Blut Und Knochen: Thriller
-« »Das habe ich! Das weißt du genau!« » ... und wenn du selbst zum Tatzeitpunkt noch keine vierundzwanzig Jahre alt warst.«
Rennie sah aus, als wäre gerade etwas ganz Außergewöhnliches in seiner Hose passiert. »Ich bin dreiundzwanzig!« Er schloss die Augen und rutschte gänzlich von seinem Stuhl. »0 du lieber Herr Jesus, ich danke dir ... «
»Keine Ursache. Und jetzt hiev deinen Arsch wieder hoch, wir haben im Moment wichtigere Sorgen.« Er warf die Zeitungen auf den Boden. »Zum Beispiel die Frage, wie der Fleischer Elizabeth Nichol gefunden hat.«
Rennie kletterte auf seinen Stuhl zurück. »Ich hätte sie nie angerührt, wenn ich gewusst hätte -«
»Kannst du dich vielleicht mal konzentrieren? Irgendwo da draußen sind zwei Frauen, die als Fertiggerichte enden werden,
wenn wir nicht bald etwas tun. Also los: Wer hat alles gewusst, wo
Nichol wohnt?« Rennie rieb sich mit beiden Händen das Gesicht; er dünstete die Erleichterung geradezu aus, wie einen besonders lieblichen Duft. »Keine Ahnung ... die vom Krankenhaus: Ärzte, Schwestern, Verwaltungspersonal. Die müssten alle Zugang zu ihren Patientendaten gehabt haben, als Nichol nach dem Überfall eingeliefert wurde.«
»Gut. Schick doch gleich jemanden hin, um zu überprüfen, ob da irgendjemand auf Gouldings neuestes Profil passt. Wer wusste sonst noch Bescheid?« »Die Polizei.« Der Constable tippte mit dem Finger auf den Schreibtisch. »Wir wussten Bescheid. Mehr noch Faulds wusste Bescheid. Wo war er am Donnerstagabend, hm?« »Ach, nun hör doch -«
»Denk doch mal drüber nach: Wir sind alle ins Pub gegangen, aber er ist nicht gekommen, nicht wahr? Er dürfte sehr geschickt darin sein, seine Spuren zu verwischen; er kennt sich bestens in den Methoden der Spurensicherung und Kriminaltechnik aus; dazu kommen diese rätselhaften Blutergüsse; und jedes Mal, wenn es einen-«
»Das reicht! Okay? Faulds ist verdammt noch mal nicht der
Fleischer.« Logan warf pe Munros Viktimologiebericht über den Schreibtisch.
»Da musst du doch nicht gleich so-«
»Lies das, du Trottel. Die Leitstelle sagt, dass Munro um zwei Uhr angerufen hat, um einen Zwischenbericht abzuliefern: Elizabeth Nichol stammt aus der Gegend, sie ist neunundvierzig, unverheiratet, lebt allein; eine Schwester und ein Bruder. Beide Eltern sind tot ... Ihre Hobbys sind Schwimmen, Liebesromane und Schneekugeln sammeln.« »Über Geschmack lässt sich nicht streiten.« Rennie blätterte den Bericht durch, bis er zu dem Foto von Elizabeth Nichols malträtiertem Gesicht kam. »Sie ist ja gar nicht vollschlank, wie kommt denn das? Ich dachte, der Fleischer hat es gerne, wenn sie im eigenen Fett schmoren?« »Zur falschen Zeit am falschen Ort. Wenn sie sich nicht von den Youngs ein Kochbuch ausgeliehen hätte, dann hätte er sie nie angerührt ... « Logans Blick ging zu der Tafel mit den Opferfotos. »Wobei Goulding ja glaubt, dass Nichol das letzte Glied in einer Art Kette sein könnte - eben jenes >Opfer aus seinem näheren Umfeld<, auf das der Fleischer die ganze Zeit hingearbeitet hat.« Ein nachdenklicher Ausdruck breitete sich ganz allmählich auf Rennies Zügen aus. »Vielleicht ist der Fleischer ihr ja zu den
Youngs gefolgt, und sie waren es, die zur falschen Zeit am falschen
Ort waren?«
»Womit wir dann wieder bei der Frage wären, woher der Flei
scher sie kennt.« Logan nahm das neueste Tatortfoto von der Tafel
- Elizabeth Nichols Wohnzimmer, der Boden übersät von zerbrochenen Schneekugeln und zertrümmerten Möbeln. »Es gab
keine Anzeichen für einen Einbruch, also hat sie ihn selbst ins Haus
gelassen. Das heißt, er muss ein Freund, ein Kollege, ein Nachbar
oder ein Verwandter sein.«
»Oder ein Chief Constable -«
»Ich sag's dir nicht noch einmal. Steel befragt schon die Nachbarn; sieh du zu, ob du Nichols Geschwister ausfindig machen
kannst ... « Logan konsultierte seine Notizen. »Jimmy und Kelley.
Ich übernehme ihre Arbeitskollegen.«
Was leicher gesagt als getan war. pe Munro hatte keine Anga
ben zu Elizabeth Nichols Arbeitgeber übermittelt - Logan hatte keine Ahnung, wo sie beschäftigt war.
Er kramte sein Handy aus der Tasche und begann zu wählen. Kelley hatte noch eine Weile geweint. Es war etwas schwierig, sie durch die Gitterstäbe imArm zu halten, aber schließlich beruhigte sie sich, und ihre Schultern zitterten nicht mehr. Heather drückte sie. »Wie geht's dir jetzt?«
»Besser .,. Ich fühle mich besser.« Sie schniefte. »Ich habe noch nie
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