Blut Und Knochen: Thriller
ihrer bescheuerten GOTTVERDAMMTEN DINNERPARTY morgen Abend. Ließen sie kreuz und quer durch die Stadt kurven, um ihr bescheuertes Biolammfleisch zu besorgen ... Wenn Marcus unbedingt Lammbraten mit Babygemüse wollte, um seine bescheuerten Eltern zu beeindrucken, dann konnte er wenigstens rauskommen und ihr helfen, das Zeug aus dem bescheuerten Auto ins Haus zu schleppen.
Sie wollte die Haustür aufmachen und stellte fest, dass sie verschlossen war. »Herrgott noch mal!« Als ob irgendjemand einbrechen würde, solange er zu Hause war - und sie wusste, dass er zu Hause war: Sein Wagen stand in der Einfahrt, und alle Lichter brannten. Sie steckte ihren Schlüssel ins Schloss, doch er ließ sich nicht drehen. Der Idiot hatte seinen Schlüssel innen stecken lassen. Vicky klingelte Sturm. »Komm schon, Marcus! Mach endlich die verdammte Tür auf!«
Sie trat zwei Schritte zurück und blickte mit finsterer Miene zu ihrer Vierzimmer-Kaninchenstallhälfte auf. Er hockte vermutlich auf dem Klo, verpestete die Luft und las Dilbert-Comics oder eins seiner »postmodern-ironischen« Herrenmagazine. Ja, klar, junge Dinger, die ihre TItten auspackten. Sehr postmodern, wirklich.
»MARCUS!
« Nichts.
»Leck mich doch ... « Sie machte kehrt und stapfte die Einfahrt hinunter. Na schön, wenn ihr postmoderner Superheld ihr partout nicht helfen wollte, dann musste sie eben ... Sie hörte, wie hinter ihr die Haustür aufgeschlossen wurde.
Vicky drehte sich um und hob die Hände in gespielter Verzückung. »Halleluja!«
Aber da war niemand. Der faule Sack hatte die Tür aufgesperrt und war einfach wieder im Haus verschwunden. Na schön, mir doch egal, dachte sie. Sie würde das Auto allein ausladen, und wenn Marcus glaubte, dass in den nächsten vier Wochen im Bett irgendwas laufen würde, musste er sich auf eine herbe Enttäuschung gefasst machen. Sollte er sich doch ganz postmodern-ironisch einen runterholen.
Sie warf sich die Handtasche über die Schulter, griff sich so viele Einkaufstüten, wie sie gerade eben tragen konnte, und schleppte sie die Einfahrt hinauf. Ihre hohen Absätze klackerten auf den nassen Pflastersteinen, als sie auf die Haustür zustakste. Als sie das Haus betrat, hörte sie, dass der Fernseher lief - eine
von diesen pseudointellektuellen Spätabend-Talkshows, in denen sie stundenlang über Bücher schwadronierten, die niemand je lesen würde. Warum konnte er sich nicht die Simpsons reinziehen wie ein normaler Mensch? Das hatte sie nun davon, dass sie einen Typen geheiratet hatte, der Marcus hieß.
Sie stapfte den Flur entlang und rief: "Es sind schließlich deine bescheuerten Eltern - da könntest du ruhig ein bisschen mit anpacken!«
Keine Antwort.
Typisch. Sie stieß die Tür zurWohnküche auf. DerTyp war wirklich zu gar nichts zu gebrauchen ... Sie hielt inne, und ihre Augen weiteten sich.
Rot.
Alles war rot.
Überall Rot.
Es roch nach warmem Eisen und Meersalz.
Nach rohem Fleisch.
Etwas, das einmal ein Mann gewesen war, lag ausgebreitet auf dem Küchentisch. In Einzelteile zerlegt. Sie konnte ... Sie konnte ...
Klack.
Die Haustür fiel ins Schloss.
Klick.
Die Haustür wurde verriegelt.
LAUF!
Vicky verlor keine Zeit, ließ einfach ihre Einkaufstüten fallen und rannte los. Quer durch die Küche, mit schlitternden Absätzen über das blutverschmierte Linoleum. Sie packte den Türgriff der Terrassentür, doch er ließ sich keinen Millimeter bewegen. Abgeschlossen. Dieser bescheuerte Marcus!
Schlüssel im Schloss. SCHLÜSSEL IM SCHLOSS!
Sie drehte ihn um und riss die Tür auf, stürzte sich hinaus in die Nacht ... die nicht lange dunkel blieb, denn sofort ließ der Bewegungsmelder das grelle Terrassenlicht aufleuchten.
Sie rutschte aus und stürzte, fiel der Länge nach ins feuchte Gras. Einen Moment lang richtete sie ihren Blick wieder auf die Küche - und um ein Haar hätte sie sich in die Hose gemacht. Das
war er der Mann aus der Zeitung: Metzgermontur, Margaret
Thatcher-Maske, Messer.
Marcus' Kopf lag unter dem Tisch und starrte sie an.
Vicky rappelte sich auf, schnappte ihre Handtasche und lief los. In den Garten, über den regennassen Rasen, in dem ihre Absätze stecken blieben. Sie riss sich die verdammten Schuhe von den Füßen, ließ sie einfach liegen. Vorbei am Schuppen.
Sie konnte ihn hören: Der Fleischer war hinter ihr her.
Sie kletterte über den Gartenzaun, zerriss sich die Jacke, als sie auf der anderen Seite hinunterfiel und in einem Stechginstergestrüpp landete. Die Dornen zerkratzten ihre
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