Blut soll fließen
Kunden abknallt.«
Wayne wurde rot. Santo und Sam lachten. Carlos wirbelte mit dem Golfschläger.
Wayne zeigte auf die Grafik. »Zwei weitere Unternehmen in South L. A., die unerlaubtes Glücksspiel betreiben, wovon wir mindestens 50 Prozent abzweigen können, wenn wir beide Läden übernehmen. Ein Nachtklub namens Sultan Sam's Sandbox. Und eine Lesbenbar namens Rae's Rugburn Room.«
Sam grunzte. Santo grunzte und sagte was mit »Nigger«. Carlos stieß ihn mit dem Golfschläger an. Santo hielt die Klappe.
Wayne nahm einen Stab und zeigte auf Details der Grafik. Ein Togen-Knilch brachte drei frische Kahlüas. Die Jungs schütteten sie runter. Carlos stieß den Togen-Knilch mit dem Golfschläger an. Der Togen-Knilch machte, dass er wegkam.
Der Schnapsgeruch ließ Wayne schwindelig werden. Sein Hemd war schweißnass.
»Black Cat Cab. Ebenfalls in South L. A. Tiger-Taksi hat uns in Miami und Vegas gute Dienste geleistet, und Pete B. die Filiale in Vegas letzten Sommer an Milt Chargin verkauft. Wir nutzen das Unternehmen für Cashflow, frisieren die Bücher und können darin kleinere Absahnbeträge waschen. Ich denke, dass ich Milt dazu bringen kann, nach L. A. zu kommen und den Laden zu übernehmen. Außerdem habe ich einen Freund beim FBI, der in der Gegend eine Cointelpro-OP durchführt, und Milt wird in unserem Auftrag auf Hinweise achten und an den FBI-Mann weiterreichen, womit wir Mr. Hoover auf unsere Seite bekommen.«
»Ich kenne deinen Freund«, sagte Sam.
Santo schüttel te sich. »Dwight >der Eintreiber< Holly.«
Carlos trank Kahlüa. »Ein Mann, der selber einen Ruf als Mohrenschlächter zu verteidigen hat.«
»Genau«, sagte Sam, »was aber noch lange nicht heißt, dass er in Waynes Liga mitspielen kann.«
Santo trank Kahlüa. »Bei Wayne spielt keiner mit.«
»Dwight ist ein Weißer«, sagte Carlos.
Sam trank Kahlüa. »Das gilt auch für Milt Chargin - für 'nen Scheiß-Hebräer.«
Carlos trank Kahlüa. »Milt ist ein Amateur-Komiker. Der tut sich mit den Kaffern zusammen und zieht seine Nummern ab.«
»Milt hat mir einen guten Witz erzählt«, sagte Sam. »>Wie heißt ein nackter Nigger auf 'ner Dschungelliane?<« Santo trank Kahlüa. »Sag schon, Dreckskerl.« »Filianenleiter«, sagte Sam. Santo brüllte vor Lachen.
Carlos wirbelte mit dem Golf schlagen »Was ist mit dir, Wayne? Findest du das nicht lustig?«
Morty Sidwell hatte ein Büro an der 2nd, Ecke Fremont. Er kümmerte sich um Kautionsangelegenheiten, Scheidungssachen und Vermisste. Das LVPD hielt ihn für koscher.
Wayne fuhr hin. Die Suche nach Reginald Hazzard nahm nun einen guten Teil seiner Zeit in Anspruch. Ein Polizistenkumpel hatte landesweit Leichenfunde überprüft. Negativ. Dito bei Arrest-Berichten. Dito für unbekannte männliche Neger-Täter, bis Ende '63.
Reginald war ein Büchernarr. Das hatte ihm Mary Beth gesagt. Wayne ging die Leihscheine aller Vegas-Bibliotheken durch. Wumtns - der Junge hatte im Herbst '63 neunundzwanzig Bücher ausgeliehen.
Komplizierte Chemietexte. Bücher über linke politische Theorien. Eigenartige Bücher über haitianische Voodoo-Kräuter.
Sidwells Büro befand sich über einem Oben-ohne-Schuppen. Wayne parkte hinter dem Haus und nahm die Außentreppe. Der Nachtklublärm war brutal. Das Verstärker-Brummen ließ die Wände erzittern, der Bass die Fußbodenbretter tanzen.
Morty lag rücklings auf dem Sofa. Das Büro war heiß. Morty hatte sich einen Waschlappen auf die Stirn gelegt. Morty erblickte Wayne und seufzte. Oje. Die Wände waren mit Morty-und-Freund-Bildern geschmückt. Morty mit Dino, Morty mit Lawrence Welk, Morty mit JFK selig.
Wayne setzte sich umgekehrt auf einen Stuhl. Das Echo brachte ihn zum Beben. Ein Protest-Song mit sexy Tanzrhythmus.
Morty rückte sich den Waschlappen zurecht. »Ohrstöpsel nützen nichts, also habe ich's mit Akustikdämmplatten versucht. Schließlich haben der Besitzer und ich uns gütlich geeinigt. Einmal in der Woche schickt er mir ein Mädchen hoch. Einmal Schwammwäsche und Fellatio. Was unterm Strich meiner Gesundheit zugutekommt.« »Ich heiße -«, sagte Wayne.
»Ich weiß, wer Sie sind. Ihr Daddy hat mich '58 engagiert, um einen schvartzen Bongospieler aus der Stadt zu scheuchen. Der einen einzigen Hit gelandet hatte, >Bongo in the Congo<, und Schluss. Er hatte Ihre Stiefmutter Janice im Golden Gorge Motel geshtuppt.«
Wayne lachte. »Mein Beileid, übrigens«, sagte Morty. »Ich weiß, dass beide letzten Sommer verstorben
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