lassen. Carlos grillte auf der Terrasse ein Schwein. Jede Menge Speichellecker und Callgirls. Trottel mit Tröten. Parteitagsdelegierte mit italienischen Vornamen. Drei Bars und ein kilometerlanges Büffet.
    Wayne ging durch die Menge. Carlos' Absteige war größer als ein Footballstadion. Wayne ging von Zimmer zu Zimmer und verirrte sich zweimal. Eine Begegnung mit der eigenen Vergangenheit. Er sah einen Gauner, den er '61 wegen Betrügereien festgenommen hatte. Er sah einen schwulen Schauspieler, der ihm bei einer Klappen-Razzia ins Netz gegangen war. Er sah einen Trupp eingeflogener Vegas-Nutten.
    Sam G. tanzte mit einer Frau vorbei. Wayne hörte »Celia« und »hola« statt »Hallo«. Carlos tanzte vorbei und klopfte auf seine Armbanduhr. Wayne verstand »Gartenhaus« und »fünf Minuten«.
    Wayne ging weiter. Ein kleiner Tumult. Flammen vom Terrassengrill hatten ein paar Vorhänge in Brand gesetzt. Eine Hilfskraft löschte die Flammen mit einem Sodasiphon und bekam eine Runde Applaus.
    Ein Callgirl führte Wayne zum Gartenhaus. Carlos, Sam und Santo unterhielten sich bereits. Die Wände waren mit Furnierholz getäfelt. Ein Großfoto zeigte Carlos beim Golfen mit Papst Pius.
    Das Callgirl ging. Wayne setzte sich. »Hat er danke gesagt?«, fragte Sam.
    Wayne lächelte: »Das nicht, aber er hat Hubert

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