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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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auf. »Marcus Young. Faszinierend, dass die Leiche noch so intakt ist. Ich dachte schon, bei dem Fall würden wir nur noch Koteletts und Beutel mit Gehacktem auf den Tisch kriegen.« Er kratzte sich ein bisschen an den Hüften. »Faszinierend.« »Könnten Sie vielleicht mal genauer definieren, was Sie unter >faszinierend< verstehen? Faulds will einen Bericht.«
Doc Fraser seufzte und schlüpfte in seine Plastikclogs. »Wäre er mal besser zur Obduktion erschienen - dann hätte er jetzt keinen Bericht nötig.«
»Er war mit irgendwelchen wichtigen Leuten zum Lunch verabredet.«
»Ach ja, das Leben der Reichen und Schönen. Ich hatte ein Käse-Tomaten-Sandwich ohne eine einzige Tomate drauf.« Er schob das Kühlfach zu und schlurfte aus dem Sektionssaal hinaus, über den Flur ins Büro der Rechtsmedizin. Logan folgte ihm und machte den Tee, während Doc Fraser in eine graue Hose und ein gestreiftes Hemd stieg und sich am Schluss noch einen Pullover mit V-Ausschnitt darüberzog.
»Für mich mit Milch und zwei Stück Zucker«, sagte der Rechtsmediziner und machte es sich hinter seinem Schreibtisch bequem. »Ich würde Ihnen ja ein Plätzchen anbieten, aber irgendjemand hat sie alle aufgefressen.« Er griff nach einemA4-Block und kritzelte etwas darauf. »Marcus und VickyYoung wurden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit demselben Messer getötet. Circa zwanzig Zentimeter lang, extrem scharf. Der Mann wurde bewusstlos geschlagen, anschließend wurde ihm der Hals von hier bis hier aufgeschlitzt ... « Er demonstrierte es, indem er mit dem Finger eine Linie von seinem Kinn bis zum Ansatz des Brustbeins zog. »Und dann ein horizontaler Schnitt, der so ziemlich alle großen Arterien und Venen oberhalb des Herzens durchtrennt hat. Er muss binnen Sekunden ausgeblutet sein, zumal, wenn er mit dem Kopf nach unten hing. Der Kopf wurde, was ziemlich ungewöhnlich ist, mit einem einzigen Schnitt vom Rumpf getrennt.«
»Bitte sehr.« Logan stellte einen Becher Tee auf den Schreibtisch. »Milch und zwei Stück Zucker.«
»Oh, wie nett. Also, wir suchen jedenfalls nach jemandem, der sehr viel Übung hat. Es ist ein bemerkenswertes Stück Arbeit, sehr fachmännisch. Allein das Häuten ... « Er nippte an seinem Tee. »Ich schätze, dass es rund dreißig Minuten gedauert hat, bis unser Opfer von einem lebendigen, atmenden Wesen in portioniertes Fleisch verwandelt war. Keine Anzeichen dafür, dass die Klinge an den Gelenken mehrfach neu angesetzt wurde, keine Fehlversuche, nur saubere, effiziente Schnitte.«
»Was ist mit der Frau?«
»Hm? Oh, das ist eine ganz andere Geschichte. Dasselbe Messer, aber längst nicht diese Präzision: Ihre Kehle wurde eher aufgehackt als durchtrennt. Das war nicht die beste Arbeit des Fleischers. Wenn ich raten soll, würde ich sagen, dass der Täter gestört w-«
»Gestört?«, unterbrach ihn eine Stimme von der Tür. »Das ist ja wohl leicht untertrieben, oder? Komplett durchgeknallt ist der, wenn Sie mich fragen.« Jackie Watson stand in der Tür, und das Lächeln fiel ihr aus dem Gesicht, als sie Logan entdeckte. »Meine Chefin will einen Bericht über die Obduktion.«
»Sehen Sie?« Doc Fraser steckte einen Kuli in seinen Tee und rührte um. »Niemand will mehr live dabei sein, sie wollen alle nur eine Zusammenfassung der Höhepunkte. Wo bleibt denn da die Berufsehre?«
Jackie sah Logan lange und eindringlich an. »Ich kann auch später noch mal reinschauen. «
»Seien Sie nicht albern.« Der Rechtsmediziner deutete auf die Besucherstühle. »Pflanzen Sie sich hin, und DS McRae macht Ihnen ein feines Tässchen Tee.«
Und so begann eine halbe Stunde, die zum Unangenehmsten zählte, was Logan seit langem durchgemacht hatte. Einmal-während Doc Fraser sich gerade über Muster von Blutspritzern ausließ berührte Logans Knie zufällig Jackies Bein. Sie zuckte tatsächlich zusammen.
Als es dann endlich vorbei war und der Rechtsmediziner sie aus seinem Büro gescheucht hatte, standen sie auf dem Flur und vermieden es, einander anzusehen.
Logan: »Es war-« 46 Jackie: »Es ist nicht-«
Pause.
Sie räusperte sich. »Du zuerst.«
»Man hat mir eine DI -Stelle angeboten.«
»Ach ja?« Sie klang beinahe beeindruckt.
»Bei Faulds in Birmingham.«
»Birmingham. «
»West Midlands Police -«
»Ich weiß selber, wer für Birmingham zuständig ist. Hättest du nicht vielleicht noch weiter weglaufen können?«
»Lass das, ich -«
»Ach, hör doch auf - glaubst du, es interessiert mich einen feuchten

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